Montag, 31. Dezember 2018

Trostloses Ende auf 621 und 1125 kHz

Für heute Abend war das Ende der letzten beiden Mittelwellensender bei der RTBF angekündigt. Vor allem der große Sender in Wavre auf 621 kHz mit seinen 300 kW war weit über Belgien hinaus zu hören und tagsüber sogar der einzige Sender, der in Köln auf der Mittelwelle noch zu empfangen war.

Da hätte man nach 104 Jahren Sendebetrieb irgendwas erwartet - wenigstens eine entsprechende Absage - und eigentlich hätte ich hier einen Mitschnitt einstellen wollen. 

Doch weit gefehlt. Schon im letzten Mai hatten sie die Betriebszeit der 621 kHz auf 6 bis 20 Uhr eingeschränkt. Nach den Nachrichten folgte seither eine kurze Ansage, für heute sei Schluss und am Morgen um 6 ginge es weiter. Danach eine Brabançonne und aus.

Genau so ist es auch heute Abend gelaufen, inklusive 'weiter um 6 Uhr'. Popeliger wäre es wirklich nicht gegangen. 

Sonntag, 30. Dezember 2018

Grenze? War mal...

So sieht es heutzutage an der Grenze zwischen Oost-Cappel (F) und Roesbrugge (B) aus. Der Schlagbaum bleibt oben, der belgische Zöllner ist schon versteinert, und niemand fragt mehr nach dem Woher und Wohin. 

Keiner geht mehr ins belgische Tolkantoor, um seinen Zoll zu entrichten, und überhaupt hält hier niemand mehr an.

Die einzigen Leidtragenden sind wohl die Betreiber der zwei Gasthöfe gewesen. Het Witte Paard und 't Kappeltje stehen offenbar schon länger zum Verkauf. 

Roesbrugge-Haringe (B), 29.12.2018 - Pentax K-3, DA 18-135 mm

Samstag, 29. Dezember 2018

Kersttram 2018

Der ursprünglich für die diesjährigen Weihnachtsfahrten an der Küste vorgesehene Standard-Triebwagen ist leider unpässlich. 

Als würdiger Ersatz läuft dieser PCC mit der Wagennummer 26 aus dem früheren Genter Stadtnetz, das heute Teil von De Lijn ist. Gebaut wurde er 1971 von La Brugeoise et Nivelles, die Elektrik stammt von den Ateliers de Constructions Electriques de Charleroi (ACEC). 

Der Wagen ist top restauriert, läuft flüsterleise, schwebt wie ein Wölkchen und ich finde ihn ausgesprochen formschön. 

De Panne (B), 29.12.2018 - Pentax K-3, DA 18-135 mm

Donnerstag, 27. Dezember 2018

Der Ladenhüter

Dieses Machwerk - ich tippe auf einen Aufsatz für einen Funkmast zur Montage von Richtfunkantennen - steht seit den frühen 90er Jahren bei einem Unternehmen für Baubedarf in Blériot-Plage bei Calais. 

Bestellt und nicht abgeholt? Offenbar hat  ihn in all den Jahren niemand haben wollen. Mittlerweile ist es sowieso zu spät, denn die untere Plattform hat einen heftigen Riss. 

Bei Franzosens ist ein Ladenhüter übrigens un rossignol, eine Nachtigall. Keine Ahnung, wie sie darauf kommen. 

Blériot-Plage (62), 27.12.2018 - Pentax K-3, DA 18-135 mm

Dienstag, 25. Dezember 2018

Frohe Weihnachten aus Saint Georges sur l'Aa


Gefroren hat es heute Nacht, alles war weiß und der Rasen hinterm Haus hat geknirscht, wenn man darüber gelaufen ist. Die Sonne hat damit aber kurzen Prozess gemacht.  

Saint George sur l'Aa (59), 25.12.2018 - Pentax K-3, DA 18-135 mm

Montag, 24. Dezember 2018

Alle Jahre wieder

Es ist mal wieder so weit. Dünkirchen, Hochofen, Fackel, BBC Radio 4, Nine Lessons and Carols... Ihr kennt das doch alles schon längst.

Frohe Weihnachten allerseits.

Dunkerque (59), 24.12.2018 - Pentax K-3, DA 18-135 mm

Samstag, 22. Dezember 2018

Einmal waschen, färben, auftoupieren


Eben ist die European Seaway hier in Dünkirchen zur alljährlichen Schönheits- und Fitnesskur eingetroffen. 

Morgen wird sie in aller Frühe ins Trockendock verlegt. Im Lauf der Nacht kommt noch der RoRo-Frachter Valentine aus Zeebrügge gleich nebenan  ins Schwimmdock.

Die Bilder dazu gibt es dann morgen Abend. 

Dunkerque (59), 22.12.2018 - Pentax K-3, SMC-A 2.8/24 mm

Freitag, 21. Dezember 2018

Le Photospot

Der Witz mit den Stellen, die so zu Tode fotografiert sind, dass man schon die Abdrücke der vielen Stativbeine im Boden sieht, ist schon älter.

Heute macht man sowas längst anders: mit dem Fotospot. Kamera auflegen, ausrichten, abdrücken. Darunter wird genau gezeigt, wie es auszusehen hat.

Es sind sogar passende Rillen da, um das Smartphone auszurichten. 

Um die beiden Caps an der Côte d'Opale, also Cap Griz Nez und Blanc Nez, gibt es sogar 8 solche Photospots. Mehr dazu -> hier. Und mit dem deutschen Text das kriegen wir auch noch hin, n'est-ce pas ?

