Freitag, 28. Juli 2023

Marinetraffic für Reisezüge

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das gibt es tatsächlich, in Frankreich jedenfalls. Unter https://carto.graou.info. Vom Bummelzug bis zum TGV, in Echtzeit für ganz Frankreich, alle Minute aktualisiert und, wenn man hereinzoomt, mit erstaunlicher Detaillierung bis zum jedem einzelnen Signal, Bahnübergang und Oberleitungstrenner.

Die aktuellen Geschwindigkeiten werden ebenso angezeigt wie eventuelle Verspätungen.

Schade, dass es das nicht auch für Güterzüge gibt.

Mittwoch, 26. Juli 2023

Geschichten aus dem real existierenden Kapitalismus (40)

Heute: Buy once, pay forever!

Adobe hat damit angefangen und nun breitet es sich aus wie eine Seuche. ON1, TwistedWave und andere bieten neben dem normalen Kauf nun auch Abo-Modelle an oder stellen gleich ganz darauf um.

Und auch die 'ewige Lizenz' wird zur Mogelpackung. Eine beliebte Taktik ist es, nur die letzten beiden OS-Versionen zu unterstützen. Wenn das bisherige OS auf dem neuen Rechner nicht mehr läuft, sind erst einmal Upgrades für ein Dutzend Programme fällig, um weiterarbeiten zu können.

Mag ja sein, dass sich die Herren Programmierer davon ein gesichertes Einkommen erhoffen, ohne viel Neues zu bieten, aber es erhöht auch die Motivation, sich wieder einmal im Freeware-Bereich umzusehen. Programme wie Audacity haben in den letzten Jahren gehörig aufgeholt.

Freitag, 21. Juli 2023

Heute ist Nationalfeiertag


 

 

 

 

 

 

 

 

Am 21. Juli 1830 legte Leopold I. seinen Amtseid als erster belgischer König ab. Damit war Belgien sozusagen offiziell eröffnet. Seither ist der 21. Juli in Belgien Nationalfeiertag, eine Woche nach Frankreich, was es den Lüttichern praktischerweise erlaubt, im Wochenabstand gleich zwei Nationalfeiertage zu begehen. 

Gestern abend gab es in Brüssel den beliebten Bal Populaire im Freien. Heute folgt eine Messe und anschließend die übliche Parade von Militär, Polizei, Hilfsdiensten und anderen Organisationen in Brüssel.

Seit der Thronbesteigung von König Philippe vor 10 Jahren gibt es die Rede zum Nationalfeiertag auch komplett in deutscher Sprache. Seine Vorgänger hatten immer nur zwei oder drei Sätze an die französische Fassung angehängt. Zu sehen und zu hören gibt es sie beim deutschsprachigen belgischen Rundfunk BRF.

Donnerstag, 20. Juli 2023

Pride of Kent in Tilbury

P&O hat die Pride of Kent nicht wie angenommen in Dünkirchen, sondern in Tilbury aufgelegt. Dort haben schon öfter deren Schiffe gelegen, nachdem sie außer Dienst gestellt worden waren. 

Bis zum Eintreffen der neuen P&O Liberté dürfte sie wohl dort bleiben. Wenn es ihr wie der Pride of Dover ergeht, wird sie zum Ersatzteillager für die Pride of Canterbury. 

Letztlich dürfte es zum Verschrotter gehen. So ein Experiment wie mit der Pride of Calais wird P&O kaum noch einmal eingehen wollen.

Mittwoch, 19. Juli 2023

Geschichten aus dem real existierenden Kapitalismus (39)

Heute: Cyberport - Kein Laden, keine Kunden!

Eben kam eine E-Mail von Cyberport. Sie vermissen mich. Ich hätte schon länger nicht mehr bei ihnen gekauft. So ein Pech aber auch. Das kommt davon, wenn man hier einfach den Laden zumacht. 

Macht Eure Filiale in Köln wieder auf und dann sehen wir weiter. Bis dahin gehen wir zu Snogard. Die wissen offenbar, was sie an uns haben.

Sonntag, 2. Juli 2023

vvv de saq

 

Heute ist Alexanderson-Tag. Ernst Fredrik Werner Alexanderson (1878 - 1975) war ein schwedisch/amerikanischer Ingenieur, der in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts den nach ihm benannten Generator erfunden hat. Zu dieser Zeit kam die Funktelegrafie gerade in Gang und die weltweite Ausbreitung der Kurzwellen war noch nicht entdeckt worden. Es hätte auch nichts geholfen, denn so hohe Frequenzen konnte man überhaupt noch nicht erzeugen. Alles spielte sich in dem Bereich ab, den wir heute als Längstwelle bezeichnen, zwischen 10 und rund 100 kHz. 

Dazu wurden für damalige Verhältnisse enorme Leistungen benötigt, die man mit sog. Maschinensendern erzeugte - einfach gesagt einem gewöhnlichen Elektromotor, der über ein Getriebe einen Generator mit einer sehr hohen Drehzahl antrieb. So konnte man Frequenzen in diesem Bereich mit Leistungen bis zu mehreren 100 Kilowatt erreichen. Diese Frequenz wurde dann im Rhythmus der Morsezeichen getastet und auf die Antenne gegeben. So wurde interkontinentaler Funkverkehr möglich.

Die vermeintlich unbrauchbare Mittel- und Kurzwelle hatte man derweil den Funkamateuren zum Spielen überlassen. 

Umso größer war die Überraschung, als die mit einfachen Funkensendern und den ersten Röhrensendern tausende von Kilometern mit sehr viel geringerer Leistung überbrücken konnten, darunter auch die erste direkte Funkverbindung auf den 'neuen' höheren Frequenzen von den USA nach Europa.

Die Entwicklung leistungsstarker Senderöhren für Kurzwelle schritt daraufhin rasch voran, und als die Maschinensender in den 20er Jahren - nicht zuletzt dank der Arbeit des Herrn Alexanderson - ihre höchste technische Reife erlangt hatten, gehörten sie fast von heute auf morgen zum alten Eisen. 

Einer der letzten Maschinensender wurde 1924 im schwedischen Grimeton mit dem Rufzeichen SAQ in Betrieb genommen und er ist auch weltweit der letzte überlebende Vertreter seiner Art. Von einer Gruppe engagierter Leute erhalten, gehört er heute zum Weltkulturerbe der UNESCO und einige Male im Jahr wird er auch betrieben. So heute zu seinem 99jährigen Jubiläum. 

So hat sich das hier angehört:

 

Zu Beginn wurde einige Minuten lang die übliche Warteschleife gesendet 'vvv de saq' und anschließend eine Nachricht zum heutigen Anlass. Die starken Prasselstörungen kommen daher dass der Störpegel hier in der Stadt allgemein hoch ist und sich auf diesen niedrigen Frequenzen die elektromagnetischen Wellen von Blitzentladungen quasi weltweit ausbreiten. 

Wollen wir hoffen, dass uns dieses beeindruckende Denkmal noch lange erhalten bleibt.