Nein, La Meuse, das hat mit Urbex nichts zu tun. Dieser jugendliche Kindskopf, der da in 80 m Höhe an einer Hand über dem Nichts hängt, gehört wegen akuter Selbstgefährdung auf der Stelle eingewiesen.
Das alles für ein paar Likes auf Tik Tok. Man möchte vor lauter Kopfschütteln glatt ein Schleudertrauma kriegen.
Und wenn die bei Sudinfo etwas mehr Verantwortungsbewusstsein hätten, dann hätten sie auf die paar Klicks verzichtet und er könnte bei seinen Freunden nicht auch noch mit einem Artikel in der Zeitung prahlen.
Letzte Nacht sind zwei Jugendliche in Brüssel auf einen Oberleitungsmast der Eisenbahn geklettert und haben sich da oben ins Nirwana gezappt. Wie sollten die auch wissen, dass das gefährlich ist?
Was geht in diesen Köpfen vor? Falls da überhaupt noch etwas vorgeht.
Beim australischen Mikrofonhersteller Røde scheinen sie eine gut ausgeschlafene PR-Abteilung zu haben, die die Bildagenturen fleißig mit Material versorgt.
Bei allen Presseberichten der letzten Tage zur angeblichen Reduzierung der ARD-Hörfunkprogramme - so etwa beim Spiegel oder auch bei der Zeit - sind Mikrofon- oder Studiobilder mit einem Røde NT-1A zu sehen.
Es sind die üblichen Stock-Fotos, aber in dieser Häufung fällt das schon auf. Dabei habe ich noch nie ein NT-1 in einem deutschen Hörfunkstudio gesehen und der Himmel bewahre uns davor. Dieses schrille Ding möchte ich nicht im Radio haben.
Wie der Zufall es will, erklärt Nathan Chamberland vom Youtube-Kanal The Time Preservation Societyin seiner neusten Folge ab Minute 3:50 ausführlich und durchaus fundiert, warum das NT-1A nichts taugt.
Bei der ARD und vielen Privatsendern ist Neumann mit gutem Recht weiterhin Standard.
Jeden Sonntagabend von 20.00 bis 22.00 Uhr bei VRT Klara. Mal was ganz anderes als der ewige Mainstream, Mozart und Mendelsohn.
Auch online zu hören, direkt unter http://icecast.vrtcdn.be/klara-high.mp3 mit dem Player der eigenen Wahl oder auf der Website, dort auch zum Nachhören.
Irish Ferries teilt mit, dass die von P&O übernommene Spirit of Britain künftig als Oscar Wilde zwischen Calais und Dover unterwegs sein wird.
Sie ist auf der Webcam des Hafens Falmouth ganz hinten rechts im Trockendock zu sehen, wo gerade einmal das oberste Deck und der unterdessen grün lackierte Schornstein über die anderen Gebäude der Reparaturwerft ragen.
Wie bereits angekündigt, wird eines der drei aktuell im Kanal eingesetzten Schiffe in die irische See verlegt. Dass es ausgerechnet die Isle of Innisfree - die frühere Prins Filip, Norman Spirit und Calais Seaways - sein wird, ist eher schade.
Nein, das ist nichts prähistorisches.
So sah es im Hafen von Boulogne aus, wenn die Möwen die Fischköpfe von der COPALIS nach gegenüber in die Gleise verschleppt und abgeknabbert hatten.
Die Mistviecher räumen ja nichts auf hinterher.
Boulogne-sur-Mer (F-62), 25.12.2006 - Pentax K10D, SMC-M 4/200 mm
Die Wegweiser an wallonischen Straßen werden gegen neue ausgetauscht. Der einzige Unterschied: die neuen Schilder haben keine Kilometerangaben mehr. Wozu das Ganze? Man müsse mit der Zeit gehen. Die Entfernungen könne man schließlich im Navi nachsehen. Was für ein Fortschrott.
Man hatte schon länger nichts mehr von den belgischen Damen gehört, aber vorgestern hat die Polizei in Charleroi, wie La Meuse meldet, eine Dame erwischt, die 4 kg Lachgas in Flaschen im Kofferraum hatte. Der ist daraufhin das Lachen vergangen, denn das ist in Belgien auch für Damen verboten.
Beim Abstich eines Hochofens bleibt am Boden immer eine gewisse Menge an geschmolzenem Material zurück, das unterhalb des Abstichlochs liegt und daher nicht abfließt.
Bei uns wird das als die Ofensau bezeichnet, bei den Frankophonen ist es le loup, also der Wolf, und, wie ich eben erfahren habe, im englischen Sprachraum ein Salamander.
