Freitag, 27. Mai 2011

Metro Gaga

Es kommt keine Ruhe in die Metro-Musik-Affäre. Nachdem die STIB jetzt auch noch einen Deal mit der Plattenfirma von Lady Gaga abgeschlossen hat, deren neues Album in der Metrobeschallung nun ständig läuft, reicht es auch der zuständigen Ministerin Brigitte Grouwels von den flämischen Christdemokraten (CD&V).

"Als zuständige Ministerin verstehe ich die Bedenken der STIB, um in der Sprachenfrage neutral zu bleiben. Die jetzige Regelung führt jedoch dazu, daß einheimische Künstler gegenüber den ausländischen Interpreten benachteiligt werden. Daher werde ich die STIB auffordern, eine Regelung zu erarbeiten, die die Ausstrahlung einer ausreichenden Anzahl von Liedern in den beiden Amtssprachen der Region Brüssel-Hauptstadt in unseren Metrostationen erlaubt", so die Ministerin in ihrem Blog.

Als wären sie in Brüssel nicht gaga genug. Gestern hat der Vorsitzende der wallonischen Sozialisten, Elio di Rupo, der vom König wieder einmal mit der Regierungsbildung beauftragt worden ist, Journalisten gegenüber den berüchtigten Plan B, also die Teilung Belgiens, nicht mehr ausgeschlossen, falls in dieser Runde keine Einigung erreicht werden sollte.

Mittwoch, 25. Mai 2011

Die wirklichen Probleme in Belgien

Belgien hat auch ein Jahr nach der Wahl immer noch keine neue Regierung, die Ratingagenturen drohen deshalb schon mit einer Herabstufung, aber offenbar haben die Belgier derweil ganz andere Sorgen.

Brüssel ist offiziell zweisprachig, also französisch und niederländisch. Die Verkehrsbetriebe der Hauptstadt, die Société des Transports Intercommunaux de Bruxelles (STIB), beschallen seit einiger Zeit die Bahnsteige der U-Bahn mit Popmusik aus den internationalen Hitparaden, also hauptsächlich englischsprachigen Titeln. Um das alles ein wenig aufzulockern, waren eine Weile auch Titel französichsprachiger Interpreten gelaufen, was sofort zu Protesten der niederländischsprachigen Brüsseler geführt hatte. Die verlangten auch niederländischsprachiges, worauf die STIB argumentierte, das käme in den internationalen Hitparaden nicht vor. Also sind die Franzosen jetzt auch wieder rausgeflogen, so sie denn nicht auf Englisch singen.

Nun läuft wieder ein Mix aus englischen (70 %), spanischen und italienischen (je 15 %) Titeln. Das alles bis 21 Uhr. Danach läuft sowieso Klassik.

Solche Probleme sind in Brüssel nichts neues. Es war gerade schwierig genug, eine für Alle annehmbare Regelung zur Reihenfolge der Sprachen bei den Ansagen in den Stationen zu finden. Seither laufen in der einen Hälfte der Stationen zuerst die französischen und der anderen zuerst die niederländischen Ansagen.

Felix Belgia...

Quelle: La Meuse

Sonntag, 22. Mai 2011

10. Transphotographiques in Lille



Am Donnerstag ist es wieder soweit. Zum mittlerweile zehnten Mal eröffnen in Lille und an mehreren anderen Orten in Nordfrankreich die Transphotographiques, eine Reihe von Ausstellungen und Veranstaltungen, die mittlerweile auch international einen guten Ruf genießt.

Thema ist diesmal "Nords". Man beachte den Plural, denn es geht nicht nur um Nordfrankreich, sondern auch um weitere nördliche Regionen. Highlights dieses Jahr sind Ausstellungen mit Fotos u.a. von Basilico, Charbonnier, Marquis, Cartier, Nefzger, Konopka, Tourneboeuf, Bechet und Brunelli.

Mehr unter www.transphotographiques.com

Mittwoch, 18. Mai 2011

Die Deutsche Welle schafft sich auch ab

Zum 1. November 2011 ist Schluß mit dem deutschen Programm auf Kurzwelle und nicht nur damit:

Zum 1. November 2011 stellt die DW die Kurzwellenübertragung auf Deutsch, Russisch, Farsi und Indonesisch ein.

Farsi, soso... Die Mörderbande in Teheran wird es freuen.

Für das Englische Programm wird die KW-Ausstrahlung auf Afrika begrenzt, die Sendezeit des Chinesischen Programms wird von 120 Minuten auf 60 Minuten reduziert. ... Von November an strahlt die DW dann noch in folgenden Sprachen Radioinhalte via Kurzwelle aus: Amharisch, Chinesisch, Dari, Englisch und Französisch für Afrika, Haussa, Kisuaheli, Paschtu, Portugiesisch für Afrika und Urdu.


Die Programme auf Kurzwelle werden von rund 260 auf 55 Stunden täglich reduziert, die KW-Relaisstationen in Portugal und Sri Lanka werden geschlossen.


Dafür wird das Internetangebot ausgebaut. Erreicht werden sollen damit unter anderem:

...Menschen, die sich in autoritären Staaten aktiv für Demokratie, Freiheitsrechte und Fortschritt einsetzen und so die Zivilgesellschaft stärken.

Dumm nur, daß mittlerweile jedes Unrechtsregime weiß, wie man den Zugang zum Internet nach Belieben auf- und zumachen kann.

Das ganze zynische Gefasel zu dieser Aktion, die vor allem dazu dienen soll,
die Wettbewerbsfähigkeit der DW auf dem internationalen Medienmarkt dauerhaft zu sichern, kann man hier nachlesen.

Ich bin dafür, den Laden zum 1. November von "Deutsche Welle" in "Deutscher Bitstream" umzubenennen oder besser gleich ganz dichtzumachen.

Mittwoch, 11. Mai 2011

Rettet den analogen Rundfunk

Die Mittelwelle leidet schon länger an galoppierender Schwindsucht, und unsere Regierung plant still und heimlich, bis 2015 den analogen UKW-Rundfunk komplett abzuschaffen.

In der Praxis heißt das, wir können in nur vier Jahren *alle* unsere Radios auf den Müll werfen, vom Autoradio bis zum High-End-HiFi-Tuner. Millionen und Abermillionen von Geräten. Was für ein Schwachsinn!


Dagegen läuft zur Zeit eine Online-Petition, die dringend noch ein paar Unterschriften gebrauchen kann.