Samstag, 29. September 2012

Der König hat ein neues Hobby

Nachdem die Zeiten seiner Motorradleidenschaft für König Albert II. unwiderruflich vorbei sind, hat er sich offenbar ein neues Hobby gesucht. Auf Bildern, die ihn auf Reisen zeigen, sieht man ihn neuerdings regelmäßig mit einer Nikon D700. 

Jetzt wurde bekannt, dass er seit zwei Jahren einen privaten Fotokurs bei dem Antwerpener Naturfotografen Marc Slootmaekers absolviert. Unter anderem soll er in der Provinz Luxemburg Dachse und in Nordengland Robben fotografiert haben.

Quelle: La Meuse

Freitag, 28. September 2012

Glaube nie einem Mann!

Gerade eben aus Lüttich zurück und vor der Haustür in der üblichen Windeseile die Einkäufe ausgeladen, um nicht den Tauben* in die Fänge zu geraten. Just als ich den Motor starten wollte, um ins Parkhaus zu fahren, hielt neben mir eine Autofahrerin an und ließ die Seitenscheibe herunter.

"Fahren Sie weg?"
"Ja... Ihnen ist aber schon klar, dass hier absolutes Halteverbot ist?"
"Wo steht das denn?"

Meine Antwort, es wäre mir zu blöd, ihr jetzt auch noch das Schild zu zeigen, hat sie mir ihrem Gesichtsausdruck nach ziemlich krumm genommen.

*) Wir nennen sie so. Sie sind genauso nützlich und ihre Hinterlassenschaften machen uns viel Ärger.

Donnerstag, 27. September 2012

Lüttich und Florange - zweierlei Maß?


Das Aus für die Flüssigphase in Lüttich ist beschlossene Sache. Arcelor-Mittal hat unmissverständlich klar gemacht, dass eine Übernahme der Anlagen durch die Région Wallonne nicht in Frage kommt und dass man, falls die Region auf die Idee käme, die Anlagen zu enteignen, um ihren Betrieb fortzuführen, das dort erzeugte Roheisen nicht verarbeiten und im übrigen dafür sorgen werde, dass niemand sonst es kauft.

Seit gestern hört man aus Frankreich, dass Arcelor-Mittal der Regierung mitgeteilt hat, die Hochöfen in Florange würden endgültig stillgelegt. Heute reist der französische Industrieminister Arnaud Montebourg nach Lothringen. Angeblich geht es um Verhandlungen zu einer Übernahme durch den Staat.

Quelle: Libération

Geschichten aus dem real existierenden Kapitalismus (12)

Heute: programmierter Kopfhörerverschleiß 

Vor drei Jahren wollte ich erstmals beim größten Musicstore wo gibt einen Audio Technica ATH-M50 ausprobieren. Schon da war mir aufgefallen, dass bei dem Hörer, der dort in der Probierecke hing, die Belederung von Ohrpolstern und Headband aussah wie ein Sofa vom Sperrmüll. Damals habe ich noch angenommen, der hätte einfach nur ewig dort gehangen.

Allein, bei meinem Exemplar sah das Headband nach kaum zwei Jahren genauso aus. Darauf brauchen die sich bei AT übrigens nichts einzubilden, denn bei meinem AKG K81DJ pellen sich nach drei Jahren die Ohrpolster. Bei letzterem scheint sich die Bekunstlederung nicht mit dem Weichmacher des Anschlusskabels zu vertragen, denn es tritt genau dort auf, wo das um den Hörer gewickelte Kabel die Polster berührt hat.

Das alles sieht nicht nur hässlich aus, sondern man hat auch ständig und überall dieses schwarze Gefluse.  

Immerhin sind die Ersatzteile bei AT - im Gegensatz zu AKG - erfreulich billig. Nur eilig darf man es nicht haben, denn die per Vorkasse bezahlte Lieferung der bestellten vier Paar Ohrpolster und Headbands ist nach mehreren Erinnerungen über einen Zeitraum von drei Monaten in insgesamt vier Einzelsendungen hier angekommen. Das Problem scheint beim zentralen Ersatzteilversand in England zu liegen.

Die Polsterung des Headbands beim ATH-M50 habe ich eben gewechselt. Hierzu muss die rechte Kapsel komplett abgeschraubt und abgelötet werden. Die alte Belederung ließ sich mit einer guten Schere flott entfernen, aber das Überziehen der Neuen war eher mühsam. Alles nicht wirklich dramatisch aber ganz sicher nicht vergnügungssteuerpflichtig.