Einige Öfen haben dafür ein eigenes, tiefer gelegenes Abstichloch, andere
nicht. Dann bleiben, wenn der Ofen irgendwann abgerissen wird, der Ofensockel und ein großer, mehrere hundert Tonnen schwerer Block erstarrten Materials zurück. Heute zerkleinert man die Ofensau gewöhnlich, was recht aufwendig ist, und schmilzt sie ein, weil sich darin im Lauf der Jahre und Jahrzehnte einiges angereichert hat. Allein das darin enthaltene Gold lohnt angeblich die Mühe.
Das Foto zeigt eine solche Ofensau nach dem Abriss eines älteren Ofens bei der Henrichshütte in Hattingen.
Hattingen (D), 21.4.2001 - Contarex, Zeiss Distagon 4/35 mm
In einem deutschsprachigen Forum für Sammler alter Radios treibt sich seit neustem ein Chatbot herum, der sich in die Diskussionen einmischt, um den Leuten zu erklären, wie man Radios repariert. Was er beizutragen hat? Nichts als Gemeinplätze ohne sittlichen Nährwert.
Und das dürfte erst der Anfang dessen sein, was uns künftig an allen Ecken erwartet. Darauf können wir nun wirklich verzichten. Hiermit zum Fortschrott der Woche ernannt.
Eine Pressemitteilung der Irish Continental Group, Muttergesellschaft von Irish Ferries, von heute Morgen kommt noch recht harmlos daher. Demnach haben sie mit P&O ein Übereinkommen zur gegenseitigen Nutzung der Kapazitäten ihrer Fähren zwischen Calais und Dover geschlossen. Soweit, so gut.
Der eigentliche Hammer kommt in einer zweiten Pressemitteilung, ebenfalls von heute. Irish Ferries wird P&O die Spirit of Britain abkaufen. Die Übergabe kann sofort erfolgen.
Dazu passen die seit einiger Zeit kursierenden Gerüchte, dass DFDS die Spirit of France übernehmen soll. Es heißt sie hätten das Schiff schon besichtigt.
Damit blieben P&O, nachdem sie in den letzten Jahren alle Darwins verschrottet haben, nur noch die beiden Neubauten P&O Pioneer und P&O Liberté. Ob das allein für ein tragfähiges Unternehmen ausreicht? Oder ist das - angesichts der nahezu verdoppelten Mindestlöhne für die Besatzungen - der Anfang vom Ende bei P&O?
Das Foto zeigt die Spirit of Britain vor Calais.
Calais (F-62), 27.9.2015 - Pentax K-3, HD 18-135 mm
In der Nacht zum 7. Juli 2007 ist in Seraing die alte Hauptverwaltung
von Cockerill vollständig ausgebrannt. Da war leider nichts mehr zu
retten.
Stattdessen haben sie dort das neue Rathaus und gleich nebenan die neue Hauptverwaltung von John Cockerill (vormals CMI) gebaut.
Die Verwaltung von Arcelor ist anderweitig untergekommen. Viel haben die dort ohnehin nicht mehr zu verwalten.
Analogaufnahme, Scan vom Panoramanegativ 5 x 12 cm
Seraing (B), 7.7.2007 - Noblex 6/150
Vor einer Woche stand sie plötzlich draußen. Keine Ahnung, wo sie her kam. Die städtischen Bänke sehen anders aus. Jedenfalls wurde sie schnell populär. Ständig saßen Leute darauf und hatten ihre Freude daran.
Vorletzte Nacht haben irgendwelche Idioten ihren Frust über die eigene Blödheit daran ausgelassen und jetzt ist sie kaputt.
Die Webcams im nordfranzösischen Gravelines - bekannt durch das gleichnamige AKW - sind seit drei Tagen nicht erreichbar. Nun meldet die Lokalpresse warum: die Stadtverwaltung ist am Donnerstag Opfer eines Cyberangriffs mit einem Verschlüsselungstrojaner geworden. Daraufhin haben sie sicherheitshalber erst einmal alles vom Netz genommen.
Zarte Pflänzchen, teilweise kleiner als ein Streichholz, sprießen noch aus dem
kleinsten Häufchen Dreck, der sich in einem Winkel angesammelt hat.
Henrichshütte
Analogfoto, Scan vom Negativ
Hattingen (D), 16.4.2001 - Contarex, Zeiss Distagon 4/35 mm
Beim Kölner Stadt-Anzeiger haben sie ermittelt, was auf der Website am meisten angeklickt wird. Und das gibt es jetzt in ständiger Überdosis.
