Donnerstag, 31. März 2022

P&O - Tatsächlich!

Der britische Verkehrsminister hat überraschend klare Verhältnisse geschaffen und alle Hafenbetreiber angewiesen, ab sofort allen Fähren, deren Besatzung nicht den nationalen Mindestlohn erhält, den Zugang zu verwehren.

Die Hafenbetreiber hatten schon vorgestern verkündet, das könne und dürfe nicht ihre Aufgabe sein. Rein theoretisch dürfte damit vorerst nur noch DFDS nach Dover.

Man darf man gespannt sein, was jetzt passiert - nicht zuletzt bei Irish Ferries, bei denen dieser Tage das eigens für Dover-Calais gekaufte dritte Schiff eintreffen soll.

Mittwoch, 30. März 2022

Leopold hängt ab

In seiner geliebten Hängematte. Und nein, da ist nichts gestellt. Der legt sich wirklich so da rein.

Dienstag, 29. März 2022

P&O - Pride of Kent

Seit gestern Abend liegt die Pride of Kent in Dover nach einer Inspektion durch die Maritime and Coast Guard Agency ebenfalls an der Kette, meldet Sky News.

Montag, 28. März 2022

P&O - Auch bei Irish Ferries

Unterdessen stellt sich heraus, dass nicht nur P&O mit Billigbesatzungen fährt, sondern auch Irish Ferries auf Calais-Dover.  Die waren nur nicht so ungeschickt, eine medienwirksame Massenentlassung zu veranstalten, sondern sind in Calais gleich mit den Billigkräften angetreten.

Schon tönt es bei P&O, es sei ihnen gar nicht unrecht, wenn die Gesetzeslücke zu den Mindestlöhnen geschlossen werde, denn das gelte dann ja für alle, also auch für Irish Ferries. Fast so, als hätten sie das ganze Theater nur deswegen veranstaltet.

DFDS kann bei dem Spiel nicht mitmachen, denn die haben die ehemaligen Seafrance-Schiffe in Calais nur unter der Bedingung bekommen, dass die in Frankreich registriert bleiben und mit französischen Besatzungen betrieben werden.

Man darf gespannt sein, wie das ausgeht. P&O kostet jeder Tag, an dem sie nicht fahren, eine Million Pfund.

P&O - Neue Besatzungen erhalten durchschnittlich 5,50 £

Laut P&O erhalten die neuen Besatzungen der Fähren durchschnittlich 5,50 £ pro Stunde und niemand bekommt weniger als 5,15 £. Das sind etwa 6,56 bzw. 6,14 Euro. 

Der Mindestlohn in GB beträgt aktuell 8,91 £ und steigt am 1. April auf 9,50 £. Der gilt jedoch nicht für im Ausland registrierte Schiffe, selbst dann nicht, wenn sie von Gesellschaften mit Sitz in GB betrieben werden. Diese Gesetzeslücke will die britische Regierung nächste Wochen schließen. Der Mindestlohn soll dann auch für die Besatzungen von Schiffen gelten, die von britischen Häfen aus verkehren. 

Die Regierung hofft, dass die ganze Entlassungsaktion damit für P&O rechnerisch nicht aufgeht und rückgängig gemacht werden könnte. 

Angeblich will P&O den Betrieb zwischen Dover und Calais ab Donnerstag schrittweise wieder aufnehmen. Wenn sie Pech haben, passiert ihnen dasselbe wie dieser Tage in Nordirland, wo die Aufsichtsbehörde MCA die European Causeway wegen unzureichender Schulung der neuen Besatzung kurzerhand an die Kette gelegt hat.

Mehr zum Thema bei Kent Online.

Donnerstag, 24. März 2022

Pentax - Die K-3 Mark III für die Vitrine

Morgen beginnt die Crowdfunding‑Aktion für die Pentax K-3 Mark III Sonderedition in Jet Black.

Das besondere? Die ganze Kamera ist vollkommen schwarz, also auch der Pentax-Schriftzug und die Beschriftung der Bedienelemente. Dazu gibt es ein 20 - 40 mm Zoom, ebenfalls komplett schwarz.

Der sittliche Nährwert? Null! Ein klarer Fall für die Vitrine.

Das Ganze soll das erste Beispiel für die letztens angekündigte workshop-like manufacturing sein. 

