Freitag, 28. Oktober 2022

Caroline Russ

2019 hat P&O den Versuch unternommen, zwischen Calais und Tilbury - kurz vor London in der Themsemündung - einen Liniendienst mit unbegleiteter Fracht einzuführen und hierzu die Caroline Russ gechartert.

Das Experiment ist nach wenigen Monaten mangels Nachfrage abgebrochen worden. Vielleicht hat P&O das alles nur falsch angestellt, denn eine seither von DFDS geschaffene Verbindung zwischen Calais und Sheernees auf der Isle of Sheppey am Eingang der Themsemündung läuft nach anfänglichen Querelen mit den Hafenarbeitern in Calais offenbar sehr gut.

Calais (F-62), 3.10.2019 - Pentax K-3, DA 18-135 mm

Mittwoch, 26. Oktober 2022

Sidérurgie Maritime (2)


Das ist das praktische, wenn man sein Hüttenwerk direkt ans Meer baut: Erz und Kohle können per Seeschiff direkt vorm Hochofen abgeladen werden, ohne erst noch auf Bahn oder Binnenschiff umladen zu müssen.

Hier liefert Leo Felicity - die haben alle so alberne Namen - in Dünkirchen eine Fuhre Eisenerz an.

Im Hintergrund in der Bildmitte der Hochofen 3, mit einem Gestelldurchmesser von 14 m einer der weltweit größten seiner Art.

Dunkerque (F-59), 24.5.2013 - Pentax K-5, SMC-M 1.4/50 mm

Dienstag, 25. Oktober 2022

DK - HO2 stilgelegt

Der Hochofen 2 ist letztens nach fast 60 Jahren stillgelegt worden. Übrig sind jetzt noch der etwas jüngere HO3 und der HO4, letzterer mit 14 m Gestelldurchmesser einer der weltweit größten seiner Art.

Stattdessen soll in Dünkirchen eine erste Anlage zur Direktreduktion von Eisenerz mit Wasserstoff entstehen.

Außerdem investiert Engie nebenan runde 500 Mio. Euro, um aus 300.000 Jahrestonnen CO2, die bei Arcelor aus der Stahlherstellung anfallen, und grünem Wasserstoff synthetischen Kraftstoff für die Luft- und Seefahrt zu erzeugen.

Dunkerque (F-59), 23.5.2013 - Pentax K-5, SMC-M 2/85 mm

Samstag, 22. Oktober 2022

Dieser Ofen war schon länger aus

Bei Carsid in Charleroi war der letzte noch vorhandene Hochofen 2008 infolge der Wirtschaftskrise ausgeblasen worden. Vorübergehend, wie man damals annahm. Es hat mehrere Anläufe zur Wiederinbetriebnahme gegeben, die alle im Sande verlaufen sind. Das Foto zeigt den Zustand im Herbst 2015.

Dort ist der Abriss unterdessen schon viel weiter als in Lüttich und es steht nur noch der nackte Ofen mitten im Gelände.

Charleroi (B), 5.9.2015 - Pentax K-3, DA 18-135 mm

 

Freitag, 21. Oktober 2022

Hier bitte nicht mehr anstellen!

Schalter der Zollabfertigung im Güterbahnhof Montzen. 

Montzen (B), 19.9.2015 - Pentax K-3, DA 18-135 mm

Donnerstag, 20. Oktober 2022

Ougrée in besseren Zeiten

Das Hochofenwerk in Ougrée mit dem Hochofen B, als noch alles da war. Was natürlich auch nicht ganz richtig ist, denn es fehlte bereits eine ganze Batterie von Öfen, eine Kokerei und ein Bergwerk. Das alles hat es auf diesem Grundstück gegeben, als dort noch Hochöfen und Fördergerüste bunt durcheinander standen.

Immerhin waren 2002 noch die beiden großen Hafenkräne an der Erzentladung und die mächtige Kranbrücke über den Tagesbunkern vorhanden.

Die Kräne haben sie einige Jahre später verschrottet und durch zwei popelige Hydraulikbagger ersetzt und auch die Kranbrücke ist in Chertal im Konverter gelandet.

Scan vom Mittelformatnegativ

Ougrée (B), 16.6.2002 - Exakta 66, Zeiss Flektogon 4/50 mm

Mittwoch, 19. Oktober 2022

Place des Hauts Fourneaux

Eine besonders typische Ansicht in Ougrée, die uns in dieser Form nicht mehr lange erhalten bleiben wird.

Die Gastwirtschaft 'Le Vieux Ougrée' war früher im Besitz der Familie Onkelinx, aus der der langjährige Bürgermeister und spätere Ehrenbürger von Seraing, Gaston Onkelinx, und seine Tochter Laurette, Ministerin in mehreren belgischen Regierungen, hervorgegangen sind.