So haben sie wohl neuerdings einen direkten Draht zu flightradar24 und sobald ein Flugzeug irgendwo einen Pups gelassen hat - Daten im Cockpit spielen verrückt - kommt sofort der Artikel zur Beinahe-Katastrophe. Ebenfalls neu: jeder Prinzessinnen-Pups wird zum ausführlichen Artikel über die Krise im Königshaus von Tralaland. Dazu ständige Updates zum tränenreichen Befinden von Cora Schumacher, wer immer das ist.
Fast möchte man meinen, versehentlich das Goldene Blatt angeklickt zu haben oder bei RTL gelandet zu sein.
Angesichts einer solchen Dosis an Qualitätsjournalismus wird die nur oberflächlich als Beitrag getarnte Werbung glatt als Erholung empfunden.
Zweimal hat Hubert Latham versucht, als erster den Kanal per Flugzeug zu
überqueren, und beide Male hat ihn der Motor im Stich gelassen. Sonst
hieße Blériot Plage heute wohl Latham Plage.
Immerhin hat ihm der Aéro-Club de France am Cap Blanc Nez ein Denkmal
gesetzt, von wo man England sehen kann, wenn nicht gerade Nebel ist.
Sangatte (F-62), 13.4.2007 - Pentax K10D, SMC-A 2.8/24 mm
Radio France veröffentlicht jeden Freitag den Newsletter Hyperradio über Innovationen und aktuelle Entwicklungen im Hörfunk und den neuen Audio-Medien. Am Schluss gibt es Veranstaltungshinweise und meist noch einen Link zu etwas in 3D-Audio.
Nachdem dieser Newsletter jahrelang recht interessant war, wird er in letzter Zeit etwas eintönig - fast nur noch KI und Musik-Streaming.
Thema heute ist Voice Cloning per KI und die Gefahr des Missbrauchs. Computerbetrug, Deep Fakes und all das.
Aber etwas Gutes finden sie dann doch. Wo man jetzt Texte von beliebigen Stimmen lesen lassen kann, könne man doch endlich die ungleiche Verteilung männlicher und weiblicher Sprecher ausgleichen. Und das sei doch ganz toll, im Sinne der Geschlechtergerechtigkeit. Na wunderbar.
Keine Rede davon, dass menschliche Sprecher und Sprecherinnen damit aus ihren Jobs verdrängt werden. Und deshalb erklären wir hier das gleich zum Fortschrott der Woche.
...gegen die 'Shrinkflation', wo bei gleichem Preis immer weniger Inhalt in der Packung ist. Ab 1. Juli muss dort neben den betroffenen Produkten im Supermarkt zwei Monate lang ein Hinweis angebracht werden: "Dieses Produkt enthält statt x nur noch y Gramm und der Preis pro Kilo (Liter usw.) steigt damit um x% oder x €".
Als nächstes wollen sie die 'Cheapflation' angehen, wo die Menge der teuren Zutaten im Produkt reduziert wird, also z.B. weniger Kakao in der Schokolade oder billiges Fett statt Butter oder Olivenöl.
Im September 1994 gab es bei der ASVi eine Sonderfahrt über das damalige
Schienennetz von Gosselies bis Anderlues. Zum Einsatz kam der historische SE-Triebwagen 9974, hier an der Endhaltestelle Anderlues Monument.
Die SE (E für Exposition) waren eine Sonderserie der Typ S zur
Weltausstellung 1958 in Brüssel, mit etwas modernerer Innenausstattung
und Fahrschaltern von Kiepe statt ACEC.
Die Kontakte in der Oberleitung dienen zur Ansteuerung der Signale für
die eingleisigen Abschnitte außerhalb des eigentlichen Metronetzes.
Der sonntäglich adrett gekleidete Junge neben Fahrer William wird heute bereits in den 40ern sein. Kinners, wie die Zeit vergeht...
Analogfoto, Scan vom Negativ
Anderlues, September 1994 - Pentax P50, SMC-A 4/28-135 mm
PB03, damals noch bei Dillen & Lejeune Cargo, mit einem Containerzug
auf der Montzenroute in Richtung Aachen.
Im Hintergrund die Baustelle zum Ersatz der
Brücke bei Nouvelaer. Im Rahmen der Elektrifizierung musste diese Brücke abgerissen und neu gebaut werden, um Raum für den Fahrdraht zu schaffen.
Die Lok läuft weiterhin unter der Bezeichnung PB03, nun für Crossrail.
Gemmenich (B), 28.3.2008 - Pentax K10D, SMC-M 4/200 mm
In dieser verwunschenen Ecke betanken die verschiedenen Privatbahnen in Montzen ihre Dieselloks.
Ganz nebenher das letzte Foto, das ich jemals in Belgien gemacht habe
und somit ein guter Abschluss für den diesjährigen virtuellen
Osterurlaub.
