Freitag, 28. Januar 2011

Wanderer, kommst Du nach Eben-Emael



...dann schau mal vorbei, bei Anna und Chantal.

Dortselbst, im Café Enchanté, gibts eine ausgesprochen gemütliche Atmosphäre, immer einen freundlichen Empfang und monatlich wechselnde Bilderausstellungen. Bis Ende Februar sind dort einige Fotos von mir zu sehen.

Und wem das alles noch nicht Anreiz genug ist, der kann in der hauseigenen Friterie Bienvenue erfahren, was Pommes Frites für eine Köstlichkeit sein können, wenn man sie so gut wie Chantal zubereitet. In Rinderfett, versteht sich. Meine persönliche Empfehlung: mit Carbonnade.

Eben-Emael liegt einen Steinwurf von der Strecke Lüttich - Maastricht entfernt, kurz vor der niederländischen Grenze. Läßt sich sehr gut mit einem Besuch in Maastricht, Visé oder der Maasschleuse in Lanaye verbinden.

Öffnungszeiten, jetzt im Winter: Mittwoch bis Samstag ab 15.00 Uhr, Sonntags ab 11.00 Uhr, jeweils bis etwa Mitternacht. Rue Haute 11, B-4690 Eben-Emael.

Donnerstag, 27. Januar 2011

Der BBC World Service schafft sich weiter ab

In einer Pressemitteilung erklärt die BBC, wie sie beim World Service in den nächsten drei Jahren 46 Millionen Pfund einsparen will.

Die Verbreitung auf Kurz- und Mittelwelle wird radikal eingeschränkt. Die Mittelwelle 648 kHz wird schon im März dieses Jahres abgeschaltet. BBC WS-Empfang im Auto ist dann in Westeuropa praktisch nicht mehr möglich.

In Afrika fällt die terrestrische Versorgung z.B. im Bereich der Großen Seen völlig weg. Sollen sich die Afrikaner doch Internet in den Busch legen lassen oder auf UMTS ausweichen, wenn sie weiter BBC hören wollen.


Beim Programm setzt sich das fort, was schon seit Jahren läuft - vom einstmals interessanten und vielseitigen Vollpropgramm zur halbstündlich rotierenden Nachrichtenschleuder. Nun wird das Angebot bei Dokumentation und Hintergrundinformation (Politics UK, Europe Today, Something Understood usw.) weiter zusammengestrichen.

Mehrere Sprachdienste werden entweder nicht mehr terrestrisch übertragen oder ganz geschlossen, auch etliche Korrespondentenstellen fallen weg.


Bereits aus den Maßnahmen des ersten Jahres - insgesamt läuft dieses Streichkonzert bis 2014 - erwartet die BBC nach eigenen Angaben einen Rückgang der Hörerzahl um 30 Millionen.

Wenn man gehässig wäre, könnte man sagen, daß die Briten damit wieder einen Auslandsdienst bekommen, der ihrer heutigen weltpolitischen Bedeutung entspricht.

Mittwoch, 26. Januar 2011

Hoya-Pentax: Ein Wunder!

Hoya hat sich tatsächlich dazu durchgerungen, auf der Pentax-Website offiziell zuzugeben, daß es bei der ersten Serie der K-5 ein massives Problem mit dem Sensor gibt.

Für diejenigen, die die Sache nicht verfolgt haben: bei der Produktion der Einheit aus Sensor und Filterscheibe hat sich eine Chemikalie nicht wie vorgesehen verflüchtigt. Dadurch entstehen zwischen Schutzglas und Sensor einzelne oder häufig auch in Reihen angeordnete runde Flecken - die sog. "Perlenketten". Die werden, obwohl sie in den Aufnahmen sichtbar sind, von der Stauberkennung nicht angezeigt und lassen sich auch durch die übliche Sensorreinigung nicht entfernen - schließlich sind sie unter den Glas. Das Problem kann gleich nach dem Auspacken sichtbar sein, aber auch erst nach Wochen oder Monaten auftreten.

Betroffen sind, soweit sich das bisher nachvollziehen läßt, Kameras, deren Seriennummer mit 38... beginnt. Angeblich ist die Ursache mittlerweile erkannt und abgestellt worden, sodaß die seit Mitte Dezember produzierten Kameras in Ordnung sind, jedenfalls was die Flecken angeht.

Zu den übrigen Macken der K-5 ist bislang von Hoya-Pentax noch nichts zu hören. Das sind z.B. ein ausgeprägter Fokussierfehler bei Glühlampenlicht, die auch schon bei den Vorgängermodellen üblichen Ausfälle des hinteren Einstellrads und der schwammige Taster des Auslösers, der irgendwann seinen Druckpunkt verliert oder nicht mehr richtig hochkommt. Letzteres gab es auch schon bei der K-7. Außerdem kommt es bei aktiviertem Liveview zu Ausrutschern bei der Stabilisierung. Kein Wort zu all dem von offizieller Seite.

