Freitag, 30. September 2022

P&O - Gotcha!

Nur ein einziger der rund 800 Beschäftigten, die P&O Anfang des Jahres ohne jede Vorwarnung entlassen hatte, hat die angebotene Abfindung nicht angenommen und auch die Stillschweigeerklärung nicht unterzeichnet. Stattdessen hat John Lansdown, vormals Koch auf der Pride of Canterbury, die Reederei wegen ungesetzlicher Kündigung verklagt. 

Noch vor dem Gerichtstermin hat sich  P&O nun außergerichtlich mit ihm geeinigt und zugegeben, dass ihr Verhalten nicht gesetzeskonform war. Auch wenn das den übrigen Entlassenen nicht mehr hilft, ist so wenigstens klar, dass die ganze Aktion illegal war, auch wenn die Regierung seinerzeit behauptet hat, sie könne da nichts machen.

Il y a de l'eau dans le gaz

Und gleich noch ein kleiner linguistischer Exkurs. Il y a de l'eau dans le gaz sagen die Frankophonen - es ist Wasser im Gas - wenn im Haushalt dicke Luft oder Zoff ist, dass alle die Köpfe einziehen und die Luft anhalten.

Der Ursprung dieser Redensart liegt im späten 19. bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts. Damals wurde in den Haushalten mit Stadtgas gekocht und zu Beginn auch beleuchtet. 

Stadtgas deshalb, weil es aus der städtischen Gasanstalt kam, einer Sonderform der Kokerei, in der per Kohledestillation Gas erzeugt wurde. Dieses Gas war nicht nur giftig und explosionsgefährlich, es enthielt auch gewisse Mengen an Wasserdampf. 

Je nach Umgebungstemperatur konnte es dazu kommen, dass dieses Wasser in den Rohren kondensierte und tröpfchenweise an den Brennern des Herds austrat. Das verursachte spuckende und fauchende Geräusche und konnte im ungünstigsten Fall dazu führen, dass die Flamme erlosch und das Gas unbemerkt in die Küche strömte, bis es zum großen Knall kam. Man konnte also nicht vorsichtig genug sein. 

Mit der Umstellung unserer Gasversorgung auf Erdgas hat dieser Spuk ab den 1960er Jahren ein Ende gefunden.

Seit einigen Tagen hat der Spruch jedoch eine ganz neue Aktualität gewonnen. Die dicke Luft und die Angst vor dem großen Knall sind zurück wie in alten Zeiten, auch wenn aus dieser Leitung vor lauter Wasser wohl nie mehr Gas strömen wird. La Libre aus Brüssel hat eine passende Karikatur dazu.

Seafrance Renoir

Siebter Tag des virtuellen Herbsturlaubs

Am 1. September 2009 traf die Seafrance Renoir aus Calais kommend in Dünkirchen ein, wo sie aufgelegt wurde, nachdem Seafrance sie außer Dienst gestellt hatte.

Am 30. September wurde sie in ein anderes Hafenbecken verlegt. Dabei ist diese Aufnahme entstanden. 

Dort hat sie zwei Jahre gelegen und auf einen Käufer gewartet. Währenddessen ist das Unternehmen Seafrance von den Anführern seiner Mehrheitsgewerkschaft Maritime Nord in die Pleite getrieben worden. 

Im September 2011 ist sie als Eastern Light nach Indien zur Verschrottung überführt worden.

Ihrem Schwesterschiff, der Seafrance Manet, ist es besser ergangen. Sie ist für die Reederei Balearia als Poeta Lopez Anglada heute noch zwischen Spanien und Marokko im Einsatz.

Dunkerque (F-59), 30.9.2009 - Pentax K-7, SMC-M 1.4/50 mm

Donnerstag, 29. September 2022

Pride of Dover

Sechster Tag des virtuellen Herbsturlaubs - zur Abwechslung mit einem zweiten Bild

Am 29.9.2009 stand ein Tagesausflug auf die vorgelagerte Insel auf dem Programm.

Kurz nach dem Auslaufen in Calais begegnete uns die Pride of Dover vor dem Hintergrund des Cap Blanc Nez in der Morgensonne. 

Da sah sie noch durchaus präsentabel aus, was ihr aber auch nicht geholfen hat, denn sie ist nur ein Jahr später in Tilbury aufgelegt und 2012 in Aliaga verschrottet worden.

