Samstag, 29. Juni 2013

Neues aus Neuland

Wenn man bei Google als Suchbegriff "Kanadabalsam kaufen" eingibt, drängelt sich bei den Ergebnissen eine Bude namens de.shopping.com ziemlich weit nach vorn. Die haben zwar nix zu "Kanadabalsam", aber immerhin über 1500 Artikel zu "kaufen".

Wallonia.be (2)

Im Internet tauchen bereits die ersten Parodien auf.

Freitag, 28. Juni 2013

Wallonia.be

Die wallonische Agentur zur Exportförderung AWEX will der Wallonie im Ausland ein neues Image verschaffen. Für so etwas braucht man heute bekanntlich eine Kampagne, ein Logo, eine Website und eine passende Domain.

Das Logo haben sie schon. Der allseits bekannten Hahn war ihnen aber zu langweilig - etwas neues musste her. Das sind jetzt fünf schwarze Punkte, an den Spitzen eines imaginären W angeordnet und entfernt an die olympischen Ringe erinnernd. 60.000 Euro hat sie gekostet, diese grafische Meisterleistung. Das allein hat schon für reichlich Spott gesorgt.

Von allein käme wohl niemand auf die Idee, zu fünf schwarzen Punkten die Wallonie zu assoziieren, und deshalb steht unter dem tollen Logo der Schriftzug "Wallonia.be". Wenn sie schlau gewesen wären, hätten sie vorher noch ein Arbeitsessen in der "Moeder de Gans" im limburgischen Teuven eingeplant. Dort isst man nicht nur ausgezeichnet, sondern sie hätten den Inhaber, der nebenher Verwalter der .be-Domains ist, auch gleich fragen können, ob die Domain noch frei ist. Haben sie aber nicht.

Umso größer ist jetzt die Blamage. Denn die Domain Wallonia.be gehört seit 13 Jahren... einem Flamen. Mit dem werden sie sich nun einigen müssen.

Sonntag, 23. Juni 2013

Rue Ramoux

Seraing (B) - 2004
Mamiya 645, 45 mm, Portra 160VC

Samstag, 22. Juni 2013

Pentax: Doch noch...?

Die gewöhnlich recht gut unterrichtete Réponses Photo stellt in einem kurzen Artikel die neue K-50 und K-500 vor. Die eigentliche Nachricht aber steht im letzten Satz:
Aber warten wir ein wenig. Es könnte gut sein, dass das Ende des Jahres für uns eine schöne Überraschung im Semi-Profi-Brereich bereithält, irgendwo zwischen der K-5II und der 645D...
Sollte Pentax etwa doch noch...?

Dienstag, 18. Juni 2013

Vorsicht Falle!


Eigentlich suche ich immer noch einen Scanner, der meine Negative aus der Noblex und der Gaoersi vernünftig scannt, also 5 x 12 und 6 x 17 cm. So etwas ist bekanntlich rar und auch gebraucht noch teuer. 

Auffallend viele günstige Angebote dazu gibt es bei ebay Kleinanzeigen. Günstig aber nicht so billig, dass es auf den ersten Blick auffällt. 

Der Nikon 9000 war auch dort angeboten worden. Wer den Verkäufer kontaktiert, bekommt per Mail einen Link, der zum abgebildeten Sofortkaufangebot führt. Wer dort auf "Überprüfen und antworten" klickt, gelangt zu einem völlig unverdächtig aussehenden  ebay Anmeldefenster und gleich darauf zum Einlogbildschirm von Paypal. Dumm nur, dass beide nicht echt sind. Und schon hat die russische Mafia nicht nur das nächste ebay-Konto gehackt, sondern auch noch die Paypal-Daten dazu. Stichwort: Phishing. Auf das Einlogfenster bei (eben nicht) ebay bin ich glatt noch hereingefallen, habe aber spätestens bei Paypal Lunte gerochen und umgehend mein ebay-Passwort geändert.



Wer den Anbieter dieses Imacon-Scanners anschreibt, bekommt eine Mail von einem angeblichen Briten, der bis letztens noch in Deutschland gelebt hat, dessen deutsche Freundin ihm gerade weggelaufen ist, und der darum bittet, auf Englisch mit ihm zu kommunizieren. 

