Im Rahmen des Sanierungsverfahrens für die Seafrance hat das Handelsgericht in Paris auch die Aufgabe, zu prüfen, ob es Interessenten für eine Übernahme der Reederei gibt. Hierzu hatte es eine öffentliche Einladung gegeben, deren Frist vergangene Woche abgelaufen ist.
Erwartungsgemäß haben die Kanidaten dem Gericht nicht gerade die Tür eingerannt, nachdem die CFDT als Mehrheitsgewerkschaft im Unternehmen bereits letztes Jahr einigen durchaus seriösen Interessenten vorab den Krieg erklärt hatte. Von denen hat diesmal niemand mehr ein Angebot abgegeben.
Das einzige Übernahmeangebot stammt von einer Gesellschaft namens Being Bang. Für die muß man schon Google bemühen. Neben ein paar englischen Reisebeschreibungen mit Erwähnung eines Hotels being bang gegenüber vom Bahnhof kommt immerhin eine Firmen-Auskunftsseite mit den Daten der Being Bang Immaterial S.A. mit Sitz in Meudon bei Paris heraus.
Inhaber, alleiniger Aktionär und Generaldirektorpräsident von Being Bang ist ein gewisser Laurent Barselo, der die gleichen Funktionen auch bei der Being Bang Creative Chaos S.A. innehat.
Über das Unternehmen erfahren wir von Herrn Barselo in einem Artikel der Voix du Nord von heute, daß es etwas mit Kultur und mit Investitionen macht, aber keine Beratung.
Sonst ist bei Google nicht viel zu finden. Außer natürlich den Hits zu den verschiedenen Presseberichten im Zusammenhang mit diesem Übernahmeangebot und einem Zeitungsartikel im Var-Matin vom Januar, in dem Herr Barselo von einem Kreuzfahrtschiff mit Veranstaltungssaal für 6000 Zuschauer schwärmt, das er für 400 Mio. Euro bauen will. Auch davon hat man anderweitig nie wieder gehört oder gelesen.
Eine Website von Being Bang gibt es nicht. Die zugehörigen .com und .fr Domains werden von irgendwelchen Domaingeiern gehalten.
Erfahrung im Reedereigeschäft hat Herr Barselo nach eigenem Bekunden keine. Beruhigend immerhin, daß er nach der Übernahme nicht gedenkt, auch den Posten des Generaldirektorpräsidenten bei Seafrance zu übernehmen. Ach ja, eine Bedingung gibt es noch: er behält sich vor, sein Angebot zurückzuziehen, falls es Anfeindungen gegenüber seiner Gesellschaft geben sollte. Jetzt wird die CFDT aber zittern.
vor 21 Stunden
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