Montzen (B), 19.6.2020 - Pentax K-3, DA 18-135 mm
Diese Ausfahrt auf der linken Seite gehörte zum LD-Stahlwerk von
Cockerill-Sambre, das im Rahmen der Brachialsanierung durch Jean
Gandois Mitte der 80er Jahre stillgelegt und abgerissen wurde.
All dies in der Rue de l'Acier - der Stahlstraße.
Analogfoto, Scan vom Negativ
Seraing (B), 28.5.2005 - Contarex, Zeiss Planar 2/50 mm
Dachten wir jedenfalls. Bis sie abgebaut wurde und sie die gesamte
Umgebung ganz fürchterlich postmodernisiert haben. Auf den neuen Bänken
kann kein Mensch mehr vernünftig sitzen.
Calais (F-62), 21.12.2014 - Pentax K-3, HD 18-135 mm
Der hier darf mit einem fetten Volvo-Radlader den ganzen Tag am Strand
von Calais im Sand spielen und wird auch noch bezahlt dafür.
Calais (F-62), 14.4.2017 - Pentax K-3, HD DA 55-300 mm
Andere Leute hätten glatt dafür bezahlt, den ganzen Tag mit der
Diesellok im Stahl- und Walzwerk Chertal rangieren zu dürfen.
Unterdessen ist der freundliche junge Mann seinen Job leider los, und
das Werk ist fast komplett abgerissen.
Chertal (B), 12.4.2008 - Pentax K10D, SMC-M 1.4/50 mm
Der Hochofen 4 in Charleroi war früher eine beliebte Zwischenstation auf unserem Weg nach Boulogne oder Dünkirchen.
2004 ahnte noch niemand, dass vier Jahre später Schluss sein sollte.
Mittlerweile sind die Anlagen, bis auf den Ofen, komplett abgerissen.
Im Vordergrund der Friedhof von Dampremy. Und nein, die schleppen nicht ständig frische Blumen dahin. Das ist alles Plastik.
Analogfoto, Scan vom Negativ
Charleroi (B), 28.3.2004 - Contarex, Distagon 4/35 mm
SNCB 5517 mit einem der Flüssigeisenzüge, die viele Jahre zwischen den
Hochöfen in Seraing bzw. Ougrée und dem Stahl- und Walzwerk im 25 km
entfernten Chertal unterwegs waren.
Hier überquert sie auf dem Rückweg mit dem Leergut am Haken die kleine
Vierendeel-Brücke zwischen Maas und Albertkanal bei Herstal.
Das alles ist natürlich längst Geschichte und in Chertal werden gerade die letzten Gebäude abgerissen. Ersatzweise hätten hier die Containerzüge aus China zum Trilogiport in
Hermalle fahren sollen, aber das war auch nur ein kurzes Gastspiel.
Allen Freunden, Gelegenheitsbesuchern und Kommentatoren Frohe Ostern.
Herstal (B), 12.4.2008 - Pentax K10D, SMC-M 4.5/80-200 mm
Wie jedes Jahr, weil es so schön ist. Nachrichten, Deutschlandfunk Köln, gelesen vonUlla Gesien, in den 90er Jahren:
Für Nicht-Rheinländer: der
Erftkreis, Heimat eines Stammes gefürchteter Autofahrer mit
BM-Kennzeichen, liegt südwestlich von Köln und ist nach Ansicht der
Kölner des himmlischen Segens seit jeher ganz besonders bedürftig.
In diesem Sinne, allen Bergheimern und der ganzen Welt frohe Ostertage. Und danke an Stephan Kaiser für den Hinweis, wer da spricht.
Ich sags doch immer wieder: es gibt kein schlechtes Wetter, außer praller Sonne und strahlend blauem Himmel.
Da wir aber nur einmal da waren und das Motiv als solches ganz typisch ist, hier ein Foto des museal erhaltenen Hochofens U4 im lothringischen Uckange.
Uckange (F-57), 11.3.2007 - Pentax K10D, SMC-M 2/35 mm
So sah es früher am Strand in Calais aus, bevor sie das alles
aufgehübscht, stadtmöbliert und zur Fußgängerwüste domestiziert haben.
Das Meer müsst Ihr Euch dazu denken, es war gerade neblig.
Das große Gebäude rechts ist die Wache der Rettungsschwimmer.
Die kleinen Gebäude links, liebe Kinder, waren sog. Telefonzellen. Da
haben sich die Leute früher mit ihrem Händie bei Regen reingestellt,
damit sie beim Telefonieren nicht nass wurden. Oder so. Calais (F-62), 13.4.2007 - Pentax K10D, SMC-A 2.8/24 mm
Laut BBC werden die Mittelwellensender von BBC Radio 4 am 15. April abgeschaltet. Stattdessen sollen die Leute UKW, DAB und mit der BBC Sounds App per Internet hören.
