Seit heute liegt der staatlich festgesetzte Höchstpreis für Dieselkraftstoff in Belgien erstmals über dem von Superbenzin. Das war seit einem Jahr das erklärte Ziel der Regierung. An der Zapfsäule ist Diesel zwar immer noch einen knappen Cent billiger, weil die Mineralölgesellschaften die Autofahrer nicht allzu sehr erschrecken wollen, aber das wird sich wohl bald ändern. Die Differenz holen sie sich bis dahin bei denen, die meinen, sie müssten 98er Super tanken. Erst vor ein paar Tagen ging eine Meldung durch die belgische Presse, dessen Absatz habe 2017 um 55% zugenommen. Dazu muss man wissen, dass es dort seit Januar 2017 kein E5er Superbenzin gibt, sondern nur noch E10, und dem trauen die Leute angeblich nicht. Ich fahre seither nur noch mit E10 und davon abgesehen, dass das Zeug stinkt wie eine Hafenspelunke, kann ich bisher keine nachteiligen Effekte feststellen.
Wer über andere spotten will, sollte seine Fakten richtig beisammen haben, sonst blamiert er sich selbst. Der Kölner Stadtanzeiger zieht heute genüsslich darüber her, dass die Kanadier beim Staatsbesuch des belgischen Königspaars versehentlich die falsche - nämlich die deutsche - Fahne gehisst hatten, bevor der Fehler gottlob noch früh genug bemerkt wurde. So weit, so gut. Doch dann lesen wir: Die Fahne hing an einem Baum, den Philippes Mutter, Königin Fabiola, 1977 beim letzten Staatsbesuch eines belgischen Monarchenpaars in Kanada gepflanzt hatte. Bardaf, würde der Belgier jetzt sagen, zu Deutsch etwa Bums, Pardauz. Jedenfalls hereingefallen. Philippes Mutter ist Königin Paola. Fabiola war seine kinderlos gebliebene Tante.
Mehr dazu gibt es bei Wikipedia. P.S., 14.3.2018: Ich hatte ihnen gestern eine Mail, geschickt und sie haben es nach einem Tag doch noch geschafft, den Fehler zu korrigieren.
Im Februar 2009 hatte ich hier über die Firma Giroptic und ihr sonderbares Geschäftsmodell zur Aufbereitung und Veröffentlichung von 360-Grad-Panoramen berichtet. Die haben immerhin fast 10 Jahre durchgehalten. Jetzt sind sie pleite.
Juliette mag das Chanson nicht. Also das Chanson, das französische. So singt sie jedenfalls auf ihrem gleichnamigen neuen Album. Denn das schleicht sich wie ein Dieb ins Haus, knabbert einem das Ohr ab, jammert bei schönstem Wetter herum und umgekehrt, weiß sowieso nicht, was es will, und überhaupt. Das alles vorgetragen im schönsten Musette-Stil:
Und dann sieht man mal bei Youtube nach und findet neben dem herrlich drögen Procrastination noch ein weiteres Juwel: Offenbar zählt die Dame zu den Landratten, die sich rein aus Liebe zur Poesie den Seewetterbericht von BBC und France Inter anhören. Schon schreibt sie ein höchst vergnügliches Liedchen über einen Tag in etwas melancholischer Stimmung. Un jour à Météo Marine...
Wieder etwas, auf das ich nie gekommen wäre, hätten sie es nicht Montagabend bei FIP vorgestellt. Die Sendung kann man übrigens -> hier nachhören.
Dass die französische Polizei bisweilen ihren ganz besonderen Charmehat, wissen wir schon länger. Dieser Tage haben sie sich in Quiévrechain einen Belgier vorgenommen. Er habe seinen Gurt gerade erst angelegt. Logisch, hat der Belgier gemeint, er sei ja auch gerade erst eingestiegen. Na gut, dann seien seine Kennzeichen halt nicht vorschriftsmäßig. Wie bitte...? Es muss wohl in F eine Vorschrift geben, dass die Schilder am Fahrzeug so angebracht werden müssen, z.B. mit Nieten, dass man sie nicht ohne weiteres abmontieren kann. Bei den Belgiern sind sie, wie auch in D, angeschraubt oder in einem Halter eingeclipst. Alles andere wäre in Belgien schon deshalb schwierig, weil man sein Kennzeichen dort zeitlebtags behalten kann und einfach ans nächste Auto schraubt. Unserem Belgier haben sie daraufhin den KFZ-Schein abgenommen und er ist dazu vergattert worden, seine Ordnungswidrigkeit auf der Stelle in Ordnung zu bringen. Das alles ist wohl wenige Meter von der Grenze passiert. Eben diese paar Meter ist er daraufhin auf die andere Seite gefahren und hat dem Flic eine lange Nase gemacht. Jetzt muss er nur noch zusehen, wie er seinen KFZ-Schein zurückkriegt. Ach ja, 90 Euro Bußgeld kamen auch noch dazu. Ihr seid gewarnt... Quelle: La Voix du Nord
So, wie es Frankophile gibt, müsste es doch eigentlich auch Belgophile geben können, oder? Wenn es so sein sollte, dann bin ich wohl einer. === Kontakt: fotoralf (bei) gmx (punkt) de