Den AKG habe ich kurzerhand neu bestellt. Zwei neue Ohrpolster plus Porto wären nur unwesentlich billiger gewesen.

P.S., 27. 9.: Der neue AKG K81DJ ist heute angekommen. Der alte Hörer hatte einen soliden 3,5 mm Stecker mit verschraubtem 6,3 mm Adapter. Jetzt gibt es nur noch einen äußerst mickrigen 3,5 mm Stecker und der Adapter ist auch nicht mehr verschraubt. Außerdem ist die Rastung bei der Verstellung der beiden Hörkapseln so brachial, dass man Angst haben muss, etwas kaputt zu machen So macht man sich keine Freunde, liebe Firma Harman.

Montag, 24. September 2012

LD/DFDS chartert Molière

Eigentlich hätten sie mit der Rückgabe der Barfleur noch bis März Zeit gehabt, aber jetzt geht alles sehr schnell. LD/DFDS chartert tatsächlich die Molière, die aktuell noch in Tilbury aufgelegt ist.

Nach einem kurzen technischen Zwischenstopp bei den ARNO in Dünkirchen mit gleichzeitiger Umlackierung soll es schon in aller Kürze losgehen.

Damit kommt das ausgesprochen elegante aber technisch nicht ganz problemlose Schiff wieder auf die Relation Calais - Dover zurück. Eigentümer der Molière ist nach wie vor das Bankenkonsortium, das ursprünglich den Mietkauf durch die Seafrance finanzieren sollte. Das kann also nur heißen, dass der vor einigen Wochen gemeldete Verkauf nach Malta auch nur eine Vercharterung war oder einfach nicht zustande gekommen ist.

Samstag, 22. September 2012

Route des quais Freycinet 9 et 10

Port Autonome de Dunkerque

14. 9. 2012, Dunkerque (59)

Sonntag, 16. September 2012

Sidérurgie maritime

...ist der französische Begriff dafür, Hüttenwerke direkt an der Küste bzw. in Seehäfen zu betreiben. 

Arcelor, Digue du Braek, Dunkerque (59)

Subway

...kannten wir bisher nur vom Vorbeifahren. War auch besser so.

Samstag, 15. September 2012

Qui dit mieux?

Qui dit mieux? oder auch Wie doet beter? So lautet der Werbeslogan, mit dem eine belgische Restaurantkette ihre angeblich unschlagbaren Angebote bewirbt. Zu Deutsch etwa: Wer macht ein besseres Angebot? 

Der große Renner diese Woche: eine Portion Muscheln und ein Schälchen Pommes Frites für 11 Euro. Das ist für belgische Verhältnisse schon ziemlich billig, denn selbst in einer einfachen Gaststätte zahlt man längst mindestens 18 Euro.

Gleich hinter der Grenze sieht es schon anders aus. Die französische Kette Flunch, die sich in allen großen Einkaufszentren findet, bietet ihre Muscheln mit Fritten nicht nur für 7,95 an, sondern das auch noch à volonté. Will heißen, bis zu Abwinken. Wenn der Teller leer ist, kann man sich den nächsten holen, und das, so oft man will. Das kostenlose Gemüsebuffet mit allen möglichen Beilagen, an dem man sich nach Belieben und ebenfalls à volonté bedienen kann, gibt es wie bei allen Gerichten noch dazu. Ach ja, WIFI gratuit, also kostenloses WLAN, natürlich auch.

Heute abend wurde beim Flunch in Grande Synthe bei Dünkirchen fast ebenso viel Westvlaams gehört wie Französisch.

Grande Synthe (59), 15. 9. 2012

Freitag, 14. September 2012

Neues vom Kanal

Gestern abend in Dünkirchen angekommen, zeigt sich der Hafen ungewohnt leer. Nur die NPC liegt noch dort, wo sie auch Pfingsten schon gelegen hat. Die Molière ist bekanntlich nach Tilbury verlegt worden. Wenig Frachtverkehr, auch niemand an der Zuckerverladung. So ruhig war es hier lange nicht mehr.

Bei den ARNO haben sie das belgische Baggerschiff Lange Wapper im Schwimmdock, das Trockendock ist leer.


Bei einem ersten Abstecher nach Calais ist der Kontrast umso deutlicher. Dort geht es ein und aus wie im sprichwörtlichen Taubenschlag. Gleich drei Fährgesellschaften hat es dort seit dem Ende von Hoverspeed nicht mehr gegeben. Und auch die gute alte Pride of Calais ist nach wie vor im Einsatz.