Der Scanner soll über die Firma LDE Freights in England verschickt werden, die einen Treuhandservice anbietet. Deren Servicepartner holt das Paket beim Verkäufer ab und sieht nach, ob der Inhalt in Ordnung ist. Dann verständigt sie den Käufer, der daraufhin den Kaufpreis an LDE Freights überweist. Nach Erhalt des Pakets kann er die Ware zwei Wochen lang prüfen. Ist er zufrieden, erhält der Verkäufer sein Geld, sonst schickt er einfach alles zurück und der Kaufpreis wird umgehend erstattet. Ganz ohne Risiko.

Die Website von LDE Freights ist sehr aufwändig gestaltet. Man möchte das alles nur zu gern glauben.

Eine Google-Suche bringt es schließlich an den Tag. Die "Firma" ist einschlägig bekannt. Der "Escrow-Service" (engl. escrow = Treuhänder) ist eher ein "Escroc-Service" (frz. escroc = Schwindler, Hochstapler). Nach der Überweisung durch den Käufer ist Ende im Gelände. Was ein einzelner Buchstabe nicht alles ausmacht.

Die restlichen Angebote für Scanner dieser Art bei ebay-Kleinanzeigen sehen, wenn man das Muster erst einmal erkannt hat, genauso vertrauenerweckend aus - eine einzige Räuberhöhle. Ich werde vorerst wohl weiter mit meinem ollen Epson V700 scannen müssen.  

Sonntag, 16. Juni 2013

Noblex

Das waren noch Zeiten, als ich 2006 mit der Noblex das ganze Hüttenwerk in Dünkirchen mit einer einzigen Aufnahme fotografieren konnte. Keine Suche nach dem Nodalpunkt, kein Stitching, nix.

Der Scan des 12 x 5,5 cm großen Negativs hat bei einer Scan-Auflösung von 3200 dpi schlappe 90 Megapixel.

 2009 hat das Kamerawerk Dresden die Fertigung dieser herrlichen Kamera von heute auf morgen eingestellt, ohne auch nur ein einziges Ersatzteil einzulagern. Das war das Ende meiner analogen Panoramafotografie. Die Gefahr, beim kleinsten Defekt auf einem Schrotthaufen für einen immerhin noch vierstelligen Eurobetrag zu sitzen, war mir zu groß, und ich habe sie umgehend verkauft.


Ich vermisse sie immer noch. Sicher, man kann digital mit der Kombination aus Hugin und Enfuse gerade bei Nachtaufnahmen vieles machen, was damals analog nicht möglich war, aber das ganz besondere Feeling ist weg. Allein der Blick durch den riesigen Panoramasucher, bei dem man sofort das ganze Bild sah, ist durch nichts zu ersetzen.

Arcelor Dunkerque, 2006 - Noblex 150 UX, Agfa Optima 100

Mittwoch, 12. Juni 2013

ERT 1938 - 2013

Das Mutterland der Demokratie schaltet par ordre de mufti den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ab. Die börsennotierten Dudelfunker und Volksverblöder werden sich die Hände reiben.

Wenn die EBU noch für fünf Pfennig Format hätte, würden heute Mittag um Zwölf in ganz Europa für fünf Minuten alle Sender schweigen. 

Nachtrag, 14.10 Uhr: Der belgische Regionalsender Télé Bruxelles blendet heute noch bis Mitternacht statt des eigenen Logos dieses hier ein:










Wenigstens einer.

Sonntag, 9. Juni 2013

FGTB torpediert Torpedotransport

Bei Arcelor in Chertal haben sie alle noch einsatzfähigen Torpedopfannenwagen an der Werkseinfahrt für den Abtransport zu Sidmar nach Gent bereitgestellt. Dort scheinen sie so etwas neuerdings zu sammeln, denn aus Charleroi haben sie auch welche übernommen.

