Montag, 27. April 2020

Kräht der Wetteronline-Hahn auf dem Mist...

"Tiefs könnten kühlere Luft und weiteren Regen bringen. Andererseits ist es auch möglich, dass der Luftdruck ansteigt und sich ein neues Hoch bemerkbar macht."

Donnerstag, 23. April 2020

Fret'chen in den Dünen

1200 Tonnen Rohstahl hat die 460 026 von Fret SNCF am Haken, was für sie aber ein Kinderspiel ist, denn hier darf sowieso nur 10 km/h gefahren werden.

Mutig waren sie trotzdem, denn die Strecke von Dünkirchen bis zum Gleisanschluss des Stahl- und Walzwerks in Leffrinckoucke war seit über einem Jahr nicht mehr befahren worden. Stellenweise war das Gleis so mit Gras überwachsen, dass die Schienenköpfe nicht mehr zu sehen waren. Und dann gleich mit 1200 Tonnen da rein... alle Achtung.


Die Bahnstrecke als solche, die früher von Dünkirchen bis ins belgische Adinkerke führte, ist seit Jahrzehnten außer Betrieb, die Bahnhöfe sind verwaist, und die Belgier haben an der Grenze sogar ein Stück Gleis entfernt, um Fakten zu schaffen, nachdem Bürgerinitiativen mehrmals die Wiedereröffnung gefordert hatten. 


Nur dieser Anschluss ein paar Kilometer vor der Grenze wurde ab Oktober 2017 wieder wöchentlich bedient, um das Werk von Ascometal zu versorgen. Ursprünglich war dort Schrott für den Elektroofen angeliefert worden, der aber zu diesem Zeitpunkt schon über ein Jahr stillgelegt war. An diesem Tag kam erstmals ein Zug mit Rundmaterial für das Walzwerk an. 

Das Werk ist übrigens die berüchtigte Usine des Dunes von seinerzeit noch Ascometal, die mit den Prozessen um die vielen Asbestopfer traurige Berühmtheit erlangt hat. Wie der Zustand heute ist, kann ich nach einem Durcheinander von teilweise gescheiterten Übernahmen nicht sagen.  

Die Gleissperre vorn unter der Lok ist schon heruntergeklappt, es geht noch einmal über die Straße und dann wird die ganze Fuhre durch das Werkstor verschwunden sein.


Leffrinckoucke (59), 2.10.2017 - Pentax K-3, DA 18-135 mm

Dienstag, 21. April 2020

Alles wird besser?

In Belgien und Frankreich machen McDreck und Würger King die Drives wieder auf und schon gibt es mächtige Autoschlangen. 

Hieß es nicht, nach der Seuche würde die Welt besser?

Café du Gaz

Es gab Zeiten, da stand Gas - die Frankophonen schreiben es mit Z - als Inbegriff für Fortschritt und Modernität. War es doch in der Tat zum Kochen und Beleuchten gegenüber Holz und Fischtran ein enormer Fortschritt. Und ähnlich wie die vielen Cafés de l'Avenir oder Cafés du Progrès gab es an vielen Orten ein Café du Gaz.

Dieses hier in Calais war sogar in der Rue du Gaz, am Kanal Calais - Saint Omer, gleich neben dem früheren städtischen Gaswerk. 

Irgendwann hat es das Schicksal vieler kleiner Cafés ereilt und es ist schon vor Jahren zur Wohnung umgebaut worden. 

Calais (62), Dezember 2007 - Pentax K10D, SMC-M 2/35 mm

Samstag, 18. April 2020

Früher

Als es im Winter noch kalt und neblig war, konnte man in Nordfrankreich solche Fotos machen. 

Saint Omer (62), 3.1.2009 - Pentax K10D, SMC-A 2.8/24 mm

Freitag, 17. April 2020

Ludmilla ist über'n Berg

241 802-8 hat mit ihrem Gemischtwarenladen auf dem Weg von Aachen West (D) nach Montzen (B) den Gemmenicher Tunnel verlassen und kann jetzt erst einmal verschnaufen, denn von hier bis Montzen geht es nur noch abwärts.

Zeit für uns, einmal einen näheren Blick auf die belgische Signaltechnik zu werfen. Wir sehen zwei Hauptsignale und mittig im Gleis die Krokodile der mittlerweile überholten belgischen Zugsicherung.

Auf dem Krokodil liegt je nach Signalstellung eine Spannung an, die von einer Drahtbürste unter der Lok abgetastet wird. Bei Grün ertönt im Fahrstand eine Glocke, bei Gelb muss der Lokführer eine Taste drücken, sonst gibt es eine Zwangsbremsung, und bei Rot... passiert gar nichts, denn man geht davon aus, dass er vorher das gelbe Signal gesehen hat und schon rechtzeitig bremsen wird.

Die Signale stehen hier eigentlich falsch herum, denn normalerweise zeigt das 'Ohr' oben im Blech zum Gleis, für das dieses Signal gilt. Auf diesem Streckenabschnitt ist aber nicht, wie sonst in Belgien üblich, das linke Gleis das Regelgleis, sondern das rechte, wie auf der deutschen Seite. Und so leuchtet hier auch ausnahmsweise das rechte Signal, während das linke, für das Gegengleis, blinkt.

