Im neusten Jahresbericht von P&O lesen wir, dass das Unternehmen die Wahrscheinlichkeit eines Bußgelds für die gesetzeswidrige Entlassung aller Besatzungen der Fähren mit "weniger als gering" einschätzt.
Die Entlassung der Mitarbeiter ohne das "nach dem britischen Arbeitsrecht vorgeschriebene" ordentliche Verfahren war ihrer Ansicht nach eine "Lösung, um eine wesentliche operationelle Flexibilität zu erreichen".
Obwohl der seinerzeitige Premier Boris Johnson angekündigt hatte, die Verantwortlichen würden nicht ungeschoren davonkommen, hat die zuständige Behörde letztes Jahr eine strafrechtliche Untersuchung eingestellt und auch die zivilrechtliche Untersuchung der Insolvenzbehörde müsste laut P&O "nachweisen, dass jede von ihr vorgeschlagene Maßnahme im öffentlichen Interesse, gerecht und angemessen ist. Der Vorstand ist der Ansicht, dass sie dazu nicht in der Lage sein wird und die Wahrscheinlichkeit entsprechender wirtschaftlicher Konsequenzen ist weniger als gering."
Dementsprechend hat das Unternehmen hierfür auch keine Rückstellung gebildet.
Die Entlassungen "waren notwendig für die langfristige finanzielle Gesundheit des Unternehmens" und "die öffentliche Meinung wird sich gegenüber dem Unternehmen allmählich erholen, wenn es weiterhin transparent und gesetzestreu handelt". Weiter heißt es, "die Gruppe strebt danach, ihren Ruf für hohe Standards und faires Handeln aufrechtzuerhalten".
Von so viel Kaltschnäuzigkeit können sogar die britischen Politiker noch etwas lernen.
Quelle: The Guardian