Natürlich mit 232 Stück streng limitiert, zum Freundschaftspreis von 2600 USD für Kamera und Objektiv. 

Ich finde den Preis ehrlich gesagt zu niedrig. Wer sowas kauft, dem ist das Geld ein gutes Stück weit egal. Ich wette, die 232 Exemplare hätten auch zum doppelten Preis ihre Abnehmer gefunden, und wenn das bei Ricoh Geld in die Kasse spült, dann kann es uns allen nur recht sein. 

Also, immer her mit den Sondereditionen in neongrün, bonbonlila und schweinchenrosa. In Japan haben sie es doch gern bunt.

Foto: Pentax

Schleck!

Heute ist der Europäische Tag der handwerklichen hergestellten Eiscreme. Das ist ja auch was ganz anders als dieses Zeug aus der Tiefkühltruhe, das allesamt wie aromatisierte Margarine schmeckt.

Geschmacksrichtung dieses Jahr ist Dolce Sinfonia mit Schokolade, Haselnüssen, in Rum getränkten Feigen und Ricotta.

Samstag, 19. März 2022

Und noch 10 Jahre

Eigentlich war die komplette Stilllegung der beiden belgischen Atomkraftwerke in Doel und Tihange für 2025 vorgesehen.

Angesichts der veränderten Situation hat die Regierung gestern beschlossen, die Laufzeit der beiden 1985 in Betrieb genommen Reaktorblöcke Tihange 3 und Doel 4 bis 2035 zu verlängern. Wollen wir hoffen, dass sie bis dahin durchhalten, ohne uns um die Ohren zu fliegen.

Außerdem soll es zwei neue Gaskraftwerke geben und die erneuerbaren Energien sollen beschleunigt ausgebaut werden.

Das Foto zeigt das Kraftwerk in Tihange bei Lüttich im Sommer 2008 und ist somit legal. Seit letztens darf man ja keine neuen mehr machen.

Scan vom Negativ 6 x 12 cm

Tihange (B), 5.7.2008 - Noblex 150UX, Agfa Optima 100

Freitag, 18. März 2022

P&O - Zweiter Tag

Die britische Politik verkündet unisono, wie gemein, unsäglich und schändlich das Vorgehen von P&O gestern gewesen sei. Mit Ausnahme der Wirtschaftspolitiker, die lapidar feststellen, das hätte wohl sein müssen. So viel dazu.

Im Jahresbericht 2021 der Muttergesellschaft DP World finden wir diese Perle: "We believe that businesses can only be successful if they prioritise their biggest competitive advantage – their people." Das kann man seit gestern wohl so oder so verstehen. 

Die Besatzungen der Fähren haben sich unterdessen zurückgezogen, auch von der Pride of Hull, um neben ihrer Arbeit nicht auch noch die versprochene Abfindung zu verlieren. Dabei haben ihnen die 'handcuff-trained' Rausschmeißer der Sicherheitsbude sicher gern geholfen. 

Jetzt wird es ein bis eher zwei Wochen dauern, bis P&O die Billigheimer so weit angelernt hat, dass sie die Fähren hoffentlich ohne größere Unfälle über den Kanal steuern können.

Danach werden die Hafenlotsen in Calais und Dover alle Hände voll zu tun haben, denn sie müssen bei allen Ein- und Ausfahrten von P&O an Bord sein, bis die neuen Kapitäne ihr Pilotage Exemption Certificate haben und ohne Begleitung in den Hafen dürfen. Allein das wird P&O noch eine ordentliche Stange Geld kosten, denn die Lotsengebühren richten sich nach der Schiffsgröße. 

Noch zwei Zahlen am Rande: DP World steht bei der britischen Rentenkasse für Seeleute seit geraumer Zeit mit 146 Millionen Pfund an unbezahlten Beiträgen in der Kreide und sponsert gerade eine europäische Serie von Golf-Turnieren mit 147 Mio. Man kann ja nicht alles auf einmal machen.

Donnerstag, 17. März 2022

P&O - "Handcuff-trained" für 14.50£ pro Stunde

P&O hat eine Sicherheitsfirma beauftragt, für Ruhe zu sorgen. Deren Mitarbeiter haben die folgende Mail erhalten:

You have been selected to deploy on a task in Dover that will be fairly high profile. This task will run for 1 week...