Der große Leuchtkasten oben auf dem Signal enthält das sog. Geweih, ein V, das dann aufleuchtet, wenn am Gleiswechsel, etwas weiter im Bild, auf das andere Gleis gewechselt wird. Gleichzeitig erscheint dann im unteren kleinen Leuchtkasten eine Geschwindigkeitsbeschränkung, gewöhnlich die 4 für 40 km/h.

Im Kasten ganz unten am Mast hängt der Fernsprecher.

Botzelaer (B), 24.11.2007 - Pentax K10D, SMC-M 3.5/135 mm

Dienstag, 14. April 2020

Malo Seaways

Nach dem Ende der Seafrance hat DFDS in Calais schnell reagiert und zuerst die Norman Spirit (die heutige Calais Seaways) eingesetzt, um sozusagen einen Fuß in die Tür zu bekommen. 

Kurz darauf kamen  die Barfleur von Brittany Ferries (als Deal Seaways) und die vormalige Seafrance Molière (als Dieppe Seaways). 

Nachdem der Charter für die Barfleur abgelaufen war, haben sie die Stena Nordica nach Calais geholt und zur Malo Seaways umlackiert. Die war aber nur von April 2015 bis Anfang 2016 dort, denn da war schon absehbar, dass DFDS die Berlioz (heutige Côte des Flandres) und die Rodin (Côte des Dunes) von MFL/Eurotunnel übernehmen würde.

Hier sehen wir die Malo Seaways in Calais im September 2015.


Calais (62), 25.9.2015 - Pentax K-3, DA 18 - 135 mm

Montag, 13. April 2020

Hält nicht in Calais

Nein, die Dunkerque Seaways fährt zwar dicht an Calais vorbei, legt dort aber nicht an, sondern fährt von Dover ohne Zwischenhalt nach Dünkirchen.

Warum überhaupt der Umweg, statt den kürzesten Weg zu nehmen? 


Nun, der gesamte Ärmelkanal ist ein sogenanntes Verkehrstrennungsgebiet. Dort gilt Rechtsverkehr. Alle Schiffe in Richtung Nordsee fahren auf der französischen Seite, und alles, was in den Atlantik will, fährt auf der englischen Seite. Kreuzen darf man ein Verkehrstrennungsgebiet nur rechtwinklig. Man soll ja auch nicht von schräg nach quer über die Straße laufen. 

Die Fähren aus Dünkirchen, Calais und Boulogne müssen daher alle - sozusagen auf dem Bürgersteig - erst einmal hart an der Küste entlang bis zum Cap Blanc Nez fahren und dürfen erst dann die Nase in Richtung Dover drehen. Umgekehrt gilt dasselbe. Immer erst nach Blanc Nez.


Auf www.marinetraffic.com kann man das sehr schön beobachten.

 

Calais (62), 30.9.2016 - Pentax K-3, HD DA 55-300 mm

Sonntag, 12. April 2020

Licht aus - Spot an!

Licht ist im Pas de Calais bekanntlich Glücksache, aber hier hat es die Calais Seaways sehr schön in Szene gesetzt. 

Spirit of France - Calais Seaways - Côte des Dunes

Calais (62), 30.9.2016 - Pentax K-3, HD DA 55-300 mm

Urbi et Orbi

Auch dieses Jahr, weil es so schön ist. Nachrichten, WDR Köln, aus den 90er Jahren:

 

Für Nicht-Rheinländer: der Erftkreis, Heimat eines Stammes gefürchteter Autofahrer mit BM-Kennzeichen, liegt südwestlich von Köln und ist nach Ansicht der Kölner des himmlischen Segens seit jeher ganz besonders bedürftig. 

In diesem Sinne, allen Bergheimern und der ganzen Welt frohe Ostertage.

Samstag, 11. April 2020

Es wird ruhig im Kanal

In Le Havre stapeln sich die aufgelegten Fähren seit Wochen und auf Calais - Dover wird es nun auch ruhiger. PKW werden wegen des Lockdowns in GB und Frankreich kaum noch befördert und selbst im LKW-Verkehr wird es weniger. 

Die Pride of Burgundy und die Pride of Canterbury liegen seit Tagen auf der Reede vor Calais und DFDS hat die Calais Seaways heute nach Dünkirchen gebracht, um sie bis auf weiteres dort aufzulegen. 

Das Photo zeigt sie frisch gestrichen im April 2016 beim Wenden in Calais. 

Calais (62),  1.4.2016 - Pentax K-5, DA 18-135 mm

BBC Radio 2: "Friday Night" jetzt Sonntagabend

Sie haben bei BBC Radio 2 die beliebte Sendung "Friday Night is Music Night" mit dem BBC Concert Orchestra vom Freitag auf den Sonntagabend um 20 Uhr unserer Zeit verlegt. 

Ist doch logisch, oder?