Viel interessanter ist natürlich die Frage, was mit der Langwelle 198 kHz, dem bekannten Sender Droitwich, passiert. Angekündigt ist noch nichts, aber es kursieren Gerüchte über eine Abschaltung im zweiten Quartal 2024. Dazu passt, dass Ende März die Sondersendungen, z.B. Cricket, auf der Langwelle eingestellt werden.
Wir erinnern uns: Vor zwei Jahren hat P&O von heute auf morgen den gesamten Besatzungen der Fähren gekündigt und sie durch Billigkräfte einer maltesischen Agentur ersetzt. Die Seeleute - hauptsächlich aus Indien, den Philippinen und Malaysia - arbeiten seither für Stundenlöhne von ca. 5 Euro, also weit unterhalb des britischen und französischen Mindestlohns.
Damals war das Geschrei in der britischen Politik und der Presse groß. P&O wurden schlimmste Konsequenzen angekündigt und der CEO sollte abgesetzt werden. Der sitzt mit einem Jahresgehalt von über 300.000 Pfund weiter auf seinem Chefsessel und auch sonst ist auf der britischen Seite schlichtweg nichts passiert.
Weithin unbeachtet operierte Irish Ferries damals schon länger in derselben Gesetzeslücke.
Vergangene Woche sind die Arbeitsbedingungen bei P&O öffentlich geworden. Bis zu 17 Wochen Dienst in 12-Stunden-Schichten ohne einen einzigen freien Tag, bevor es wieder an Land geht. Zustände wie auf einer phoenizischen Galeere!
Damit ist nun Schluss. Der für Meeresangelegenheiten zuständige französische Staatssekretär Hervé Berville hat gestern die Durchführungsverordnung unterzeichnet, nach der für alle Schiffe, die mindestens 120 mal im Jahr einen französischen Hafen anlaufen, ungeachtet der Flagge, unter der sie fahren, die französischen Vorschriften zu Mindestlohn und Arbeitszeiten gelten: 11,65 Euro pro Stunde und die Einsatzdauer an Bord darf nicht länger als die freie Zeit an Land sein.
Betroffen sind P&O sowie Irish Ferries. Die Schiffe von DFDS und Brittany Ferries laufen, mit Ausnahme der Dünkirchener Fähren, unter französischer Flagge und unterliegen seit jeher den dortigen Bestimmungen.
Man darf gespannt sein, was sich P&O als nächstes einfallen lässt und wann die Iren im Kanal ihren Krempel einpacken.
Calais (F-62), 5.4.2010 - Pentax K-7, SMC-M 2/35 mm
Zum ersten Mal seit 1992 ist in Großbritannien wieder eine Schallplatte im Warenkorb, mit dem monatlich die Inflation ermittelt wird, schreibt der Guardian.
Der Triebwagen 6003 der Küstentram ist längst verschrottet und die
Haltestelle Lombardsijde YMCA gibt es auch nicht mehr, seit die
Straßenbahn das Dorf sprichwörtlich links liegenlässt.
Die Bewohner dürfen nun einen gehörigen Fußmarsch hinlegen, wenn sie mit
der Bahn fahren wollen, aber die Wähler der liberalen
Verkehrsministerin fahren sowieso mit dem Auto und sind froh, dass die
olle Tram aus dem Dorf verschwunden ist.
Lombardsijde (B), 30.9.2018 - Pentax K-3, DA 18-135 mm
...über die Belgier. Also, eigentlich ja immer, aber manchmal doch ganz besonders.
Da nehmen sie eine Rangierlok, restaurieren sie - zumindest von außen - piccobello... und stellen sie
dann in Ougrée neben dem im Abbruch befindlichen Hochofenwerk auf.
Erstens einmal sehe ich den Zusammenhang nicht, da hat es nie eine
solche Lok gegeben, und zweitens möchte ich nicht wissen, wie die in
drei Wochen aussieht. Da hilft auch der flimsige Zaun nicht. Was für ein
Unsinn!
Die Fotos vom 5.3.2024 hat Will Urselmann aus Maastricht freundlicherweise zur
Verfügung gestellt.