Nun ist das den Gewerkschaften in Lüttich überhaupt nicht recht - jedenfalls so lange nicht, wie die Bemühungen der Task Force um eine Übernahme nicht abgeschlossen oder definitiv gescheitert sind. 

Deshalb haben Leute von der sozialistischen Gewerkschaft FGTB am letzten Montag das Tor in Chertal mit einer dicken Kette verschlossen, einen LKW ins Gleis gestellt und zur Sicherheit noch ein Stück Schiene demontiert.

Foto: Arcelor Chertal, 7. 6. 2013

Donnerstag, 6. Juni 2013

UK Competition Commission will MFL aus Dover verbannen

Heute morgen hat die Competition Commission - die britische Wettbewerbsbehörde - ihre Entscheidung zur Übernahme der ehemaligen Seafrance-Schiffe durch die Kanaltunnelgesellschaft veröffentlicht. 

Sie ist der Ansicht, dass der Einstieg von Eurotunnel in das Kanalfährengeschäft eine marktbeherrschende Stellung der Tunnelbetreiber verursacht, die für die Verbraucher zu höheren Preisen führen könnte. Wie genau das funktionieren soll, erklärt sie uns leider nicht.

Daher sollen die Schiffe von MFL nach Inkrafttreten der Entscheidung in sechs Monaten - wenn sie dann immer noch im Besitz von Eurotunnel sind - den Hafen von Dover nicht mehr anlaufen dürfen. Selbstverständlich hat MFL hiergegen Einspruch eingelegt und die französischen Behörden eingeschaltet. Dieser Einspruch hat aussetzende Wirkung, und so ändert sich erst einmal nichts. 

Das Foto zeigt die Rodin im September 2012 in Calais.

Montag, 3. Juni 2013

Der Fyra fliegt

Also raus, fliegt er. Nachdem vergangene Woche bereits die SNCB bekanntgegeben hatte, den Vertrag mit dem Hersteller zu kündigen, ihre drei Triebwagen zurückzugeben und die Bankbürgschaft wegen Nichterfüllung abzurufen, pfeifen nun in den Niederlanden die Spatzen von den Dächern, dass auch die NS dem Trauerspiel nach über sechs Jahren ein Ende bereiten wird. Die offizielle Bekanntgabe soll Mitte Juni zusammen mit einem Plan für den Ersatz der Züge erfolgen. 

Im Netz kursieren unterdessen Auszüge aus einem Bericht des britischen Sachverständigenbüros Mott MacDonald. Was es dort zu sehen gibt, ist eine der famosesten Sammlungen an Schlamperei und Unfähigkeit, die man seit langem gesehen hat. Massenhaft konstruktive Mängel, Flickschusterei bei der Behebung, und der Begriff root cause scheint bei Ansaldo Breda völlig unbekannt zu sein. Wozu auch, wenn man die offensichtlichen Mängel doch mit ein wenig Farbe, Textil und ein paar Kabelstrapsen beheben kann. Der Rost an den Achsen weckt Erinnerungen an FIAT in den 70er Jahren.

Offiziell bekanntgegeben wurde hingegen heute morgen, dass der niederländische Bahnchef demnächst gehen wird. Das sei, so heißt es, auf seinen eigenen Wunsch und schon länger geplant gewesen. Als Nachfolger haben sie richtig geballten Sachverstand eingekauft: den bisherigen Chef einer Versteigerungsgenossenschaft von Blumenzüchtern.

Samstag, 1. Juni 2013

Arcelor senkt Preise um 6 Prozent

Nicht etwa die eigenen, wohlgemerkt, sondern die seiner Lieferanten und Subunternehmer. Die haben alle ein Rundschreiben erhalten, in dem sie aufgefordert werden, ihre Preise für Lieferungen und Leistungen an den Stahlgiganten gegenüber 2012 um 6 Prozent zu senken und dieses Niveau bis mindestens Ende 2014 zu halten. Andernfalls, wird ihnen unmissverständlich klargemacht, dürften sie sich einen anderen Kunden suchen.

Diese Meldung geht seit heute morgen durch die gesamte belgische Presse. In der deutschen Medienlandschaft findet sich kein Wort davon.