Die Onkelinx waren, wie viele Flamen, Anfang des 20. Jahrhunderts aus dem damals noch unterentwickelten Limburg auf der Suche nach Arbeit und einem besseren Leben in die aufstrebende Wallonie gekommen. Das wird heute in Flandern gern vergessen.

Ougrée (B), 4.4.2009 - Pentax K10D, SMC-M 1.4/50 mm

 

Dienstag, 18. Oktober 2022

Die Klimazauberer

Laut einer Meldung der Voix du Nord produziert Gazonor im nordfranzösischen Avion aus dem Grubengas eines stillgelegten Bergwerks grünen Strom.

Die schaffen es also, Gas zu verbrennen, ohne dass CO2 anfällt? Warum wird das nicht längst überall gemacht?

Sonntag, 16. Oktober 2022

Abriss in Ougrée - die Website

Sie haben zum vergangene Woche begonnenen Abriss des Hochofenwerks in Ougrée sogar eine ausgesprochen informative Website mit reichlich Bildmaterial und Beschreibungen der einzelnen Werksteile. Einfach -> hier entlang

Ougrée (B), 10.4.2009 - Pentax K10D, SMC-M 2/85 mm 

Nun macht mal Dampf, Leute! (2)

 

 

 

 

 

 

 

 

Kommt sofort, Chef!

Nicht nur bei Polimeri können sie ordentlich Dampf machen.
Auch bei Arcelor gleich um die Ecke schaffen sie das.

Rechts wird vor der Kokerei die nächste Fuhre Koks gelöscht. In der Mitte strömt der Dampf der Konverterkühlung aus den drei kombinierten Fackeln und Schloten. Wenn man genau hinsieht, sieht man, dass über die rechte Röhre gerade Konvertergas abgefackelt wird. Das brennt nahezu farblos und ist tagsüber kaum sichtbar.

Links daneben kommt schließlich der Dampf aus der Kühlung der Formen in der Stranggussanlage.

Dunkerque (F-59), 2.4.2015 - Pentax K-3, DA 18-135 mm

Donnerstag, 13. Oktober 2022

Der kleine Hüttenwerksbauer

Heute: Wir bauen uns einen Scheibengasometer 

Hierzu brauchen wir Stützen, Seitenbleche, einen Deckel und die Gasometerscheibe.

Die Seitenbleche werden an den senkrechten Stützen befestigt. Ganz oben kommt der Deckel mit der Entlüftungshaube.

Die schwere Gasometerscheibe im Inneren ist am Rand mit einer Dichtung versehen. Sie schwimmt sozusagen auf dem unter ihr befindlichen Gasvolumen und sorgt für die Abdichtung nach oben und den benötigten Druck.

Unser Beispiel war 2015 bei Arcelor in Dünkirchen fast schon fertig.

Dunkerque (F-59), 2.4.2015 - Pentax K-3, DA 18-135 mm

Mittwoch, 12. Oktober 2022

Abriss in Ougrée beginnt

Im Februar 2008, als dieses Bild entstanden ist, sah die Welt in Lüttich recht freundlich aus. Der bereits stillgelegte Hochofen in Seraing, hier nicht im Bild, war wegen der hohen Nachfrage wieder in Betrieb genommen worden, man hatte eigens dazu neue Mitarbeiter eingestellt und die Zukunft sah rosig aus. 

Wenige Monate später kam der Börsenkrach und alles lief wieder nur auf Sparflamme. 

Unterdessen hat nach mehrfachem Auf und Ab die endgültige Stilllegung der gesamten Warmphase in Lüttich Fakten geschaffen, der Ofen 6 in Seraing ist längst abgerissen und gestern haben auch die Abrissarbeiten am hier gezeigten Hochofenwerk in Ougrée begonnen.

Laut La Meuse soll 'der Turm' verschont werden, was immer die Spezialisten in der Redaktion damit meinen mögen. Es war letztens die Rede davon, den eigentlichen Hochofen B als Denkmal zu erhalten. Dann wollen wir hoffen, dass es so sein wird. Alle übrigen Anlagen werden jedenfalls verschwinden. 

Ougrée (B), 16.2.2008 - Pentax K0D, SMC-M 1.4/50 mm

Dienstag, 11. Oktober 2022

Alles nur Wasserdampf...

Der Löschturm der Kokerei des Arcelor Hüttenwerks in Dünkirchen in der Abendsonne.

Erster Test mit der heute veröffentlichten Version 2023 von ON1 Photo RAW. Soweit scheint alles zu funktionieren. 