Die geniale Sprach-Website der VRT ist bekanntlich vorletztes Jahr abgeschaltet worden. Immerhin gibt es unterdessen bei vlaanderen.be Ersatz, was verschiedene Sprachregelungen sowie die Aussprache von Orts- und Eigennamen angeht => https://www.vlaanderen.be/team-taaladvies/eigennamen
Mir war dank iStat Menus aufgefallen, dass der Rechner in letzter Zeit trotz Winter deutlich wärmer lief. Ein Blick auf die Unterseite hat gerade eben klar gemacht, woran das liegt. Auf dem ringförmigen Gitter, wo er die Luft ansaugt, hatte sich eine kuschelige Fleece-Decke aus Staub gebildet. Jetzt sind die Temperaturen wieder normal.
Beim Mac Mini konnte das nicht passieren, denn der war hochbeiniger und hatte größere Öffnungen an der Unterseite. Daher wird die Konstruktion beim Mac Studio hiermit zum Fortschrott der Woche ernannt.
Ein Triebwagen der Metro Charleroi nähert sich der Haltestelle
Providence, benannt nach den früheren Forges de la Providence, deren
Hallen im Hintergrund noch sichtbar sind. Alles schon vor Jahren
abgerissen; nur den Wasserturm haben sie netterweise stehengelassen.
Auch die Kokerei, deren Löschdampf hier noch eindrucksvoll in den Himmel
steigt, ist längst stillgelegt und im Abriss.
Vor der Sinteranlage des Hüttenwerks von Duferco. Alles längst abgerissen.
Charleroi (B), 22.10.1999 - Pentax P50, SMC-A 4/28-135 mm
Die Metro Charleroi quert die Sambre bei Marchienne au Pont, umgeben von Betrieben der Schwerindustrie.
Analogfoto, Scan vom Negativ
Charleroi (B), 22.10.1999 - Pentax P50, SMC-A 4/28-135 mm
Zur Jahrtausendwende stand in Köln die Beschaffung neuer Stadtbahnwagen
an. Das Verhältnis zwischen KVB und Duewag war zu diesem Zeitpunkt
bereits getrübt, nachdem die ersten Niederflurzüge (K4000) bei
Bombardier-Eurorail bestellt worden waren. Den Kölnern waren die
Duewag-Bahnen einfach zu teuer geworden.
Offenbar wollte man den Düsseldorfern doch noch eine Chance geben und so
wurde Duewag - unterdessen Siemens - aufgefordert, zwei Prototypen für
die Nachfolge des Stadtbahnwagens B zu erstellen.
Was dann geliefert wurde, sehen wir hier im Bild - der Siemens City
Sprinter. Man hätte meinen mögen, die Herren Siemens-Ingenieure wollten
ein Anschauungsobjekt dafür liefern, dass man für so wenig Geld nichts
vernünftiges bauen kann.
Herausgekommen war eine Art Hochflur-Combino ohne Luftfederung, mit
einem Fahrkomfort, als seien die Achslager fest mit dem Wagenkasten
verschraubt. Die Leistungshalbleiter der Fahr/Brems-Steuerung erzeugten
Geräusche, als säßen tausend böse Nattern unter dem Wagenboden.
Die Demonstration ist spätestens da rundum gelungen, als der Prototyp
mit der Wagennunmmer 5001 am 23. 8. 1999 in der Kölner
U-Bahn-Haltestelle Christophstraße wegen Bremsversagen mit 50 km/h auf
einen dort stehenden Planzug prallte. Es gab mehrere Schwer- und
zahlreiche Leichtverletzte.
Auf die Lieferung des zweiten Prototypen und der weiteren Serie hat man in Köln daraufhin dankend verzichtet.
Stattdessen wurde bei Bombardier die erste Flexity Hochflurserie (K5000)
in Auftrag gegeben, wobei die Wagennummern erst ab 5101 vergeben
wurden. Eine Serie 5000 hat es in Köln nicht mehr gegeben.
Das Foto zeigt den 5001 beim Probebetrieb in der rechtsrheinischen Haltestelle Vischeringstraße.
Analogfoto, Scan vom Negativ
Köln (D), 16.7.1999 - Pentax P50, SMC-A 4/28-135 mm
"Jedes
Kuhdorf, in dem der Lokführer eine Cousine oder einen Saufkumpel kennt,
wird mit einer Signalhorntrompete begrüßt. Je näher der Lokführer seiner
Herkunftsregion kommt, umso häufiger hupt er, gegen Ende der Reise hört
er damit gar nicht mehr auf."
Solche Weisheiten verkündet die taz zur Eisenbahn in Kroatien. Der Rest des Artikels ist von ähnlicher Qualität. Eben das, was man von einer Journalistin erwartet, die laut Kasten an der Seite "Religionswissenschaft" studiert hat.
Kein Wort davon, dass auch die kroatische Regierung lieber Autobahnen baut und außerhalb der näheren Umgebung von Zagreb kein Geld für die maroden Strecken und die Sicherung der Bahnübergänge ausgeben mag. Daher das ständige Hupen, denn selbst dort, wo Schranken vorhanden sind, funktionieren sie oft nicht.
