Donnerstag, 24. April 2014

(G)Ardenia unterwegs nach Piräus

Die (G)Ardenia hat gestern Abend Ostende für immer verlassen. Sie ist laut AIS auf dem Weg nach Piräus. Aktuell befindet sie sich im Kanal, etwa auf Höhe von Cherbourg. 

Das Foto zeigt sie am 1. Weihnachtstag 2011 in Ostende.

Durch Abscheiden es direkt in Ihr Bankkonto

Gerade in der Mail gehabt:

Die europäischen Lotterien in Zusammenarbeit mit Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat Deutschland zusammen einen Cash-Zuschuss in Höhe von € 500.000,00 für Sie zusammengestellt, um zu wachsen beginnen Ihr Unternehmen sofort. Dieser Zuschuss Auszeichnung gibt Ihnen die Macht des Wachstums für Ihr Unternehmen, indem sie diese Bewilligung für Sie zugänglich durch Abscheiden es direkt in Ihr Bankkonto.

Das üben wir aber noch mal, gelle?

Mittwoch, 23. April 2014

NLMK droht Westeuropa

Wie die belgischen Medien heute berichten, hat der russische Stahlkocher NLMK bereits am 25. März der EU-Kommission und den Regierungen in Belgien, Italien und Dänemark in einem Brief mit "verheerenden Folgen" gedroht, falls es zu Wirtschaftssanktionen der EU gegen Russland kommen sollte.

Der Brief malt ein Schreckensszenario von Versorgungsschwierigkeiten für die westeuropäischen Abnehmer ihrer Produkte bis zur umgehenden Schließung ganzer Werke.

NLMK beschäftigt in Westeuropa rund 2400 Arbeitnehmer, davon etwa 1000 in Belgien an den Standorten Clabecq und La Louvière.

Dienstag, 22. April 2014

Léonard Misonne

Ausfahrt aus dem Bahnhof Namur, 1938. Ein Bild des belgischen Fotografen Léonard Misonne.

Das war ein reiner Zufallsfund beim Surfen und den musste ich auch erst einmal bei Google nachsehen. 

Geboren ist Misonne 1870 in Gilly und dort auch 1943 gestorben. Als Sohn eines vermögenden Industriellen konnte er sich nach seinem mit Auszeichnung abgeschlossenen Ingenieurstudium an der Universität Leuven ganz auf die Musik und vor allem die Fotografie konzentrieren.

Seine Fotografie lehnt sich stark an die piktorialistische Malerei an und befasst sich sehr intensiv mit Lichtstimmungen, häufig bei oder nach Regen oder, wie hier im Bild, Schnee. Um diese Stimmungen mit den Mitteln der damaligen fotografischen Techniken wiederzugeben, ließ er sich in Paris in der Technik des Bromöldrucks ausbilden. Dieses Foto gibt es übrigens erfreulicherweise im Internet in hoher Auflösung zum Download. Jetzt müssen wir das nur noch mit dem Bromöldruck hinkriegen.

Sonntag, 20. April 2014

Urbi et Orbi

Auch dieses Jahr, weil es so schön ist. Nachrichten, WDR Köln, aus den 90er Jahren:

 

Für Nicht-Rheinländer: der Erftkreis, Heimat eines Stammes gefürchteter Autofahrer mit BM-Kennzeichen, liegt südwestlich von Köln und ist nach Ansicht der Kölner des himmlischen Segens seit jeher ganz besonders bedürftig. 

In diesem Sinne, allen Bergheimern und der ganzen Welt frohe Ostertage.

Samstag, 19. April 2014

Frühling im Hüttenwerk






Erstes zartes Grün, eingefangen fast auf den Tag genau vor 13 Jahren, am 22. April 2001 bei der Henrichshütte in Hattingen.

Mit Ausnahme der beiden Bäumchen im dritten und im letzten Bild waren diese Pflänzchen alle winzigklein und ließen sich nur deshalb ohne Makrozubehör aufnehmen, weil das 35er Distagon und das 50er Planar zur Contarex beide extrem nah zu fokussieren gingen. 

Henrichshütte, 22.4.2001, Contarex, Distagon 4/35 mm und Planar 2/50 mm, Kodak Portra 400

Dienstag, 15. April 2014

Tiefflieger



Rase-Motte heißt das Binnenschiff, von raser = rasieren, streifen und motte = Scholle, Acker. 

Der deutsche Begriff wäre Tiefflieger, was nicht einmal so daneben ist, denn viel Wasser hat er nicht unter dem Kiel, wie man an dem Schlamm sieht, den er mit der Schraube aufwirbelt.

Aufgenommen im Dezember 2007 am Kanal Calais - Saint Omer.

Hennuin (62), 27.12.2007 - Pentax K10D, SMC-M 2/35 mm

Mittwoch, 9. April 2014

Nicht nach Leuven fahren!

Irgendwas auf der Website zur Ausstellung 100 jaar radio in België im Funkhaus in Leuven hatte mich stutzig gemacht und ich habe sicherheitshalber nachgefragt. Tatsächlich: da bauen die so eine tolle Ausstellung auf und lassen nur Besuchergruppen hinein. 

Sie hätten aber mittlerweile so viele Anfragen von Einzelpersonen bekommen, dass sie über eine Lösung nachdenken und mir ggf. Bescheid sagen wollten. Immerhin.

Denn das wäre ja nun wirklich zu schade.

