Mittwoch, 23. Juli 2014

Dienstag, 22. Juli 2014

MFL - Steigt Eurotunnel aus?

Bei der Pressekonferenz zu den Halbjahreszahlen von Eurotunnel, die wieder einen Verlust von 11 Millionen Euro ausweisen, ist Generaldirektor Jacques Gounon auch auf das Thema MFL eingegangen. Schließlich ist die Fährlinie der Hauptgrund für diese Verluste.

Offenbar sucht man nun bei Eurotunnel nach einem Weg, aus diesem Abenteuer, das auch auf längere Sicht keine Gewinne verspricht, wieder herauszukommen. 

"Die wahrscheinlichste Hypothese für das Ende des Jahres ist, dass My Ferry Link eingestellt wird", so Gounon. 

Die Chancen, dass die von Eurotunnel bei der CMA eingelegte Berufung zugunsten der Reederei ausgehe, seien zwar gut, es sei aber wahrscheinlich, dass der Einspruch bei der Anordnung der CMA, am Ende des Jahres den Betrieb der Schiffe nach Dover einzustellen, keine aufschiebende Wirkung habe. Daher könne  es sein, dass das Urteil erst im nächsten Jahr käme, nachdem MFL bereits den Betrieb eingestellt hätte.

So wäre Eurotunnel aus dem Dilemma heraus und könnte der CMA die Schuld in die Schuhe schieben. Man darf gespannt sein, was die 600 Beschäftigten der Fährlinie davon halten.

Das Foto zeigt die Rodin bei der Einfahrt in Calais im Mai 2013.

P.S.: Jetzt verbreitet schon Libération den Unsinn, Eurotunnel hätte das Unternehmen Seafrance übernommen. 

Montag, 21. Juli 2014

21. Juli - Nationaleiertag in Belgien

Heute ist König Philippe seit einem Jahr im Amt. Letztes Jahr hatte der zurückgetretene König Albert noch die traditionelle Ansprache zum Nationalfeiertag gehalten, nun ist Philippe an der Reihe. Eins ist sicher: ein großer Redner ist er nicht und wird er wohl auch nicht mehr werden. Sein Auftreten ist nach wie vor eher hölzern. Auch der Inhalt lässt sich beinahe in einem Satz zusammenfassen: Die Welt ist verwirrend und voller Herausforderungen, aber wenn wir zusammenarbeiten und uns vertrauen, schaffen wir es schon. 

Bemerkenswert ist, dass die gesamte Rede - wie bereits die Weihnachtsansprache - neben den üblichen niederländischen und französischen Fassungen in ihrer gesamten Länge in deutscher Sprache aufgezeichnet und gesendet worden ist. Bei Baudouin und Albert hatte es immer nur einen oder zwei Sätze am Ende der französischen Fassung gegeben.

Bereits gestern abend hat es den großen Ball in Brüssel im Freien gegeben und heute folgt die übliche Militärparade. Auch die schon institutionelle drache nationale, der Regenschauer, der fast jedes Jahr sprichwörtlich die Parade verregnet, dürfte ziemlich sicher mit von der Partie sein. 

In diesem Sinne, allen Belgiern und ihren Freunden - mit den Worten des Königs - einen schönen Nationalfeiertag. Aber wer um alles in der Welt hat diese trostlose Fassung der Brabançonne vor und nach der Rede ausgesucht?

Samstag, 19. Juli 2014

BBC Proms per Internet in Surround

Seit gestern läuft bei der BBC die diesjährige Saison der Promenade Concerts - der Proms. Auch wenn hierzulande fast nur die schrullig-klamaukige Last Night of the Proms bekannt ist, geht es dabei um eine Vielzahl von Veranstaltungen, die das gesamte Spektrum von der Populärklassik bis zu ausgesprochen anspruchsvollen Werken abdecken. Dazu kommt ein riesiges Open-Air-Popmusik-Konzert, die Proms in the Park.

Heute Abend gibt es eher eingängiges: das China Philharmonic Orchestra und den Pianisten... nein, nicht den ewigen Lang Lang, sondern einen jungen Musiker namens Haochen Zhang. Auf dem Programm mit der Devise "East meets West" stehen Elgars Pomp and Circumstance March No. 4, die Ouverture zu Romeo und Julia von Tschaikowski, das Klavierkonzert Nr. 1 von Liszt, die Auftragskomposition "Joie Eternelle" von Qigang Chen und zum Schluss die Bilder einer Ausstellung von Mussorgski in der Orchesterfassung von Ravel. Leichte Kost, sozusagen.

Alle Konzerte der Proms werden live von BBC Radio 3 übertragen, für den Kontinent z.B. auf Astra 28 Grad Ost oder auch im Internet. Dafür lohnt es  übrigens, sich mit VPN vertraut zu machen, denn wenn man der BBC eine britische IP-Adresse vorgaukelt, gibt es Radio 3 in AAC statt mit popeligen 56 kbit/s mit sagenhaften 320 kbit/s. Das ist besser als das Satelllitensignal!