Alle Fotos: 14. 9. 2012

Dienstag, 11. September 2012

Seraing: HO6 als Museum?

Die Liberalen in Seraing haben einen Vorschlag zur musealen Erhaltung des Hochofens 6 vorgelegt. 

Das kommt dem sozialistischen Bürgermeister Alain Mathot und seinen Freunden in der örtlichen Bauwirtschaft sehr ungelegen. Die haben mit dem Gelände nämlich ganz andere Sachen vor, weshalb er den Vorstoß der Liberalen gestern öffentlich als  demagogisches Wahlkampfmanöver abgetan hat.

Quelle: La Meuse

Montag, 10. September 2012

Pentax: Hurra!

Ich brauche mir keine neue Kamera zu kaufen. Jedenfalls wenn das stimmt, was jetzt an allen Ecken verbreitet wird.

Es gibt kein Vollformat und die K5 II hat nichts, weswegen es sinnvoll wäre, von der K5 zu wechseln.

Das kommt mir ausgesprochen gelegen. Schließlich bin ich - anders als vor zwei Jahren bei der K-7 - mit meiner K5 nach wie vor hochzufrieden. 

P.S., 11. 9. 2012: Seit heute morgen ist sie offiziell.

Samstag, 8. September 2012

Blühende Landschaften

Q-air
Uw partner in huisventilatie

17. 8. 2012
Genk (B)

Dienstag, 4. September 2012

Clabecq: Das Ende des HO6

Heute Mittag hat die wallonische Industrielandschaft eine weitere Landmarke verloren. Der Hochofen 6 der ehemaligen Forges de Clabecq wurde von einem italienischen Spezialunternehmen wie ein Baum gefällt, um ihn am Boden weiter zerlegen zu können.

In diesem Zusammenhang liest man in l'Avenir, dass einer der beiden alten Hochöfen am anderen Ende der Anlage nun angeblich doch erhalten werden soll. 
Nachtrag, 17.15 Uhr: Hier noch der Bericht aus den 13 Uhr-Nachrichten des belgischen Fernsehens, der auf der Website des Senders als Video abzurufen ist.


Sonntag, 2. September 2012

Perüwälz?

Das Thema hatten wir im Ansatz schon einmal, als es darum ging, wie man die Einwohner der verschiedenen Orte in der Wallonie nennt. Dafür gibt es eine ausgesprochen hilfreiche Liste auf der Website der Communauté Française. Wir erinnern uns - im Zweifelsfall die latinisierte Form. So wissen wir jetzt, dass die Einwohner von Charleroi die Carolorégiens und die von Vaux-sous-Chèvremont die Valcaprimontois sind. 

Damals hatte ich bedauert, dass nirgends eine Aussprachehilfe für die eigentlichen Ortsnamen zu finden war, vor allem für die etwas komplizierteren Namen wallonischen Ursprungs. Wie um Himmels Willen spricht man Xhoffraix korrekt aus, Moresnet, Péruwelz oder auch Ben Ahin? Wird das 's' in Crisnée ausgesprochen oder nicht?

Hilfe dazu findet sich ausgerechnet bei den Flamen. Der flämische Rundfunk VRT hat eine überhaupt sehr interessante Website zum Thema Sprache. Oben auf der Eingangsseite gibt es eine Suchfunktion. Einfach den französischen Namen des Orts als Suchbegriff eingeben und anschließend den Hit anklicken, bei dem uitspraak daneben steht. 

Dort findet sich außerdem die erstaunlich vernünftige Regelung, wie im flämischen Rundfunk und Fernsehen mit  den wallonischen Ortsnamen zu verfahren ist, die auch noch eine flämische Entsprechung haben. Ganz einfach: Allgemein bekannte flämische Namen, z.B. Luik für Lüttich, Bergen für Mons oder Bastenaken für Bastogne, werden verwendet. 

Bei kleineren Ortschaften, die ohnehin kaum jemand kennt und deren flämische Bezeichnung gewöhnlich nur in den flämischen Nachbardörfern bekannt sind, weil die Orte gleich an der Sprachgrenze liegen, wird der französische Name benutzt. Das wallonische Genappe mutiert damit auch in den flämischen Nachrichten nicht zu Genepiën, selbst wenn man es in der näheren flämischen Umgebung unter diesem Namen kennt. In Ostende wüsste damit kaum jemand etwas anzufangen und würde es auf keiner Karte finden.