Calais (F-62), 29.9.2009 - Pentax K-7, DA 50-200 mm  

Pflaster-Duster

Sechster Tag des virtuellen Herbsturlaubs

Nichts hält bekanntlich länger als ein Provisorium. Dieser Dacia Duster, dem sie das liebevoll aufgebrachte Pflaster verpasst hatten, um eine Beule zu kaschieren, stand so jahrelang morgens in Grande-Synthe vor dem Einkaufszentrum, wenn wir dort zum Frühstück vorfuhren.

Grande-Synthe (F-59), 29.9.2018 - iPhone
 

Mittwoch, 28. September 2022

Dover Port Control

Fünfter Tag des virtuellen Herbsturlaubs

Das Gebäude im Vordergrund ist Dover Port Control, sozusagen der Kontrollturm des Fährhafens.

Dort regeln sie auf UKW Kanal 74, wer wann und in welcher Reihenfolge ein- oder ausfahren darf und an welchen Anleger er kommt.

Ein weiteres Kommunikationsmittel neben dem Sprechfunk ist die Hafenampel, links unten am Gebäude. Im Bild zeigt sie grün-weiß-grün. Das bedeutet 'Einfahrt erlaubt' für das Schiff, dem das ausdrücklich mitgeteilt worden ist - in diesem Fall die Fähre, von der aus ich das Foto gemacht habe.

Im Hintergrund lädt gerade die Pride of Kent für die nächste Überfahrt nach Calais.

Dover (GB), 28.9.2016 - Pentax K-3, DA 55-300 mm

Dienstag, 27. September 2022

After 'Dunkirk'

Vierter Tag des virtuellen Herbsturlaubs 

So sah es in Dünkirchen im Hafen aus, nachdem Christopher Nolan, Harry Styles und die ganze Filmcrew wieder abgezogen waren.

Übrig blieb ein großer Haufen Sondermüll, denn behandeltes oder angestrichenes Holz darf nicht einmal mehr in den Ofen. 

Dunkerque (F-59), 27.9.2016 - Pentax K-3, DA 18-135 mm

Montag, 26. September 2022

Das Runde und das Eckige

Dritter Tag des virtuellen Herbsturlaubs

Im Osthafen von Dünkirchen

Dunkerque (F-59), 26.9.2015 - Pentax K-3, DA 18-135 mm

Sonntag, 25. September 2022

Frituur 't Centrum


Tag 2 des virtuellen Herbsturlaubs

Heute vor sechs Jahren haben wir in der Frituur 't Centrum in Lombardsijde echt lekker zu Mittag gegessen. Und die Straßenbahn fuhr auch noch durchs Dorf. Jetzt müssen die Bewohner ein gehöriges Stück laufen, um zur Haltestelle weit außerhalb zu gelangen.

Lombardsijde (B), 25.9.2016 - Pentax K-3, DA 18-135 mm

Samstag, 24. September 2022

Legacy

Datenübertragungseinrichtung zur Text‑ und Bildkommunikation, 20. Jahrhundert

Auch dieses Jahr fällt der Herbsturlaub wegen einer Verkettung unglücklicher Umstände leider aus. Daher gibt es in den nächsten Tagen wieder Bilder vom jeweils gleichen Datum aus früheren Jahren.

Grand-Fort-Philippe (F-59), 24.9.2015 - Pentax K-3, DA 18-135 mm

Mittwoch, 14. September 2022

Ramsey Lewis 1935 - 2022

Fast jeder, der im Sendegebiet von WDR und NDR lebt oder gelebt hat, kennt es. "Berichte von heute" hieß die Sendung, die sie am 30. Dezember 2020 nach 41 Jahren in einem Akt typisch Weberscher Dummheit eingestellt haben.

Die Titelmusik dazu war eine der vielen Versionen des Gospels Wade in the Water, hier gespielt vom Ramsey Lewis Trio. Nun ist Ramsey Lewis mit 87 Jahren gestorben.

Der Guardian hat einen Nachruf in bewährter Qualität. 

Donnerstag, 1. September 2022

Klara - Endlich!

Endlich ist das doofe Sommerprogramm vorbei. Seit heute gibt es bei Klara wieder den normalen Programmablauf. Montag bis Donnerstag von 18 bis 20 Uhr Django, Samstag zur gleichen Zeit Caramba und Sonntags von 22 Uhr bis Mitternacht Round Midnight. Dazu die ganzen anderen Sendungen wie Klara Live, täglich außer Sonntag, mit Konzertaufnahmen aus Jazz und Klassik. 

Schade, dass sie das dreistündige Tuin van Eden am Freitagabend nicht fortsetzen. Das war eine ausgesprochen angenehme Sendung. Aber man kann wohl nicht alles haben.