As of the 17th you will be dispatched by coach to Dover docks to assist the client in their delivery...

I am limited on information I can provide due to a non-disclosure agreement however, the client we are assisting requires 16 officers (handcuff-trained) to support their security teams in the unlikely event some of their staff become challenging. Essentially, our client will be informing staff of redundancies and there is a possible risk of backlash...

You will all need your uniform including cuffs and utility belt. You will not need body armour for this task.

 Das alles für fürstliche 14,50 £ pro Stunde.

P&O - das Major Announcement

Das ist die offizielle Verlautbarung, mit der P&O versucht, der Welt diese Ungeheuerlichkeit nahezubringen:

P&O Ferries plays a critical role in keeping trade flowing, supply chains moving, and connecting families and friends across the North and Irish seas and the English Channel. We have been at the heart of this service for years and we are committed to serving these vital routes. 

However, in its current state, P&O Ferries is not a viable business. We have made a £100m loss year on year, which has been covered by our parent DP World. This is not sustainable. Our survival is dependent on making swift and significant changes now. Without these changes there is no future for P&O Ferries. 

These circumstances have resulted in a very difficult but necessary decision, which was only taken after seriously considering all the available options. As part of the process we are starting today, we are providing 800 seafarers with immediate severance notices and will be compensating them for this lack of advance notice with enhanced compensation packages.  

In making this tough decision, we are securing the future viability of our business which employs an additional 2,200 people and supports billions in trade in and out of the UK. And we are ensuring that we can continue serving our customers in a way that they have demanded from us for many years.

Keine Rede von den Millionenbeträgen, die P&O in den letzten Jahren von der britischen Regierung erbettelt hat, während die Muttergesellschaft DP World allein letztes Jahr an die Scheichs, denen der Laden gehört, über 300 Mio. Dollar an Dividenden ausgeschüttet hat.

P&O - Der Hammer!

Unterdessen ist klar, dass die Fähren nicht nur in Dover festliegen. Auch in Hull und in der irischen See bewegt sich nichts mehr. Der gesamte Fährbetrieb von P&O liegt still.

In verschiedenen Medien wird gemeldet, dass P&O den Besatzungen der Fähren mit sofortiger Wirkung gekündigt hat. Sie sollen die Schiffe unter Aufsicht eines Sicherheitsdiensts verlassen haben. Der Ersatz soll von einer Agentur kommen, bei der sich die bisherigen Mitarbeiter bewerben können.

14.16 Uhr MEZ: Insgesamt soll 800 Mitarbeitern gekündigt worden sein.

In Hull und Dover stehen Busse mit von einer Agentur bereitgestellten ausländischen Kräften bereit, um die bisherigen Besatzungen abzulösen. 

Die Gewerkschaften Nautilus (Offiziere) und RMT (übrige Besatzung) haben ihre Mitglieder aufgefordert, an Bord zu bleiben, um eine eventuelle Aussperrung zu verhindern.

Der Kapitän der Pride of Hull, die aktuell im gleichnamigen Hafen liegt, weigert sich, irgendwen an Bord zu lassen. Auch in Dover sind sämtliche Rampen eingezogen und die Zugänge zu den Schiffen sind geschlossen.

P&O Dover - Seltsame Dinge...

Sämtliche Fähren von P&O liegen seit Stunden in Dover. Nichts bewegt sich. Bei Twitter heißt es, wenig aufschlussreich:









Intern zirkulieren noch mysteriösere Nachrichten, es gehe darum, zusammen mit der Muttergesellschaft DP World in Dubai die Zukunft des Unternehmens zu sichern:

"We will be making a major company announcement today which, with the support of our shareholder DP World, will secure the long-term viability of P&0 Ferries.

To facilitate this announcement all our vessels have been asked to discharge their passengers and cargo and standby for further instructions.

This means we're expecting all our ports to experience serious disruption today so please bear with us and we will give further information in an all-colleague announcement later today.

If you're in a customer facing role further information will follow separately on how we would like you to work with our customers.

Thank you for your patience and support."

Ob sie etwas vorhaben, bei dem sie einen spontanen Aufstand der Crews fürchten?

Sonntag, 13. März 2022

Knaldrang

Das flämische Wort der Saison: Knaldrang. Das Verlangen - vor allem bei jüngeren Leuten - mal wieder so richtig Party zu machen und die Sau rauszulassen.