Hinzu kommt als Experiment ein Surroundstream in 4.0, also Surround ohne Center- und Tiefbasskanal. Der wird in MPEG-DASH als HTML-5-Stream gesendet und lässt sich mit Chrome ohne weitere Plugins empfangen. Dazu muss der Rechner natürlich an eine surroundfähige Musikanlage angeschlossen sein. Mehr dazu gibt es im Blog der BBC.

Mittwoch, 16. Juli 2014

Wenn Landfahrer in Landen landen

Letztes Wochenende ist eine Gruppe von Landfahrern aus Frankreich in Landen (Vlaams Brabant) angekommen und kampiert dort seither mit 30 Wohnwagen auf einer Industriebrache. Dem Besitzer dieses seit Jahren ungenutzten Grundstücks ist das nicht recht und dem sozialistischen Bürgermeister sowieso nicht. Schließlich treibt so etwas seine Wähler nur unnötigerweise den Rechten in die Arme. 

Also hat er die Polizei in Marsch gesetzt. Die Landfahrer hatten angesichts von soviel Gastfreundschaft ihre Abreise schon für gestern angekündigt, aber heute waren sie immer noch da. 

Der Bürgermeister hat daraufhin einen örtlichen DJ beauftragt, für musikalische Unterhaltung zu sorgen. Auch wenn die Angabe des Schützenfestbeschallers mit Sicherheit weit übertrieben ist und die paar schrottigen Boxen, die man in den Fernsehberichten sieht, mit Sicherheit nicht die behaupteten fast 15 kW Musik hergeben, muss es doch mächtig laut gewesen sein. So laut jedenfalls, dass die entnervten Landfahrer versprochen haben, morgen Abend abzureisen. 

So kehrt wieder Ruhe ein in Landen. Die wird in den nächsten Tagen nur noch einmal durch das leise Rascheln von Papier gestört werden. Die SABAM - die belgische GEMA - hat nämlich angekündigt,  der Stadt für die Musikbeschallung eine Rechnung zu schicken. Und wie man die SABAM kennt, kommen dabei schnell ein paar Hundert Euro zusammen.

Montag, 14. Juli 2014

Ausgedient

Die steckte allerdings schon am Freitagmittag im Eimer an der Ecke.

Köln, 11.7.2014 - iPhone 4

Sonntag, 13. Juli 2014

Wieder einer weniger

Verviers scheint ein schlechtes Pflaster für Fotoläden zu sein. 

Pont du Chêne, Verviers (B) - 11.7.2014

Samstag, 12. Juli 2014

Moules et frites à volonté

Das Thema ist im Hause bekanntlich sehr beliebt, denn die Beste aller Hälftentm ist, wie der regelmäßige Leser weiß, begeisterter Muschelesser.

Diesmal gibt es sie nicht bei Flunch in Dünkirchen, sondern bei Lunch Garden, einer Restaurantkette, die in Belgien in den meisten großen Carrefour-Märkten vertreten ist. An allen Ecken hängen die Plakate und  11,99 € sind für belgische Verhältnisse immer noch unschlagbar günstig.

Der Ablauf ist wie üblich - wenn das Kesselchen leer ist, trägt man es zurück und bekommt das nächste und die nächste Portion Frites - sooft man will.



Stattgefunden hat die gestrige Muschelorgie im riesigen Einkaufszentrum in Herstal, das man auch von der Autobahn Aachen - Lüttich aus gleich neben der Ausfahrt Herstal sieht, wenn man die Maas und den Albertkanal überquert. Dort waren wir seit einigen Jahren nicht mehr, denn wir kennen in der Gegend so viele gute Lokale, dass wir auf die örtliche Kettengastronomie gewöhnlich verzichten können.

Hier ist aber durchaus ein gutes Wort angebracht. Der Laden ist komplett renoviert worden, die gesamte Einrichtung ist neu, hell und freundlich und auch das Essen ist deutlich besser geworden. Nicht nur die Muscheln waren gut und lecker, auch die Joues de Porc - die Schweinebäckchen - in einer liebevoll gewürzten Soße waren äußerst manierlich. Die Creme Caramel war wie selbstgemacht, nur Michaels Mousse au Chocolat war der übliche industrielle Rasierschaum mit Schokoladenaroma. Aber gut, damit muss man in solchen Etablissements halt leben. 

Jedenfalls könnte der Laden, wenn wir mal wieder Lust auf belgisch-gutbürgerliches haben, glatt unser Ersatz für die leider reichlich teuer gewordene New Taverne in Bierset werden, die zu allem Verdruss auch noch meine geliebte Escalope Champignons Crême von der Karte gestrichen hat.  

Fotos: iPhone 4

Donnerstag, 10. Juli 2014

Not tonight, Josephine!

