vor 2 Tagen
Mittwoch, 20. April 2011
Duferco: Die Zeit läuft
Duferco und Novolipetsk Steel (NLMK) haben am heutigen Mittwoch bekanntgegeben, daß sie ihr Joint Venture beenden. Und wie bei jeder ordentlichen Scheidung wird nun der Hausrat aufgeteilt.
Die Russen behalten, wie bereits vermutet worden war, das Walzwerk in Clabecq und das Kaltwalzwerk in La Louvière. Das Ausgangsmaterial soll - wie bereits seit der Stillegung des Hochofens in Charleroi - aus Russland kommen. Die rund 1700 Arbeitsplätze in diesen Bereichen sollen erhalten bleiben. Zwischen 2012 und 2015 will NLMK in Belgien und Frankreich 80 Mio. Euro investieren.
Duferco behält Carsid mit dem letzten Hochofen und dem LD-Stahlwerk in Charleroi sowie das Elektrostahlwerk und das Drahtwalzwerk in La Louvière. Landesmanager Antonio Gozzi will nun nach eigenem Bekunden den Pilgerstab in die Hand nehmen, um nach einem möglichen Abnehmer für seine Brammen zu suchen. Dabei hält er sich alle Optionen offen, so auch die Veräußerung des Werks an einen eventuellen Interessenten für einen symbolischen Euro.
Die Zwischenzeit will man bei Duferco nutzen, um die Anlagen an die aktuellen Vorschriften anzupassen. Sollte der Ofen in Marcinelle tatsächlich wieder angeblasen werden, so will Gozzi die alte, Anfang 2008 stillgelegte Kokerei in Marchienne ebenfalls wieder in Betrieb nehmen und mit einem Aufwand von 180 bis 200 Mio. Euro innerhalb von 16 bis 18 Monaten den geltenden Umweltbestimmungen entsprechend modernisieren.
Falls sich jedoch bis Ende 2012 kein Partner oder ein an der Übernahme interessiertes Unternehmen finden sollte, so wird Duferco laut Gozzi für die rund 1000 Beschäftigten von Carsid einen Sozialplan aufstellen. Das wäre dann das Aus für die Roheisenerzeugung in Charleroi.
Quelle: La Libre
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Stahlindustrie
Sonntag, 17. April 2011
So geht gute PR
Letzte Woche hatte sich auf Facebook eine Initiative von Belgiern gebildet, die dazu aufriefen, dieses Wochenende aus Protest gegen die hohen Benzin- und Dieselpreise nicht zu tanken. Einfach so, nach dem Motto: Seht mal, wie viele wir sind!
Heute mittag meldete es die RTBF in den Hauptnachrichten und nun steht es auch in den Zeitungen: Die Initiative hat keinen nachweisbaren Erfolg gehabt. Das Wetter am Wochenende war schön, die Belgier sind alle weggefahren, und da ein Auto bekanntlich nicht mit Wasser fährt, mußten sie halt auch tanken.
Wem wir diese Erkenntnis verdanken, erfahren wir eher beiläufig am Ende der Meldung, nämlich dem Verband der belgischen Brennstoff- und Kraftstoffhändler.
Es geht doch nichts über unabhängige Medien, die ihre Informationen sorgfältig abklopfen, bevor sie sie per Verkündung in den Nachrichten sozusagen in den Stand der Wahrheit erheben.
Heute mittag meldete es die RTBF in den Hauptnachrichten und nun steht es auch in den Zeitungen: Die Initiative hat keinen nachweisbaren Erfolg gehabt. Das Wetter am Wochenende war schön, die Belgier sind alle weggefahren, und da ein Auto bekanntlich nicht mit Wasser fährt, mußten sie halt auch tanken.
Wem wir diese Erkenntnis verdanken, erfahren wir eher beiläufig am Ende der Meldung, nämlich dem Verband der belgischen Brennstoff- und Kraftstoffhändler.
Es geht doch nichts über unabhängige Medien, die ihre Informationen sorgfältig abklopfen, bevor sie sie per Verkündung in den Nachrichten sozusagen in den Stand der Wahrheit erheben.
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