Dienstag, 8. April 2014

Geschichten aus dem real existierenden Kapitalismus (16)

Heute: von dem Gesetz, das völlig nach hinten losging 

Gut gemeint ist bekanntlich das Gegenteil von gut gemacht. Irgendwann haben unsere Politiker sehr richtig gemeint, dass es ein Unding ist, uns ewig in Warteschleifen versauern zu lassen und dafür auch noch saftige Gesprächsgebühren zu verlangen.

Seither dürfen die ganzen Callcenter uns die Gebühren erst ab dem Moment berechnen, wo auch wirklich jemand ans Telefon geht. Bis dahin gehen die Kosten offenbar zu ihren Lasten.

In der Praxis sieht das - am Beispiel einer bekannten Kaffeebude, die nebenher mit allem möglichen Kram handelt - jetzt so aus:

"Willkommen beim Service von XYZ. Ihre Wartezeit beträgt voraussichtlich x Sekunden. Bis dahin ist dieser Anruf für Sie selbstverständlich kostenlos."

Kleiner Witz am Rande: die voraussichtliche Wartezeit betrug... zwei... Sekunden.

Es folgt eine Weile Gedudel und der übliche Hinweis, dass man sein Geld bei ihnen gern auch direkt auf der Website ausgeben kann.

Noch zehn Sekunden Gedudel. Mittlerweile ist etwa eine Minute vergangen. Und schon kommt der Hinauswurf:

"Leider sind alle Mitarbeiter im Gespräch. Damit dieser Anruf für Sie auch weiterhin kostenlos bleiben kann, müssen wir aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen die Verbindung leider trennen." Tuut... tuut... tuut...

Den Teufel müsst Ihr. Und aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen schon garnicht. Euch wäre es nur lieber, wir würden Euch überhaupt den Buckel hinunterrutschen und statt Ersatzteilen gefälligst Neugeräte kaufen.

Das ist überhaupt nicht gut für die Kundenbindung.

Sonntag, 6. April 2014

Buchtipp: 100 ans de Radio en Belgique

Am 28. März 1914 wurde aus dem königlichen Schloss in Laeken erstmals ein Konzert per Radio übertragen. Diese Konzerte wurden bis zum Einmarsch der deutschen Truppen in Brüssel jeden Samstag gesendet. Das dürfte der erste regelmäßige Hörfunk in Europa gewesen sein. Damit können die Belgier 2014 das 100jährige Jubiläum ihres Radios feiern.

Das Buch zeichnet dessen Geschichte bis heute nach. Vom INR über die RTB bis zur RTBF, die französischen Radios Périphériques, also Europe 1 und RTL, den Kampf der Radios Libres in den 80ern bis zu den heutigen Privatsendern. Dazu all jene, die Radio in Belgien gemacht und geprägt haben.

Technisch interessierte werden weniger auf ihre Kosten kommen, was schade ist, denn die belgische Radioindustrie war bis in die 70er Jahre sehr vielfältig. Eine CD zum Buch wäre zudem nett gewesen.

Ein Buch für 'gelernte' Belgier und ausgemachte Belgophile.


100 ans de radio en Belgique
Hardcover, 2013

Verlag: La Renaissance du livre
ISBN 2507051730
Preis: 29,90 €

Freitag, 4. April 2014

Belgisches Florange-Gesetz kommt vorerst nicht

Das in Belgien geplante Gesetz, das es möglich machen sollte, Unternehmen zu enteignen, die sich weigern, rentable Anlagen zu veräußern statt sie stillzulegen, kommt vorerst doch nicht. Es gehört zu den Projekten, die die jetzige Regierung aufgibt, weil sie in der laufenden Legislaturperiode nicht mehr zum Abschluss gebracht werden können.

In Frankreich gibt es ein solches Gesetz mittlerweile. Angestoßen wurde es durch die Vorgänge um die Schließung des Arcelor-Hüttenwerks im lothringischen Florange. Es ist daher als loi Florange bekannt.

Dienstag, 1. April 2014

Lüttich: Teile der Flüssigphase gerettet!

Immer, wenn man glaubt, jetzt ist endgültig Schluss, kommt es in Lüttich zur nächsten Überraschung. Wie soeben bekannt wurde, ist es der Région Wallonne mit Hilfe privater Investoren gelungen, Teile der Flüssigphase in Lüttich zu retten. 

Konkret geht es dabei um die Sinteranlage in Ougrée. Dabei handelt es sich um eine beheizte Bandanlage mit einer Länge von knapp 100 und einer Breite von 11 Metern mit nachgeschalteter Kühlung, auf der bisher das für den Hochofen bestimmte Material aufbereitet wurde. 

Diese Anlage soll nun von einem Unternehmen aus Andenne übernommen und für deren Produktion umgebaut werden. Dort suchte man schon länger nach einer Möglichkeit, die Produktionskapazitäten erheblich zu erweitern, und wird nun bald über die weltweit größte Fertigungsstraße ihrer Art verfügen. 

Der Geschäftsführer erklärte hierzu: "Wir sind begeistert von den Möglichkeiten, die uns der neue Standort bieten wird, und erwarten, damit endgültig zum weltweiten Marktführer aufzusteigen."

Auch die Gewerkschaften zeigten sich zufrieden mit der jetzt gefundenen Lösung. Sie hatten ihre Unterstützung davon abhängig gemacht, dass im weiteren Verlauf geprüft wird, ob auch der Hochofen für die neue Produktion angepasst werden kann.

Mit der Aufnahme des  Betriebs wird bereits zum 1. April 2015 gerechnet.