In der nächsten Stufe kommt da ein kleiner WLAN-Hotspot hin, der den Leuten gleich das perfekte Bild ins Smartphone überträgt - bei schönstem Wetter, versteht sich. Nicht wie heute bei Sturm 8, Böen 10, dass man kaum die Kamera halten konnte.

Wimereux (62), 21.12.2018 - Pentax K-3, DA 18-135 mm

Dienstag, 18. Dezember 2018

Arcelor: Aus für Flüssigphase in Florange

Die Hochöfen im französischen Florange sind schon seit 2012 kalt. Damals war unter viel politischem Theater vereinbart worden, sie später wieder in Betrieb zu nehmen. Passiert ist nichts. 

Und so dürfte es niemand mehr überrascht haben, dass Arcelor nun deren endgültige Stilllegung bekanntgegeben hat. 

Das Foto ist von 2007. Damals waren die beiden äußeren Öfen noch im Betrieb, der mittlere war schon seit Jahren sprichwörtlich kopflos. 

Florange (57), 11.03.2007 - Pentax K10D, SMC-M 2.0/85 mm

Montag, 17. Dezember 2018

Tumblr

...ou la chronique d'une mort annoncée

Es werden noch Wetten angenommen, wann dieser Saftladen den Bach runtergeht. 

Samstag, 15. Dezember 2018

Crangon

Der historische Fischkutter Crangon aus Ostende ist 1965 in Zeebrugge gebaut worden. Der Rumpf ist aus Eichenholz, die Aufbauten sind aus Stahl. Angetrieben wird er auch heute noch von seinem originalen Motor, einem Dreizylinder-Diesel der Anglo-Belgian Corporation in Gent mit satten 145 PS. Das Blubbern dieses Motors ist der pure Jazz.

Hier im Foto kommt er gerade aus der Seeschleuse in Ostende. Kurz zuvor hat sich das in der Schleuse noch so angehört:



Das schrille Quietschen ist die Hydraulik des Schleusentors beim Öffnen. 

Der Crangon steht seit 2007 unter Denkmalschutz, wird von einem Verein betrieben und fährt regelmäßig zum Krabbenfischen mit zahlenden Gästen aufs Meer. Mehr dazu gibt es -> hier

Aufnahme mit Zoom H4n. Foto: Pentax K-7, SMC-M 2/85 mm

Dienstag, 11. Dezember 2018

Arcelor: Abriss in Lüttich kann beginnen

Als vor einigen Jahren mehrere Werke von Arcelor in und um Lüttich stillgelegt wurden, haben die Gewerkschaften darauf bestanden, dass diese Anlagen nicht gleich abgerissen, sondern erst einmal für fünf Jahre eingemottet wurden. Schließlich waren schon früher stillgelegte Hochöfen, Stahl- und Walzwerke wieder in Betrieb genommen worden. 

Dass daraus nichts mehr werden würde, war unterdessen allen klar, und in letzter Zeit mehrten sich die Stimmen, diese Frist zu verkürzen, um die Flächen für neue Gewerbeansiedlungen freizumachen, z.B. in Chertal für eine Erweiterung des Hafens. 

Dem hat die Région Wallonne nun mit der Maßgabe zugestimmt, dass der Abriss unverzüglich beginnt, um die so gewonnenen fünf Monate auch wirklich zu nutzen. 

Das Foto zeigt den Zustand 2014 am Gleisanschluss des Stahl- und Walzwerks in Chertal. Der einzige Unterschied heute ist, dass das Unkraut noch höher steht.

P.S., 12.12.2018: Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass durch dieses Tor die Schienenverbindung zu dem famosen neuen Trilogiport (Tri wie in Wasser, Straße, Bahn) läuft, den sie am hinteren Ende des Werks in Hermalle-sous-Argenteau gebaut haben, inklusive eines tollen neuen Gleises zu dessen Anschluss. Da ist also noch nie etwas hin gefahren. Mithin bestenfalls ein Bilogiport. 

Jeder nur ein Kreuz!

Ägypten schränkt den Verkauf von Warnwesten ein. 

Quelle: La Meuse

Freitag, 7. Dezember 2018

Annegret Kramp-Karrenbauer

Die Nachrichtensprecher auf der ganzen Welt haben einen neuen Zungenbrecher. Und sie haben sich alle ziemlich wacker geschlagen. 



In der Reihenfolge: RTBF Brüssel, 2 x BBC London, RTL Luxemburg, France Inter Paris, RAI Rom, HRT Zagreb, RTV Ljubljana, Sveriges Radio Stockholm

Dabei haben sie noch Glück gehabt. Man stelle sich nur vor, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger wäre irgendwann Kanzlerin geworden. 

Donnerstag, 6. Dezember 2018

Geschichten aus dem real existierenden Kapitalismus (29)

Heute: Fuck you, Adobe!

Gerade erst bemerkt: seit Anfang des Monats geht die Karten-Funktion in Adobe Lightroom nicht mehr. Die war ausgesprochen praktisch, um flott nachzusehen, was man von einem bestimmten Ort für Fotos hatte.

Dahinter steckt wohl eine Änderung bei einer Google-API, die Adobe den willkommenen Anlass geliefert hat, alle Anwender von Lightroom 6 in die Creative Cloud zu nötigen. Von wegen! Daraus wird hier nix. Für die Abzocke könnt Ihr Euch einen anderen Dummen suchen.