Falls sich jemand den Rest antun will, dann -> hier.
... sagt der Frankophone - es gibt keine Jahreszeiten mehr. Sonntag lag selbst hier in der Innenstadt noch Schnee, am Montagmorgen war er spurlos verschwunden, und irgendwann heute Nacht hatten wir 14 Grad. Plus, wohlgemerkt. Als es hell wurde, wieder nur noch 12. Völlig verrückt.
Der Sturm, der gestern in GB große Schäden angerichtet hat, hieß bei allen unseren westlichen Nachbarn Isha, hier hieß er Iris. Der nächste ist schon im Anmarsch. Der heißt überall Jocelyn. Nur hier heißt er Jitka. Was soll der Unsinn?
Eine Flotte von vier Fährbooten befördert in Ostende und Nieuwpoort
Fußgänger und Radfahrer zwischen der Stadtseite und dem
gegenüberliegenden Ufer quer über den Hafen bzw. die Ijzer.
Hier sehen wir De Nieuwe Visie in Ostende auf der Fahrt zur Stadtseite.
In der Vismijn im Hintergrund wird der im Hafen angelandete Fisch
sortiert, verarbeitet und verteilt. Außerdem beherbergt sie das VLIZ,
das Vlaams Instituut voor de Zee.
Die Überfahrt mit den Fähren ist kostenlos aber man muss auf der anderen Seite
aussteigen, damit niemand zum Vergnügen ständig hin und her fährt. Ostende (B), 20.9.2012 - Pentax K-5, DA 50-200 mm
Man sieht sich im Leben bekanntlich immer zweimal.
Mit diesem Plakat hat unser kleiner Apostrophendepp 2009 in Köln Wahlkampf als Verlegenheitskandidat der CDU für den Posten des Oberbürgermeisters gemacht und ist gleich nach dem Wahlsieg von Jürgen Rothers (SPD) wieder nach Berlin zu seinen Mülltonnen zurückgekehrt.
Dort hat er sich unterdessen - wie man in den letzten Tagen überall liest - eine neue Familie aufgebaut. Jetzt muss er es nur noch schaffen, die wieder loszuwerden.
Dieser olle Wasserturm in Marchin bei Huy dürfte allen, die in der Gegend irgendwann Industriekultur
fotografiert haben, wohlbekannt sein.
Unterdessen haben sie ihn mächtig auf schick saniert, mit Aufzug,
Wärmepumpe, Fußbodenheizung und Designermobiliar. Die Ruinen im
Vordergrund haben sie wohl abgerissen.
Nun steht er auf den üblichen Immobilien-Websites in Belgien zum Verkauf - für schlappe 800 Mille.
Marchin (B), 27.10.2007 - Pentax K10D, SMC-M 2/85 mm
Heute Morgen haben sie sie in Aliaga auf den Strand gesetzt.
Ihre gesamte Laufbahn kann man -> hier nachlesen.
Jetzt ist von den Darwins nur die vormalige European Seaway übrig. Die ist nach ihrem kurzen Gastspiel an der mittelamerikanischen Pazifikküste gerade im Atlantik unterwegs. Ziel laut AIS ist Gibraltar. Es werden noch Wetten angenommen, ob es von dort nach Aliaga oder nach Alang geht.
Die neue P&O Liberté hat die Werft in China verlassen und ist auf dem Weg in ihre künftige Heimat. Wie man hört, fährt sie um das Kap der Guten Hoffnung. Wäre auch zu schade, wenn das nagelneue Schiff im Roten Meer irgendwelche Schrammen oder Löcher kriegt.
Calais (F-62), 22.4.2017 - Pentax K-3, DA 18-135 mm
Nun hat es auch die ehemaligen Kunden von Unitymedia erwischt, die vor einigen Jahren ungefragt an Vodafone verschachert worden waren.
Seit heute gibt es hier im UKW-Tuner per Kabel auf allen Kanälen nur noch diese Ansage:
*Nummer 1* DVB-C-Empfänger, *Nummer 2* Radio per Fernseher, soso...
Natürlich weist bei Vodafone niemand darauf hin, dass man *Nummer 3* UKW nach wie vor terrestrisch empfangen kann. Schließlich wollen sie auch nach dem 1. Juli, wenn die Zwangsverkabelung per Mietvertrag endet, weiter Geld an uns verdienen. Dabei reicht für die örtlichen Programme meist eine einfache Wurfantenne - 3,95 € bei ebay - zum terrestrischen Empfang.