Käufer, deren K-5 bereits Flecken aufweisen, dürfen ihre Kameras jetzt zum Pentax-Servicepartner einschicken. Der fordert daraufhin erst einmal eine Ersatzkamera an und sendet diese im Austausch an den Kunden. Dauer dieses Verfahrens, wie üblich: Wochen.

Eigentlich haben diejenigen, deren K-5 Flecken hat, noch Glück. Die bekommen eine neue mit 39er Seriennummer. Wer hingegen eine 38er ohne Flecken hat, wird spätestens dann das Nachsehen haben, wenn er sie bei Erscheinen des Nachfolgers wieder verkaufen will oder muß. Für eine 38er K-5 dürfte, wenn sich das alles erst einmal herumgesprochen hat, auf dem Gebrauchtmarkt nicht mehr viel zu bekommen sein.

Bei meiner 38er - unterdessen Nummer 4 - zeigt sich auch schon wieder der erste Fleck.

Im Grunde ist das alles jammerschade, denn die K-5 ist, wenn sie denn funktioniert, eine sagenhaft gute Kamera, und man möchte heulen, wenn man mit ansehen muß, wie die Profitmaximierer bei Hoya alles, was die Ingenieure bei Pentax mit viel Mühe und Geschick aufbauen, mit ihren Holzköpfen wieder umstoßen.

Montag, 24. Januar 2011

La semaine du son

"Die Menschen sind wie Karnickel - man fängt sie bei den Ohren."

So lautet ein altes französisches Sprichwort.
2004 in Paris erdacht, findet diese Woche in Brüssel die erste Semaine du Son, also die Woche des Klangs statt. Dabei geht es um Schall, Musik und Geräusche in jeder Form, mit einer ganzen Reihe von Aufführungen, Diskussionen, Konzerten, Stadtführungen, Klanginstallationen und Rundfunksendungen.

Alle weiteren Informationen und das komplette Programm auf der Website der Veranstaltung.

Samstag, 22. Januar 2011

Mobiles Internet in Belgien



Wer in Belgien einen mobilen Internetzugang benötigt, der kann natürlich auf den Webbus warten. Der kommt aber eher selten.

Also bleiben nur die üblichen Internetprovider, und wenn man dazu noch über keinen offiziellen Wohnsitz im Lande verfügt, so ist die Auswahl eher dürftig.


Mobistar bietet mehrere Lösungen an:

Internet Everywhere Ticket, eine Prepaid-Variante ohne Vertrag, ist mit 50 Euro für 1 GB lachhaft teuer und damit indiskutabel.

Internet Everywhere Daily ist schon deutlich interessanter. Der monatliche Grundpreis beträgt 5 Euro. Pro Tag, an dem man online geht, fällt ein weiterer Euro an. Das Übertragungsvolumen ist auf 1 GB pro Monat begrenzt. Die Abrechnung erfolgt in der Form, daß Mobistar den monatlichen Rechnungsbetrag von einer Kreditkarte einzieht. Bei der Anmeldung werden ein Personalausweis und eine belgische Rechnungsanschrift verlangt. Die Adresse eines belgischen Freundes wurde hierfür ohne Probleme akzeptiert.

Leistung und Durchsatz sind OK. Die Organisation von Mobistar ist hingegen ein Witz. Letztes Jahr hat meine Bank nach einem Mißbrauch meine Mastercard ausgetauscht. Seither versuche ich alle paar Wochen, Mobistar die geänderte Kreditkartennummer für die Abbuchung beizubringen, leider ohne Erfolg. Wenigstens schicken sie neuerdings eine SMS, bevor sie den Zugang wieder wegen nicht möglicher Abbuchung sperren...

Belgacom, der ehemalige Staatsmonopolist, bietet eine ähnliche Lösung wie Mobistar an, besteht jedoch auf einer belgischen Meldebescheinigung. Dann halt nicht, ma chère tante.

Aldi Belgien bewirbt seit neustem zu seiner Mobiltelefonie Aldi Talk eine Internetoption, die man nach Bedarf per SMS in Portionen zu 400 MB buchen kann. Das kostet jeweils 4 Euro und muß innerhalb von 30 Tagen verbraucht werden. Als Netz wird Base genutzt.

Man braucht dazu ein ganz normales Einsteigerset für Aldi Talk (kit de démarrage) in der belgischen Variante. Das gibt es problemlos an der Kasse. Nach Ausweis oder Anschrift hat niemand gefragt.
Aufgeladen wird in Portionen zu 10 Euro, ebenfalls an der Kasse der nächsten Filiale, wobei es zwischen Telefon und Internet keinen Unterschied gibt.

