Diese Schilder, die ich im Sommer 2005 in Lüttich und Charleroi fotografiert habe, waren damals alle schon historisch.
Die Usinor‑Gruppe war zu der Zeit schon in Arcelor aufgegangen. In der Halle im Hintergrund steht der Elektroofen der Industeel S.A.,
heute im Besitz von Arcelor. Das Werk geht zurück auf die 1863
gegründete Fabrique de Fer de Charleroi, lokal auch als "la Fafer" bekannt.
Von Phenix Works in Flémalle war zu der Zeit schon nicht mehr viel übrig.
Noch älter als das Schild von Cockerill in Seraing ist die Parole auf der Wand dahinter. Die Union des
Communistes Marxistes-Léninistes de Belgique (UCMLB), eine maoistische
Absplitterung der belgischen Kommunisten, hat sich schon 1976 aufgelöst.
Der Aufkleber "A. Cools" mit der Rose der sozialistischen Partei, unten auf dem Schild bei Tubemeuse in Flémalle, stammt wohl aus einem Wahlkampf der 80er Jahre.
Er steht für André Cools, den örtlichen Kurfürsten der Sozialisten, der 1991 von Tätern aus dem Umfeld der Mafia erschossen wurde. Die wurden zwar gefasst und verurteilt, aber die Auftraggeber und die Hintergründe wurden nie vollständig aufgeklärt.
Im Kielwasser dieses Falls ist aber eine ganze Reihe weiterer Affären und Skandale
hochgespült worden.
Alle Aufnahmen Charleroi und Lüttich, Sommer 2005 - Contarex, Planar 2/50 mm, Distagon 4/35 mm und Sonnar 2/85 mm