Und nein, ich habe den Himmel nicht ausgetauscht. :-)

Dunkerque (F-59), 5.4.2015 - Pentax K-3, HD-DA 55-300 mm

 

Montag, 10. Oktober 2022

Keine Tintenkiller nach Ecuador

Auf der Website der belgischen Post gibt es eine lange Liste dessen, was man alles nicht per Paket ins Ausland schicken darf, nach Ländern geordnet.

So lernen wir, dass man keine Krawatten nach Afghanistan schicken darf, keine Lotterielose nach Österreich, keine Spielkarten nach Andorra  (auch nicht für Mahjongh), keine Plattenspieler mit Radio oder Plattenwechsler nach Argentinien sowie keine Vervielfältigungsgeräte außer Schreibmaschinen nach Armenien, Aserbaidschan und in die übrigen ehemaligen Sowjetrepubliken. Abtippen ist also erlaubt.

Weiterhin keine rohen Eier nach Belarus (und wir dachten schon, DHL sei schlimm), keine musikalischen Glückwunschkarten nach Bulgarien und keine Tintenkiller nach Ecuador.

In den USA wollen sie keine Verhütungsmittel oder Literatur darüber und keine Bücher oder Filme mit Gewaltdarstellungen. Bei letzteren wohl, um die heimische Industrie zu schützen.

Man darf keine Farben oder Farbstoffe auf die Fidschi-Inseln schicken, keine Kanonen nach Finnland, keine Rosenkränze nach Äquatorial-Guinea, keine Ferngläser in den Irak, keine Prognosen von Fußballergebnissen nach Lesotho und keine Fliegenfänger nach Namibia. Nach Nigeria ist der Versand von Kohlepapier verboten. 

Da verwundert es kaum noch, dass man keine Kalender nach Peru, keine schmutzige Wäsche nach Polen, keine Gummistiefel nach Senegal und keine gebrauchten Briefmarken nach Singapur schicken darf. 

Alle Angaben ohne Gewähr. Die komplette Liste gibt es -> hier.

Freitag, 7. Oktober 2022

Es gibt kein schlechtes Wetter

...nur Leute, die sich den falschen Urlaubsort aussuchen.

Mich hat Regen in Dünkirchen noch nie gestört. Irgendwie gehört der dahin. Im Herbst sowieso.

Dunkerque (F-59), 6.10.2008 - Pentax K10D, SMC-A 2.8/24 mm

Donnerstag, 6. Oktober 2022

Bananendampfer

Dreizehnter und letzter Tag des virtuellen Herbsturlaubs

Am 6. Oktober 2008 wurde die Hornbay der Horn Linie in Dünkirchen im Schwimmdock für eine neue Lackierung vorbereitet.

Dieses 1990 in Kroatien gebaute Kühlschiff war im Liniendienst zwischen Südamerika und Europa im Einsatz und beförderte nicht nur die beliebten Südfrüchte auf Paletten und in Kühlcontainern, sondern in einigen Kabinen auch zahlende Passagiere.

Für die Rückfahrt nach Südamerika konnten über eine RoRo-Laderampe am Heck PKW und LKW geladen werden.

Die Hornbay ist 2020 im indischen Alang verschrottet worden.

Dunkerque (F-59), 6.10.2008 - Pentax K10D, SMC-M 4.5/80-200 mm

Mittwoch, 5. Oktober 2022

Beständig ist nur der Wandel

Zwölfter Tag des virtuellen Herbsturlaubs 

2008 war dieses Bild im Hafen von Calais eine ganz alltägliche Szene. Der Hafenschlepper Chambon Suroît ist heute noch da, die Pride of Calais (oder Dover) dahinter ist vor Jahren in der Türkei verschrottet worden. Die beiden Schwesterschiffe waren nicht zu unterscheiden, wenn man den Namen nicht sehen konnte. 

Links dahinter ragt unverkennbar der enorme Schornstein der Pride of Burgundy in den Himmel. Der stammt aus ihrem ersten Leben als LKW-Fähre, stand ursprünglich einige Meter tiefer und wirkt seither reichlich überdimensioniert. Die Burgundy ist seit geraumer Zeit in Dünkirchen aufgelegt und P&O hofft wohl noch auf einen Käufer. Spätestens, wenn nächstes Jahr die erste der beiden neuen Großfähren Pioneer und Liberté in Calais eintrifft, dürfte ihr Schicksal besiegelt sein.

Links sieht man das markante Gebäude der Hafenmeisterei, von dem aus der Verkehr im und um den Hafen geregelt wird. Das wird diese Funktion bald verlieren, denn weiter draußen im Hafen haben sie jüngst einen noch viel markanteren Neubau hochgezogen.  

