Zoom hat für das H3-VR ein Firmware-Update veröffentlicht. Als neue Features zeichnet das Gerät nun einen über Bluetooth zugeführten Timecode auf und im Betrieb als Audio-Interface lässt es sich über die Smartphone-App steuern. Vielleicht gibt es ja jemand, der damit etwas anfangen kann. Als behobene Bugs sind nur gelegentliche Abstürze im USB-Betrieb aufgeführt. Der ausgemacht dämliche Fehler, dass Datum und Uhrzeit in den Audiodateien und im Dateinamen neun Stunden von der Echtzeituhr des Geräts abweichen, ist natürlich immer noch da. Wer hätte auch etwas anderes erwartet.
Ganz überrascht hatte man letztens bei der Brüsseler Stadtverwaltung festgestellt, dass das berühmte Manneken Pis - das Bild müsst Ihr Euch jetzt selbst dazu denken - bisher bestes Brüsseler Trinkwasser gestrullt hat. Bis zu 2.000 Liter am Tag. Damit ist jetzt Schluss. Künftig wird im Kreislauf gepinkelt.
"Nehmen Sie bei längerem Nichtgebrauch die Batterien aus dem Gerät." So sieht das Batteriefach eines Kofferradios aus, das mit sechs fetten Monozellen zwanzig Jahre im Keller gestanden hat.
11 Jahre ist es her und 19 Grad kälter war es, als ich dieses Foto auf der belgischen Seite des Gemmenicher Tunnels am 22.3.2008 bei 1 °C im Schneeregen gemacht habe. Heute ist die Strecke längst unter Draht und die 55er GM-Großdiesel sind bis auf wenige, die im Museum stehen oder noch im Bauzugdienst ihr Gnadenbrot verdienen, verschrottet worden. Die Tafeln links und rechts der Gleise sind die Anweisung an den Triebfahrzeugführer, kurz die Bremsen anzulegen, um sich von deren Funktion zu überzeugen. Der Brechpunkt der Strecke liegt im Tunnel und danach geht es in Richtung Aachen-West gehörig abwärts. Nouvelaer (B), 22.3.2008 - Pentax K10D, SMC-M 3.5/135 mm
Der belgische Verbraucherschutzverband Test Achat fordert für die Ablösung des UKW-Rundfunks durch DAB+ eine Übergangsfrist von 10 Jahren. Das meldet La Meuse aus Lüttich. Warum sie diese Meldung mit dem Bild eines deutschen Polizeifunkgeräts illustrieren, wird wohl ihr Geheimnis bleiben. Aber die leiden schon länger an Zwangsillustritis und haben sogar schon die Meldung, dass ein Polizist von einem Einbrecher gebissen worden war, mit dem Bild eines Gebisses gebracht.
Sag noch mal einer, die katholische Kirche bewegt sich nicht. Nur wenige Tage, nachdem der Kölner Kardinal Woelki zum Beginn der Fastenzeit verkündet hatte, wie wichtig ihm der Umweltschutz sei, ist er mit seinen drei Weihbischöfen Schwaderlapp, Puff und Steinhäuser nach Lingen im Emsland zur Bischofskonferenz gefahren. Da mag man sich doch richtig vorstellen, wie sich die vier morgens im Dom mit ihren Aktenköfferchen vor dem Hochaltar getroffen haben, zusammen die paar Schritte über die Domplatte zum unmittelbar neben der Kathedrale liegenden Hauptbahnhof gelaufen und in den Zug gestiegen sind. Doch weit gefehlt. Wie wir im Kölner Stadtanzeiger lesen, sind Seine Hochwürdigste Eminenz und die drei Hochwürdigsten Herren mit dem Auto gefahren. Genau gesagt mit vier Autos. Denn es hat sich jeder einzeln in seinem Dienstwagen chauffieren lassen. Der Kardinal im Audi A8 mit Allradantrieb. Den ist er seiner christlichen Bescheidenheit wohl schuldig. Der Rest im A6, Ford S-Max und immerhin einer im Hybrid-BMW. Der S-Max ist übrigens ein Siebensitzer. Da hätten sie alle höchst komfortabel Platz gefunden. Stattdessen haben sie lieber ohne Sinn und Verstand eine Vierteltonne CO2 in die Umwelt entlassen. Soviel zum Respekt der hohen geistlichen Herren vor der Schöpfung, vor allem in der Fastenzeit. Amen.
Keine Langeweile an der Küste. Am Samstagabend sind rund 100 Migranten in Calais in den Hafen eingedrungen. 47 davon haben es an Bord der Calais Seaways geschafft. Zwei sind ins Wasser gefallen und mussten von der Feuerwehr gerettet werden. Den Rest einzusammeln hat die ganze Nacht gedauert, vor allem, weil sich 17 im Kaminaufbau des Schiffs versteckt hatten und mit Höhenrettern der Feuerwehr herausgeholt werden mussten. Seit Sonntagabend machen die Zöllner in den Fährhäfen von Dünkirchen und Calais sowie am Terminal des Kanaltunnels in Coquelles Dienst nach Vorschrift, um auf ihre schlechten Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen. Die Folge: kilometerlange LKW-Staus in allen Richtungen. Teile der A16 und der A26 sind bereits zum LKW-Parkplatz umfunktioniert. Operation Stack lässt grüßen. Immerhin gibt es so eine eindrucksvolle Vorführung dessen, was uns alle nach einem ungeregelten Brexit erwarten würde.
Der Abriss der Anlagen von Arcelor in Lüttich schreitet wie angekündigt voran. Die Bandbrücke zwischen Ougrée und Seraing ist fast komplett abgebaut. Der HO6 in Seraing ist schon länger weg, und dieser Tage habe ich Bilder vom aktuellen Zustand in Ougrée zu sehen bekommen. Das gesamte Werk ist von den üblichen Verdächtigen ebenso gründlich wie brachial entkupfert worden. Die kupfernen Blasformen unten am Ofen sind weg und auch der letzte Zentimeter Kabel ist verschwunden. Die großen Elektromotoren und die Generatoren im Kraftwerk haben sie in Brand gesetzt, um das Kupfer freizulegen. Was sie nicht geplündert haben, das haben sie zerstört. Zur musealen Erhaltung - so sie denn jemals vorgesehen war - ist quasi nichts mehr übrig. Behalten wir das alles lieber so in Erinnerung, wie es hier auf dem Bild von 2001 ausgesehen hat. Da waren sogar die beiden Hafenkräne der Erzentladung und die große Kranbrücke über den Tagesbunkern noch vorhanden. Ougrée, B, 7.4.2001 - Contarex, Distagon 4/35 mm
So, wie es Frankophile gibt, müsste es doch eigentlich auch Belgophile geben können, oder? Wenn es so sein sollte, dann bin ich wohl einer. === Kontakt: fotoralf (bei) gmx (punkt) de