Samstag, 12. März 2022

Dieser Lärm stinkt uns

Sie stehen hier jeden Vormittag an allen Ecken, die Kühl- und Tiefkühllaster der diversen Firmen, die die hiesige Gastronomie beliefern. 

Gestern hat es wieder einer geschafft, so zu parken - im absoluten Halteverbot, versteht sich, mit Behinderung - dass sein knatterndes und qualmendes Kühlaggregat genau vor unserem Fenster war. Eine geschlagene Dreiviertelstunde lang. Eigentlich hätte wir lüften wollen. Im Sommer wird das wieder lustig.

Alle paar Minuten springt das schreckliche Ding an und stößt jedes Mal ein schwarzes Rußwölkchen aus. Ich sehe ja ein, dass die irgendwo abladen müssen, aber es nervt schon gewaltig. Vielleicht erfindet einfach jemand ein Kühlaggregat, das nicht lärmt und rußt.

 
 

Aufgenommen wie üblich mit den beiden Roland Wearpro Mics vor dem Fenster. Die sind übrigens bei Thomann seit ein paar Tagen aus dem Sortiment gestrichen. 

Dafür gibt es bei Amazon nach wie vor das Sennheiser Ambeo Headset im Ausverkauf. Qualitativ wesentlich besser und angesichts des ursprünglichen Preises von fast 300 Euro zum aktuellen Preis von 37 Euro fast geschenkt.

Freitag, 11. März 2022

Tanken für Umme

An einer Automatentankstelle in Montigny-sur-Sambre hat es heute morgen ein kleines Problem mit der Übertragung der Preise gegeben. Schon gab es alles umsonst. Gemerkt haben sie es erst, als der ganze Sprit alle war.

Donnerstag, 10. März 2022

Erhöhtes Risiko?

Erhöhtes Risiko, und das gleich an drei Tagen? Interessant, wo ich schon länger nicht aus dem Haus war. Besucher lassen wir auch keine rein.

Des Rätsels Lösung: Wir wohnen direkt über einem Restaurant. Etwas Putz und ein Dielenboden sind für den Blauzahn offenbar kein Hindernis. 

Oder es sind die mit den feuchten Wohnungen, die anschließend noch die halbe Nacht hier unter dem Fenster stehen und palavern.

Mittwoch, 9. März 2022

Chertal: seit heute tobt die Abrissbirne

Heute hat offiziell der Abriss des Stahl- und Walzwerks von Arcelor in Chertal bei Lüttich begonnen.

Ende der 60er Jahre von Espérance-Longdoz auf einer Art Insel zwischen Maas und Albertkanal gebaut, war das Werk über Cockerill-Sambre und Usinor schließlich zu Arcelor gekommen und vor ein paar Jahren mit der gesamten Warmphase in Lüttich stillgelegt worden.  

Auf Betreiben der Gewerkschaften war es einige Jahre lang eingemottet worden, nachdem schon früher eigentlich stillgelegte Anlagen wie der Hochofen in Seraing plötzlich wieder zum Leben erweckt worden waren, aber hier war der Zug endgültig abgefahren.

Rund 60 Leute werden jetzt 3 bis 4 Jahre zu tun haben, alles zurückzubauen. 

Das Foto zeigt links den Strangguss und rechts das Konvertergebäude des LD-Stahlwerks im Frühsommer 2007.

Chertal (B), 19.5.2007 - Pentax K10D, SMC-A 2.8/28 mm

Freitag, 4. März 2022

Zugsimulator

Keine Ahnung, wie das Ding offiziell heißt, aber das gibt es auf jeder belgischen Lok: zwei Metallklammern, mit einem Kabel verbunden.

Die werden auf die beiden Schienen eines Gleises geklemmt, um - z.B. im Fall von Hindernissen oder Gefahrenstellen im Gegengleis - beim Stellwerk eine Gleisbesetztmeldung (Rotausleuchtung) zu provozieren. Sicher auch nützlich, wenn der eigene Zug im Graben liegt, aber noch nicht ganz aus dem Profil ist... ;-)

Hier an Bord einer Diesellok der Baureihe 55.

Analogaufnahme, Scan vom Negativ

Kinkempois (B), 26.5.2001 - Contarex, Distagon 4/35 mm