Mike Kilo

Das ist die Langwellen-Funkbake des Flughafens Marck bei Calais. Die sog. ungerichteten Funkfeuer (engl. non-directional beacon, NDB) gehörten zu den ersten Funk-Navigationshilfen in der Luftfahrt und sind bis heute im Betrieb. Diese hier sendet auf 418 kHz alle 8 Sekunden ihre Kennung "MK" - im NATO-Buchstabieralphabet "Mike Kilo" - in Morsezeichen. 

So hört sie sich an:

 

Solche Baken gibt es weltweit und einige Leute haben es sich zum Hobby gemacht, im Äther nach ihnen zu jagen. Vor allem in Winternächten, wenn die Ausbreitung in diesem Frequenzbereich besonders gut ist, kann man sie trotz ihrer geringen Sendeleistung von maximal 250 Watt viele Tausend Kilometer weit hören. 

Wer ein Radio mit Langwelle hat, der kann, wenn er nach oben über die Frequenzen des Langwellenrundfunks hinaus dreht, meist die Langwellenbake seines örtlichen Flughafens hören. 

Freitag, 10. April 2020

P&O möchte gern gerettet werden

P&O ist bei der britischen Regierung vorstellig geworden, sie möchten gern gerettet werden. Man denkt dabei an runde 150 Millionen Pfund. 

Außerdem würde man gern die Gehälter senken, den Urlaub und die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall kürzen und Besatzungen aus Billiglohnländern einstellen. Die Gewerkschaften sind mächtig sauer und werfen der Fährgesellschaft vor, unter dem Deckmantel der Coronakrise Sozialabbau zu betreiben.

P&O gehört DP World, einem der weltweit größten Hafenbetreiber. CEO von DP World ist der Sultan von und zu Dubai und Hauptaktionär ist die staatliche Investmentgesellschaft der Vereinigten Arabischen Emirate. Das Unternehmen wird diesen Monat über 300 Millionen Dollar Dividende an seine Teilhaber auszahlen.

Das Foto zeigt die Pride of Burgundy 2012 in Calais.

Calais (62), 27.12.2012 - Pentax K-5, DA 18-55 mm

Donnerstag, 9. April 2020

Great Fun

The Old Pier, Weston‑super‑Mare (GB) - Mai 1983

Montag, 6. April 2020

VRT Klara übertreibt mal wieder maßlos

Eine ganz Woche Mozart oder Wiener Klassik hatten wir zu den letzten beiden Jahreswechseln bereits. Spätestens nach zwei Tagen kann man es nicht mehr hören. Aber diesmal schießen sie zu Ostern wirklich den Vogel ab:
 
Von Gründonnerstag bis Ostermontag eine durchgehende Sondersendung zum 50jährigen Bestehen des Collegium Musicale Gent. Kantaten, Mottetten, Passionen, das ganze Gejodel. Dazu noch ein wenig instrumentale E-Musik. Überhaupt nix anderes, die ganzen Ostertage. Von morgens bis in die Nacht.


Kein Jazz, kein Caramba, kein garnix. :-/

 
Man kann es mit Verlaub auch übertreiben, zumal der besondere Reiz von Klara gewöhnlich beim sehr vielfältigen Musikprogramm liegt. Fünf Tage Chormusik... 


Die spinnen, die Menapier.

Donnerstag, 2. April 2020

Kommt eine Ludmilla nach Belgien...


Anfang der Nullerjahre hat die DB einige von der DR geerbte Dieselloks der Baureihe 232 (Spitzname wegen ihrer Herkunft aus der UdSSR: Ludmilla) mit üppigen 4000 PS remotorisiert und als Baureihe 241 bezeichnet. Fünf davon wurden weiter umgebaut, um sie zwischen Aachen West (D) und Montzen (B) vor Güterzügen einzusetzen und so das Nachschieben auf der deutschen Seite einzusparen. Dazu mussten die Dachlüfter und in den Drehgestellen die Getriebe geändert werden, um sie an das belgische Lichtraumprofil anzupassen und Schäden an den Krokodilen zu vermeiden. Auf den Einbau der belgischen Simpel-Zugsicherung hat man verzichtet, da ein Einsatz über Montzen hinaus nicht vorgesehen war.

So entstand die Unterbaureihe 241.8 mit insgesamt fünf Maschinen.

Hier hat 241.801-0 gerade den Aufstieg aus Aachen hinter sich und den Gemmenicher Tunnel auf der belgischen Seite verlassen. Wie man im Geäst über der Lok sieht, ist ihr dabei gut warm geworden.

Viel Freude hat die DB an dieser Lösung nicht gehabt. Die Loks waren unzuverlässig und einige Jahre später ist die Lücke in der Elektrifizierung zwischen dem Tunnel und Montzen geschlossen worden.

Seither verschandeln dort Masten und Fahrdraht die schöne Sicht auf die Strecke, aber es gibt sowieso nur noch Traxxe und 66er zu fotografieren.

Botzelaer (B), 2.2.2008 - Pentax K10D, SMC-M 4/80-200 mm