Calais (F-62), 5.10.2008 - Pentax K10D, SMC-M 4.5/80-200 mm

Dienstag, 4. Oktober 2022

Die einsamste Lok der Welt

Elfter Tag des virtuellen Herbsturlaubs und höchste Zeit für ein Bahnfoto

Die BB4801 der CFTA Cargo hatte wohl einen der einsamsten und langweiligsten Jobs in der ganzen Eisenbahnwelt. Sie schob jahrelang im Schüttgutbereich des Westhafens in Dünkirchen lange Wagenzüge unter einer Verladeanlage durch - im Schritttempo und per Fernsteuerung. 1 km hin und 1 km her.

Nachdem der Schüttgutumschlag in Dünkirchen mit den französischen Kohlekraftwerken und den Hüttenwerken in Lothringen seine wichtigsten Kunden verloren hat, wird das Wenige das noch läuft, im Osthafen erledigt. Die Anlagen im Westhafen sind aufgegeben worden.

Die CFTA Cargo hatte bereits eine lange Geschichte als Nachfolger der Société générale des chemins de fer économiques und ist im weiteren Verlauf zu Veolia gekommen. Heute ist sie Teil von Europorte.

Dunkerque (F-59), 4.10.2008 - Pentax K10D, SMC-M 2/85 mm

Montag, 3. Oktober 2022

Oleander

Zehnter Tag des virtuellen Herbsturlaubs

Am 30. Oktober 2009 lag die Oleander der TransEuropa Ferries - damals im Einsatz zwischen Ostende und Ramsgate - für einige Tage in Dünkirchen im Schwimmdock.

Und wer gewisse Ähnlichkeiten zu erkennen glaubt, der irrt keineswegs. Sie war 1981 von Townsend Thoresen als Pride of Free Enterprise in Dienst gestellt worden, als Schwesterschiff der Spirit und der Herald, unseligen Angedenkens.

Nach dem Ende von Townsend Thoresen war sie 1987 als Pride of Bruges, später P&OSL Picardy, in die Flotte von P&O übergegangen, wo sie die nächsten 15 Jahre, hauptsächlich auf Calais - Dover, blieb, bis sie 2002 von TransEuropa Ferries übernommen und auf Ostende - Ramsgate eingesetzt wurde. 

Ab 2010 verkehrte sie, weiterhin als Oleander, zwischen Spanien und Nordafrika, ab 2013 unter dem Namen Sherbatskiy

Ende 2015 wurde sie schließlich ein letztes Mal verkauft und am 11. Dezember - nach einer Karriere von über 30 Jahren ohne nennenswerte Probleme - im indischen Alang auf den Strand gesetzt. 

Dunkerque (F-59), 3.10.2009 - Pentax K-7, SMC-M 4/80 - 200 mm  

Sonntag, 2. Oktober 2022

26 Grad

Heute, weil es so schön war, ein zweites Bild aus dem virtuellen Herbsturlaub

Anno 2011 war es am 2. Oktober in Calais mit 26 Grad für diese Jahreszeit außergewöhnlich warm und der Strand war gut besucht.

Im Hintergrund schippert die Pride of Calais gen Dover.

Calais (F-62), 2.10.2011 - Pentax K-5, SMC-M 4/200 mm

Selbstlöscher

Neunter Tag des virtuellen Herbsturlaubs

Die 2005 bei Sietas in Hamburg gebaute Sandnes ist einer von fünf selbstlöschenden Massengutfrachtern der HJH Shipmanagement, die sich auf den Transport von Split spezialisiert hat.

Die Einrichtungen zur Entladung mit dem weit ausschwenkbaren Förderband sind fester Bestandteil der Schiffskonstruktion.

Hier sehen wir sie am 2. Oktober 2015 im Hafen von Dünkirchen.

Dunkerque (F-59), 2.10.2015 - Pentax K-3, Sigma 4.5/10 - 20 mm

Samstag, 1. Oktober 2022

Royal Military Canal

Achter Tag des virtuellen Herbsturlaubs. Wieder ein Tagesausflug auf die vorgelagerte Insel. 

Im 18. und frühen 19. Jahrhundert sind in England viele Kanäle gebaut worden, die meisten davon als Transportwege, einige auch zur Be- und Entwässerung.

Der Royal Military Canal im Südosten der Insel ist eine Besonderheit, denn er ist nur ein 47 km langer Wassergraben, vollendet 1804 während der napoleonischen Kriege, um die Franzosen davon abzuhalten, England zu erobern. 

Es muss wohl gewirkt haben, denn sie haben es seither nicht mehr versucht.

Rye (GB), 1.10.2014 - Pentax K-5, SMC-A 2.8/24 mm