Die Kanalküste scheint in diesen Wochen keine gute Gegend für Tunnel zu sein, denn nicht nur im Kanaltunnel geht einiges schief. Gleich nebenan in Dünkirchen sieht es noch finsterer aus. 

Dort wird gerade ein großes Methanterminal gebaut. Um das mit -160 °C  flüssig angelieferte und gespeicherte Gas für den weiteren Transport wieder zu verdampfen, soll die Abwärme des AKW Gravelines auf der gegenüberliegenden Seite des Westhafens genutzt werden. 

Dafür bohren sie seit einiger Zeit einen rund 5 km langen Tunnel in 50 m Tiefe unter dem Hafenbecken hindurch, in dem eine Heißwasserleitung verlegt werden soll. Nicht ganz so spektakulär wie der Kanaltunnel, aber mit 3 m Durchmesser immerhin im Kaliber eines U-Bahn-Tunnels. Eigentlich auch gar nichts Berichtenswertes, wenn ihnen letztens nicht auf halbem Weg die Tunnelbohrmaschine verreckt wäre. 

Joséphine la Peûle - so heißt sie, denn jede Tunnelbohrmaschine, die etwas auf sich hält, hat bekanntlich einen Namen - hat einen kapitalen Schaden. Die Verbindung zwischen dem Antrieb und dem Bohrschild ganz vorn an der Maschine ist gebrochen, und das an einer Stelle, wo sie von hinten nicht herankommen. Es geht nicht mehr vor und nicht mehr zurück. 

Jetzt bleibt ihnen nichts anderes übrig, als von der Rückseite der Maschine aus seitlich einen Hilfstunnel zur Vorderseite zu graben und dort eine entsprechend große Kammer zu buddeln, um die Reparatur auszuführen. 

Die ganze Aktion dürfte bis Oktober dauern und die Fertigstellung des Terminals um ein rundes halbes Jahr verzögern.

Dienstag, 8. Juli 2014

Kanaltunnel: Pas de problème!

Der Verkehr im Kanaltunnel liegt schon seit gestern so gut wie still. 400 Reisende mussten durch den Servicetunnel evakuiert werden, und auch heute fallen reihenweise Eurostar-Züge aus. Grund ist ein Fahrleitungsschaden im Tunnel, der zu einer größeren Störung der Stromversorgung geführt hat.

Ein heftiges Problem, also? Mitnichten. Die Franzosen haben seit Jahren keine Probleme mehr, denn sie haben das Wort abgeschafft. Wenn überhaupt etwas, dann un souci. Wörtlich: eine Sorge, ein Anliegen, ein Beunruhigung. Sie haben nicht einmal keine Probleme mehr, sondern nur noch pas de souci. Wer diesen sprachlichen Unfug aufgebracht hat, ist nicht mehr zu klären. Es wird wohl ein Politiker gewesen sein. 

Und alle machen fröhlich mit. So titelt heute der Nord Littoral aus Calais: Un souci technique perturbe le trafic dans le tunnel

Montag, 7. Juli 2014

Diables Rouges: also doch!

Heute Nachmittag sind sie erst einmal beim König und um 17.30 Uhr soll es doch noch etwas auf der Place du Palais geben. Keine große Feier aber wenigstens das von Wilmots eher widerwillig zugegebene petit quelque chose - irgendwas kleines.

Für Anfang September ist angeblich ein fan day vorgesehen.

Geschichten aus dem real existierenden Kapitalismus (18)

Heute: Und ist der Ruf erst ruiniert...

Der Laden ist schon länger dicht, außer dem nackten Mobiliar und einem alten Kopierer ist alles verschwunden, aber das Licht brennt seit Wochen rund um die Uhr. 

Naja, ist ja nur Ökostrom...

Köln (D) - 6.7.2014

Sonntag, 6. Juli 2014

Wilmots ist doof

Am Montag kommen die Diables Rouges nach Brüssel zurück und die Stadt wollte ihnen einen jubelnden Empfang bereiten. Schließlich haben sie sich wacker geschlagen und sind fast bis zum Halbfinale gekommen. 

Nein, meint der Trainer Marc Wilmots, er sei sehr enttäuscht und da gäbe es nix zu jubeln. Der belgische Fußballverband hat sich ihm angeschlossen. Es gibt keine Feier.

Marc Wilmots ist doof. Weitersagen.

P.S.: Auch am Flughafen in Zaventem sind die Fans nicht willkommen. Mannschaft und Team verlassen den Airport durch die Hintertür.

Samstag, 5. Juli 2014

Don't cry for me Argentina

In Ostende im Kursaal läuft nächstens Evita. Wie passend. 

Freitag, 4. Juli 2014

Kon Tiki

Zum Vergleich, heute am frühen Abend gegenüber von Lanaye am Albertkanal mit meinem 'neuen' iPhone 4 geschossen. 

Man beachte den Himmel. Was die Kamera angeht, kann dieses iPhone Michaels Motorola nicht einmal tropfenweise das Wasser reichen.

Lanaye (B) - 4.7.2014