Erste Versuche, ob das bei Aldi auch mit einem Rechner oder nur mit einem Mobiltelefon funktioniert, liefern ein seltsames Bild: mit einem Huawei E870 geht es sowohl am Macbook Pro als auch unter Linux, ein Huawei-"Ei" E-5 kann jedoch keine Verbindung aufbauen. Mit dem E870 in Verviers war die ganze Sache quälend langsam. Das werden wir dieser Tage noch einmal ausprobieren.

Foto: der Webbus der Provinz Lüttich am 14. 1. 2011 in Gemmenich.

Mittwoch, 19. Januar 2011

...und keiner geht hin



Gestern haben sie in Gravelines eine große Katastrophenübung veranstaltet. Vorgesehen war, einen Störfall im Reaktor zu simulieren und rund 1700 Haushalte zu evakuieren. Der Aufwand an Polizei, Logistik und Rettungskräften war enorm und die ganze Sache war seit Tagen in den Medien angekündigt worden.


Herausgekommen ist eine mächtige Pleite, denn die Bevölkerung hatte keine rechte Lust, bei dem Spielchen mitzumachen. Die Teilnahme war, wohlgemerkt, freiwillig. Zum Schluß saßen im Stadtteil Les Huttes ganze 29 Leute in dem Saal, der die vielen Evakuierten aufnehmen sollte. Entsprechend groß ist nun der Katzenjammer bei den Offiziellen.

Coiffure Roger



Ensival (B), 2000 - Contarex, Carl Zeiss Biogon 4.5/21 mm, Kodak T400CN

Montag, 10. Januar 2011

Neues vom Kanal



Nach einem Bericht der Website meretmarine.com plant Seafrance, die beiden in Dünkirchen seit Jahren aufgelegten Fähren Cézanne und Renoir verschrotten zu lassen, falls sich im derzeit laufenden Verfahren niemand findet, der das Unternehmen übernimmt.

Eigentlich wollte ich von der Cézanne keine aktuellen Bilder mehr veröffentlichen, der guten Erinnerung wegen, aber vielleicht ist das hier ja das letzte Bild, das ich von ihr gemacht habe.

Gute Nachrichten hingegen bei P&O: Die Spirit of Britain ist in Dover angekommen und wird am Dienstagmorgen in Calais erwartet.

P.S. 11.1.: Wegen eines kleinen technischen Problems kommt sie heute doch noch nicht nach Calais.

Foto:
Dünkirchen, 23. 12. 2010 - Pentax K-5, SMC-M 1.4/50 mm, f8, 1/30 s

Sonntag, 9. Januar 2011

Typisch belgische Architektur



Ein architektonisches Kuriosum, das man überall in Belgien findet: das freistehende Reihenhaus.

Foto: Zwankendamme (B), Pentax K-5, SMC-M 4.5/20 mm, f8, 1/60 s, 3 Aufnahmen, Hugin

Montag, 3. Januar 2011

FIP wird 40


Im Januar 1971 hat France Inter Paris, wie es zu Beginn hieß, auf Mittelwelle 514 m den Sendebetrieb aufgenommen. La radio qui ne parle pas war damals etwas ganz neues, sprichwörtlich unerhörtes. Den ganzen Tag lang nonstop eine ungemein vielfältige Musikauswahl, von Klassik über Jazz bis zum Pop, darüber - von den unnachahmlichen FIPettes mehr gesäuselt als gesprochen - Verkehrsnachrichten und Veranstaltungshinweise.

Das Konzept hat sich bewährt und heute feiert FIP seinen vierzigsten... pardon... seinen zweimal zwanzigsten Geburtstag. Dazu gibt es auf der Website des Senders eine Menge an Bildern und Tönen. Unbedingt downloaden: die Pressemappe!

Heutzutage ist das Programm weltweit im Internet und auf Astra nahezu in ganz Europa zu hören.

Aus diesem Anlaß un très joyeux anniversaire und mögen wir es noch lange hören: Respirez, vous êtes sur FIP !

Not available in your area

Ich bin dringend dafür, allen Leuten mit .uk-Domains so lange den Zugang zu allen Medien-Websites auf dem Kontinent zu sperren, bis sie ihrer blöden alten Tante BBC die Hölle so heiß gemacht haben, daß wir dort auch wieder auf die Inhalte zugreifen können.

Samstag, 1. Januar 2011

Gardenia



Die gesamte Flotte der Transeuropa Ferries lag heute den ganzen Tag in Ostende im Hafen. Daß am ersten Weihnachtstag auf dem Kanal der gesamte Fährverkehr ruht, ist bekannt. Einen weiteren Ruhetag an Neujahr scheint es aber nur bei den Belgiern zu geben.

Das Bild zeigt die Gardenia (gebaut 1978 bei Schichau, ex European Enterprise, ex P&O European Endeavour) vor der Skyline von Ostende.

Foto: Ostende (B), 1. 1. 2011 - Pentax K-5, SMC-M 2/85 mm, ISO 800, f4, 1/30 s, drei Freihandaufnahmen, Hugin