Dienstag, 29. März 2011

Ein musikalischer Belgier




Vor zwei Wochen bei ebay gefunden - ein SBR 991a von der Société Belge Radio-Electrique, der ehemals größten Radiofabrik Belgiens, in Forest bei Brüssel.

Baujahr um 1952. Empfangsbereiche: LW, 2 x MW und 3 x KW. Dazu, gleich oberhalb der Mittelwelle, das sog. Fischereiband. Da funken zwar längst keine Nordseefischer mehr, dafür aber wochenends die niederländischen MW-Piratensender.


Unterdessen habe ich ihn sorgfältig innen und außen gereinigt, aufpoliert, und er hat neue Kondensatoren, eine neue Verstärkerröhre und ein neues magisches Auge bekommen. Jetzt präsentiert sich das schöne Furnier wieder im alten Glanz und er spielt wie eine Eins.

Schade nur, daß in jüngster Zeit immer mehr Mittelwellensender abgeschaltet werden. Ganze Länder, z.B. Österreich, sind unterdessen völlig von der Mittelwelle verschwunden. Letztens haben die Schweizer einiges abgeschaltet. Seit Sonntag ist auch der BBC World Service auf 648 kHz verstummt.

So kann man nur hoffen, daß uns die RTBF auf 621 kHz noch eine Weile erhalten bleibt.

Donnerstag, 24. März 2011

Neues von der SABAM

Die SABAM ist in Belgien das, was in Deutschland die GEMA ist. Bereits in der Vergangenheit war diese Organisation durch ihre recht hemdsärmeligen Methoden augefallen.

Die flämische Satiresendung Basta hatte letztes Jahr einige dieser Praktiken öffentlich gemacht. So wurden von der SABAM für ein von den Basta-Machern erfundenes Konzert mit lauter ausgedachten Künstlern saftige Rechnungen geschrieben. Die Namen hatten sie sich bei einem Besuch im nächsten Supermarkt zusammengesucht: Ken Wood (Küchenmixer), Kimberly Clark (Händetrockner), Suzy Wong (chin. Soßen) und Barilla No. 1 (Nudelsortiment).

Auf der Rechnung der Sabam waren alle Namen säuberlich aufgelistet mit dem Vermerk: Unterliegen zu 100 % dem Urheberrecht. Endbetrag: über 500 Euro.

Neuster Streich der SABAM: sie hatte sich unlängst mit den belgischen Arbeitnehmern darauf geeinigt, daß auch für Musik am Arbeitsplatz Gebühren abzuführen sind. Jetzt will sie Geld von den Fernfahrern. So eine Fahrerkabine sei schließlich auch nur ein Arbeitsplatz.

Mehr dazu beim De Standaard.

Samstag, 12. März 2011

Antwerpen - verriegelt und verrammelt



Dieses Bild kann man in Antwerpen jetzt auch nicht mehr machen. Sie haben nun auch den gesamten Stahlhafen eingezäunt und damit den letzten fotografischen Zugang zu einem größeren Stück Ufer dicht gemacht.

Noch ein oder zwei Touren, um ein paar nette Ecken in der Stadt am Albertkanal zu fotografieren, dann braucht man da auch nicht mehr hin. Der Seehafen Antwerpen ist unterdessen für den Normalmenschen so zugänglich wie der Mond.

Sonntag, 6. März 2011

Die Panne des Jahrhunderts bei Radio France

Gestern abend ist gegen 19 Uhr im Funkhaus von Radio France in Paris der Strom ausgefallen. Kurz darauf brach auch die Notstromversorgung zusammen und der nationale französische Rundfunk war mit allen Programmen vollständig aus der Luft.

Erst um 20.30 Uhr ging es langsam wieder los und auch jetzt, 16 Stunden später, ist auf Astra weiterhin Funkstille. Ob man uns vergessen hat?

Mittwoch, 2. März 2011

In Ougrée ist der Ofen aus

Seit gestern morgen ist der Hochofen B in Ougrée aus. Diesmal haben ihn die Beschäftigten heruntergefahren. Es wird gestreikt und das mindestens bis Freitag.

Nachdem Arcelor wieder satte Gewinne einfährt, wollen auch die Arbeiter am Hochofen und im Stahlwerk in Chertal mehr Geld. Immerhin hatten sie für die Wiederinbetriebnahme der Anlage erhebliche Zugeständnisse gemacht. Außerdem sehen sie durch die zu dünne Personaldecke die Sicherheit gefährdet.

Die Direktion von Arcelor geht auf Konfrontationskurs und hat erst einmal sämtliche Investitionen in die Flüssigphase ausgesetzt.

Seltsamerweise liest man in La Meuse kein Wort davon. Mehr zum Thema daher bei La Libre.