Donnerstag, 30. September 2021

Kletterweiche

Um diese Zeit sind wir unter normalen Umständen gewöhnllch in Dünkirchen und machen von dort aus die französische und belgische Küste unsicher. Dieses und letztes Jahr musste dieser schöne Brauch aus den bekannten Gründen leider ausfallen.

Heute vor genau 3 Jahren habe ich bei einem Abstecher nach Ostende unterwegs zwischen Westende und Nieuwpoort etwas fotografiert, das man sonst eher selten, bei der belgischen Küstentram aber häufiger sieht: eine Kletterweiche.

Die wird immer dann eingesetzt, wenn z.B. wegen Bauarbeiten eine Weile eingleisig gefahren werden muss, aber kein Gleiswechsel in der Nähe ist.

Bei Betrieb im Straßenplanum wird sie einfach auf die Fahrbahn gelegt. Im Schottergleis, wie hier, legen sie den Bereich mit einer Folie aus, gießen anschließend Beton darauf und dann kommt die Kletterweiche oben drauf. Zu stellen ist bei der Durchfahrt nichts - es ist eine einfache Rückfallweiche, die entsprechend gelegt und in der Gegenrichtung aufgefahren wird.

Nach Ende der Bauarbeiten wird sie wieder abgehoben, der Beton wird mit dem Presslufthammer entfernt und fertig. Praktisch und einfach.

Nieuwpoort (B), 30.9.2018 - Pentax K-3, HD DA 18-135 mm

 

Ivan in Algier gesunken

Der in Madeira registrierte RoRo‑Frachter Ivan ist gestern im Hafen von Algier nach einem Wassereinbruch gesunken. Ein Besatzungsmitglied wird vermisst.

Der kleine Frachter war in früheren Jahren regelmäßiger Gast in Calais, als von dort noch Peugeot-Neuwagen nach England exportiert wurden.

Calais (F-62), 25.12.2013 - Pentax K-5, SMC-M 80-200 mm

Mittwoch, 29. September 2021

Aus Friedenszeiten

Ende September 2015 hätte niemand einen Brexit für möglich gehalten und von Covid hatte außer ein paar Spezialisten noch nie jemand gehört.

Wir waren, wie um diese Jahreszeit üblich, in Dünkirchen und sind am 30.9 zu einer unserer beliebten Tages- und Einkaufstouren nach Dover geschippert.

Dabei habe ich von Bord unserer Fähre die P&O Spirit of Britain aufnehmen können, wie sie in Calais gerade um die Spitze der Jetée bog.

Jetzt ist es schon zwei Jahre her, dass wir letztmals in Dünkirchen waren. Wir hoffen immer noch, dass es zu den Feiertagen am Jahresende wieder klappt. Morgen werden wir erst einmal Reisepässe beantragen, damit wir überhaupt irgendwann wieder nach England können.

Calais (F-62), 30.9.2015 - Pentax K-3, HD DA 18 - 135 mm 

15 Jahre Haft für ein Hafenbild?

Dieses Foto kann man im Hafen von Zeebrugge schon länger nicht mehr machen, denn die letzte Stelle, an der man im Vorhafen bis ans Wasser kam, haben sie schon vor Jahren eingezäunt. 

Das alles reicht dem belgischen Nordseeminister - den gibt es wirklich - aber immer noch nicht.

Er will neue gesetzliche Vorschriften für noch bessere Zäune, noch mehr Kameras, noch mehr Überwachung, dazu Drohnen und für unbefugtes Eindringen künftig nicht mehr nur 2 sondern bis zu 15 Jahre Haft - etwa das, was in Belgien der durchschnittliche Mörder kriegt. Wobei das Mitführen einer Kamera wahrscheinlich strafverschärfend sein wird.  

Nicht, dass ich jemals über einen Zaun geklettert wäre, um ein Foto zu machen, aber wenn wir irgendwo den Terroristen bei ihrem Plan, unsere Freiheit kaputt zu machen, den Sieg förmlich hinterher geworfen haben, dann in unseren Seehäfen. 

Zeebrugge (B), 29.9.2015 - Pentax K-3, HD DA 55-300 mm 

Quelle: La Meuse

Montag, 27. September 2021

La Meuse kennt sich aus

La Meuse meldet in der Online-Ausgabe, dass die Europäische Investitionsbank ArcelorMittal einen Kredit von 280 Millionen gewährt, um ihren CO2-Ausstoß zu verringern.

Sie haben im Archiv sogar ein Bild mit einem Gebäude gefunden, auf dem groß ArcelorMittal steht - die ehemalige Ferblatil in Tilleur, seit Jahren im Besitz von Liberty Steel und längst entsprechend beschildert.