Wer unbedingt digital empfangen will, ist *Nummer 4* mit einem Internet-Tuner allemal besser beraten als mit den von Vodafone vorgeschlagenen Empfängern für DVB-C. Im Internet ist das Senderangebot um ein Tausendfaches höher - über den ohnehin vorhandenen Internetzugang und ganz ohne Kabelgebühren. Wer es ganz günstig haben will, nimmt statt des Internet-Tuners sein ausgemustertes Smartphone und eine passende App.
Auch *Nummer 5* DAB+ per Antenne und *Nummer 6* Satellitenempfang unterschlägt der Möchtegern-Nachwuchssprecher von Vodafone, denn daran verdienen sie ja nichts. Wer hat diesem Flegel eigentlich erlaubt, mich zu duzen?
Ganz nebenher ist die von den Kabelnetzbetreibern gepriesene digitale Qualität oft nur das halbe Vergnügen, denn gar zu gern wird das von den Hörfunkanstalten mit 320 kbps übergebene Signal auf jämmerliche 128 kbps kleingerechnet, um im Kabel noch mehr Bandbreite zu sparen.
Jetzt dürfen wir noch zähneknirschend die nächsten fünf Monate für Vodafone zahlen, bis der Pflichtempfang per Nebenkosten ein Ende hat. Danach dürfen die sich ihr Kabel mit Verlaub wohin stecken.
Nein, mit dieser Fähre wird niemand von uns je fahren. Die Schiffe der Cobelferries sind RoRo-Frachter, die unbegleitete Fracht, also Container und LKW-Auflieger, zwischen Zeebrugge und Tilbury in der Themsemündung befördern.
Hier liegt die Valentine - die heißen alle irgendwas mit -ine - in Zeebrugge an ihrem Anleger.
Zeebrugge (B), 5.1.2017 - Pentax K-3, DA 18-135 mm
Bis vor einigen Jahren gab es in Calais oberhalb des Strands einen
großen Parkplatz, einen breiten Gehweg, mehrere Bänke sowie die Buden
der Friterie des Nations, des Eisverkäufers und des maghrebinischen
Schmalzkringelbäckers.
Das war eine feine Sache, denn so konnte man selbst im Winter im Auto
über dem Strand sitzen und den Möwen und den Fähren zusehen.
Unterdessen haben sie das alles zu einer dieser neuzeitlichen Fußgängerwüsten mit der üblichen Stadtmöblierung umgestaltet.
Die Buden mussten auch weichen und wurden durch Pavillons im Stil der
Postmoderne ersetzt. Nur der Schmalzkringelbäcker konnte sich nicht mit
der Stadt einigen und ist jetzt ein gutes Stück weiter weg.
Wer heute noch im Winter den Möwen und Schiffen zusehen will, der darf
sich in Sturm und Regen auf eine der neuen Designerbänke setzen. Die
sehen zwar toll aus, sind aber äußerst unpraktisch, man friert und wird
nass. So sah die Friterie viele Jahre lang aus, bevor das ausgebrochen ist, was ich hier im Blog unter 'Fortschrott' subsummiere.
Calais (F-62), 4.1.2019 - Pentax K-3, DA 18-135 mm
Die Schlepper Aventureux und Robuste haben die Spirit of France in Dünkirchen aus der Seeschleuse gezogen und gleich fährt sie - frisch gestrichen, gestärkt und gebügelt - zurück nach Calais.
Dunkerque (F-59), 2.1.2014 - Pentax K-5, SMC-M 4.5/80-200 mm
Was das Jahr 2826 bringen wird, weiß natürlich niemand, aber wenn ich
die abschneide, steht die 2024 etwas unglücklich im Bild. Daher von mir
ausnahmsweise mal eine Traxx.
Alles Gute für 2024. Die 2826 haben sie sowieso längst an Angel Trains zurückgegeben.
Zwankendamme (B), 2.6.2012 - Pentax K-5, SMC-M 2/35 mm
Die Experten sind sich noch nicht einig, was das neue Jahr bringen wird,
und auch meine 2024 hat einiges an KI gebraucht, um klarere Konturen zu
gewinnen.
Aufgenommen habe ich sie 2008 auf dem Viadukt in Remersdael.
Euch allen, die im letzten Jahr meine Beiträge und Fotos angesehen und
kommentiert haben, vielen Dank für die nette Gesellschaft und meine
besten Wünsche für 2024.
Remersdael (B), 17.2.2008 - Pentax K10D, SMC-M 4/80-200 mm
So, wie es Frankophile gibt, müßte es doch eigentlich auch Belgophile geben können, oder? Wenn es so sein sollte, dann bin ich wohl einer. === Kontakt: fotoralf (bei) gmx (punkt) de