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Kohleverladung der Schachtanlage Espérance & Bonne Fortune in Saint Nicolas (Liège)
Aufnahme von 2004 - Exakta 66, Zeiss Flektogon 4/50 mm, Konica 750 IR
Hochofenwerk Ougrée, 2006. Schade, dass das mit den neueren Pentax-Reflexen nicht mehr geht.
Pentax *istDS, SMC-M 1.4/50 mm, IR-Filter #87, ISO 200, f5.6, 4 s
Hafen Ougrée und Kokerei Seraing
Seraing (B) - 2005
Mamiya 645 Pro, Sekor 2.8/80 mm, Portra 160 VC, f8, 1/60 s
Es war kaum anders zu erwarten. Aus der alle Jahre angekündigten Fährverbindung Ramsgate - Boulogne wird auch diesmal nichts. Die Herstellerwerft Austal bietet das von Euroferries vorgesehene Schiff wieder zur Charterung an.
Quelle: La Voix du Nord
Ab sofort hier im Blogroll: der niederländische Fotograf Tim Freh. Ein großer Teil seiner Bilder ist in Belgien entstanden und zeichnet sich durch ein ganz besonderes Gefühl für die Atmosphäre aus. Viele mir eigentlich gut bekannte Orte sehe ich bei ihm ganz neu. Unbedingt zu empfehlen.
Foto: (C) Tim Freh
Aus der Reihe: Für mehr Artenvielfalt im Schilderwald
Herve-Bolland (B) - 15.02.2013
Pentax K-5, SMC-M 2/35 mm, f8, 1/60 s
In der Onlineausgabe der Voix du Nord steht heute ein Artikel mit der unheilschwangeren Überschrift: "Ein sechzehnter Seveso-Standort im Hafen bis 2015?"
Ein Seveso-Standort - benannt nach dem Schauplatz eines der schlimmsten Chemieunfälle, die es in Europa je gegeben hat - ist nach französischer Diktion ganz allgemein ein Betrieb, in dem mit Gefahrstoffen gearbeitet wird oder wo welche gelagert werden. Dazu reicht der Ammoniak in der Kühlanlage einer Molkerei.
Was also droht den Dünkirchenern dieses Mal? Die Eiffage-Gruppe, eines der größten Bauunternehmen Frankreichs, hat eine Genehmigung für einen Standort zur Lagerung von Gefahrstoffen beantragt. Welche Gefahrstoffe? Insbesondere Kohlenwasserstoffe, jedoch keine nukearen Abfälle. Naja, gerade schlimm genug, oder nicht...?
Illustriert ist das ganze dazu noch mit einer sehr bedrohlich wirkenden Aufnahme der seit Jahren stillgelegten
Total-Raffinerie.
In den nächsten drei Absätzen geht es um das Wann, das Wo und das Wie sowie die Anzahl der geschafffenen Arbeitsplätze.
Zum Schluss erfahren wir noch, welches Teufelszeug Eiffage dort wirklich lagern will. Heimwerkerprodukte (Kleber, Lacke, Lösungsmittel, Reinigungsmittel), Pflegeprodukte (Kosmetik, Parfüm, Pharmazeutika), Gartenbauprodukte (Dünger usw.), landwirtschaftliche Produkte und Lebensmittel (z.B. Getränke), dazu Tinten, Öle, Fensterputzmittel und Industrieprodukte (die bereits erwähnten Kohlenwasserstoffe, also z.B. Feuerzeugbenzin oder Verdünner), jedoch auf keine Fall nukleare Abfälle.
Sollte es etwa sein, liebe Voix du Nord, dass Eiffage dort ein stinknormales Logistikzentrum bauen will?
Heute ist Unesco-Weltradiotag. Dazu gibt es in einigen Ländern interessante Veranstaltungen und Sendungen. In Deutschland eher nicht. Das Programm von FIP läuft schon den ganzen Tag zum Thema.
Und weil es gerade dazu passt: Letztens ist Stefan Kudelski, der Entwickler der Nagra, gestorben. Bei France Culture gibt es als Podcast die Wiederholung einer Sendung von 1986 zum Thema Nagra, in der auch Kudelski selbst zu hören ist.
Das Foto zeigt ein von mir restauriertes Radio des vermutlich belgischen Herstellers UPEL aus dem Jahr 1935. Ein derart aufwendig gebautes Gerät konnten sich damals nur reiche Leute leisten.
Bart de Wever, der neue Antwerpener Bürgermeister hat im De Standaard erklärt, er wolle etwas für die Neutralität seiner Stadtverwaltung tun. Und deshalb dürfen deren Mitarbeiter im Dienst ab sofort keine Regenbogen-T-Shirts tragen.
Na gut, auch Banken schreiben ihren Angestellten Anzüge und Hemden in gedeckten Farben vor. Das gibt das Arbeitsrecht hüben wie drüben so her und daran ist formell nichts auszusetzen.
Nun ist Herr de Wever außer seiner neuen Nebenbeschäftigung als Bürgermeister der zweitgrößten belgischen Stadt aber vor allem Vorsitzender der Neu-Flämischen Allianz (N-VA). Neu ist an dieser Partei eigentlich wenig. Sie ist genauso rechts, nationalistisch, separatistisch, rassistisch und intolerant, wie alle anderen rechtsnationalistischen Organisationen in Flandern auch. Sie gibt sich nur den Anschein einer gewissen Liberalität.
Da fiel es schon auf, dass zur Abwechslung Kopftuch und Co. nur beiläufig erwähnt wurden. Diesmal ging es ihm ganz besonders um Regenbogen-T-Shirts.
Aber nein, beteuert er, er sei natürlich überhaupt nicht homophob. Aber die Neutralität müsse auch und besonders von denen gewahrt werden, die dieser obediëntie zugetan seien. Dieser bitte was...? Das habe ich auch erst einmal nachsehen müssen. Eine obediëntie ist eine Vereinigung von Freimaurerlogen.
Und "zugetan", soso. Will heißen, diese Schwulen könnten ja schließlich auch anders. Etwa so, wie man sich die Mitgliedschaft bei den Freimaurern aussucht.
Da haben wir ihn wieder, den echten Bart de Wever. Den, der irgendwann einmal das Flämische Reich regieren will. Daran hindert ihn nicht zuletzt der schwule belgische Premierminister Elio du Rupo. Und das wurmt ihn.
In Antwerpen schnappen seiner Partei die ganz offen Rechtsextremen vom Vlaams Belang immer noch etwa 10 % der Stimmen weg. Das waren früher rund 30 %. 20 davon hat er sich schon geholt, seitdem er die Anhänger des Belang davon überzeugen konnte, dass er die größeren Chancen bietet, Belgien kaputt zu kriegen. Aber bei den restlichen 10 % muss doch noch etwas zu holen sein.
Die ganze Regenbogen-T-Shirt-Geschichte war also nur dazu da, den Hütern des Gesunden Flämischen Volksempfindens eine Freude zu machen. Wo doch 2014 die nächste Parlamentswahl ansteht.
Dafür gibt es von mir den Goldenen Joschka der Woche: "Mit Verlaub, Herr Bürgermeister..."