Samstag, 25. September 2021

Heute so aktuell wie vor 12 Jahren

"Grüne wählen ist für mich wie Müll trennen. Ich fühle mich kurz wohl, aber was passiert dann wirklich mit dem Müll? Wird er am Ende doch verbrannt? Genauso wenig weiß ich, an wen die Grünen meine Stimme verscherbeln würden."

Lukas Wallraff, damaliger CvD, im September 2009 in der taz

Freitag, 24. September 2021

ON1 - Wenn die Linke nicht weiß...

Es gibt sehr wohl eine per Schieberegler dosierbare Schärfung beim JPEG-Export in der neuen Version von ON1. 

Seit gestern ist die Demoversion verfügbar. Auf den ersten Blick sehe ich keine großen Unterschiede. Funktionen, um den Himmel auszutauschen oder Seifenblasen in meine Bilder einzufügen, brauche ich so dringend wie ein Loch im Kopf. 

Aber die neue AI-Funktion zur Rauschreduzierung ist wirklich beeindruckend.

Samstag, 18. September 2021

ON1 - wenigstens sind sie ehrlich

ON1 bombardiert mich seit Wochen mit Angeboten zum Update auf ihr wunderbares neues ON1 2022. 

Seifenblasengeneratoren, eine AI-Funktion, um automatisch einen hochdramatischen Himmel ins Bild zu stanzen... das dürfe ich mir doch nicht entgehen lassen. Zum Sonderpreis, nur noch wenige Tage gültig. Das Update käme dann Ende September.

Gestern habe ich ihnen geschrieben, dass es von mir für das Update unbesehen keinen Pfennig gäbe, solange ich nicht wüsste, ob sie eine vernünftige Dosierung der Schärfung beim JPEG-Export eingebaut hätten.

Eben kam die Antwort. Sie danken für mein Interesse an ihrem tollen Update-Angebot, blablabla und tralala... aber nein, beim JPEG-Export hätten sie nichts geändert. 

Wenigstens sind sie ehrlich und ich habe 84 Euro gespart.

Freitag, 17. September 2021

Verviers: Photo Francis abgerissen

Heute haben in Verviers die Arbeiten zum Abriss in der Rue Spintay begonnen. Als erstes hat es vorn auf der Ecke das Gebäude von Photo Francis erwischt. Sie haben sich nicht einmal die Mühe gemacht, die historischen Leuchtreklamen zu retten.  

Es wird wohl die ganze Straßenseite zur Weser hin verschwinden, nachdem das alles seit über zwanzig Jahren leer gestanden hat, für ein dämliches Einkaufszentrum, das nie gebaut wurde.

Verviers (B), 13.9.2013 - Pentax K-5, SMC-A 2.8/24 mm

Donnerstag, 16. September 2021

RIP Sir Clive Sinclair

Anfang der 80er Jahre hatte er mit den frühen Homecomputern ZX80, ZX81 und schließlich dem C64-Konkurrenten ZX Spectrum Millionen verdient. Ich hatte auch einen Spectrum und viel Spaß damit. 

Der Nachfolger des Spectrum, der Sinclair QL, sollte der ganz große Wurf werden. Zwei Jahre lang wurde er immer wieder als die große Sensation angekündigt, bis es ihn endlich zu kaufen gab.

Der QL war mein erster Rechner mit Motorola 68k-Prozessor. Von der Idee her clever wie alle seine Produkte, aber immer auch irgendwie britisch-schrullig, mit einem kompletten Softwarepaket aus Textverarbeitung, Datenbank, Tabellenkalkulation und Grafikprogramm sowie einem BASIC, das schon Pascal-Qualitäten hatte, aber immer noch mit den schrecklich unzuverlässigen Microdrive-Cassettchen zu Zeiten, als andere längst Diskettenlaufwerke hatten, und einer Tastatur, die einem jede Sekretärin um die Ohren gehauen hätte.

Irgendwo sollte ich noch eine Ausgabe der amerikanischen Computer World mit dem Testbericht haben. Untertitel: "The British are always a day late and a pound short." Die letzten Exemplare des QL wurden von VOBIS zu Dumpingpreisen verschleudert.

Sein nächstes Projekt, das Elektrodreirad C5, hat ihn dann so weit ruiniert, dass ihm nichts übrig blieb, als sein gesamtes Computergeschäft an seinen Rivalen Alan Michael Sugar (Amstrad) zu verkaufen.

Immerhin wäre das Leben vieler früher Computerfans ohne ihn um einiges langweiliger gewesen. 

Heute ist Clive Sinclair in London im Alter von 81 Jahren gestorben.