1200 Tonnen Rohstahl hat die 460 026 von Fret SNCF am Haken, was
für sie aber ein Kinderspiel ist, denn hier darf sowieso nur 10 km/h
gefahren werden.
Mutig waren sie trotzdem, denn die Strecke von Dünkirchen bis zum
Gleisanschluss des Stahl- und Walzwerks in Leffrinckoucke war seit über
einem Jahr nicht mehr befahren worden. Stellenweise war das Gleis so mit
Gras überwachsen, dass die Schienenköpfe nicht mehr zu sehen
waren. Und dann gleich mit 1200 Tonnen da rein... alle Achtung.
Die Bahnstrecke als solche, die früher von Dünkirchen bis ins belgische
Adinkerke führte, ist seit Jahrzehnten außer Betrieb, die Bahnhöfe sind
verwaist, und die Belgier haben an der Grenze sogar ein Stück Gleis
entfernt, um Fakten zu schaffen, nachdem Bürgerinitiativen mehrmals die Wiedereröffnung gefordert hatten.
Nur dieser Anschluss ein paar Kilometer
vor der Grenze wurde ab Oktober 2017 wieder wöchentlich bedient, um das Werk von Ascometal zu
versorgen. Ursprünglich war dort Schrott für den Elektroofen angeliefert worden, der aber zu diesem Zeitpunkt schon über ein Jahr stillgelegt war. An diesem Tag kam erstmals ein Zug mit Rundmaterial für das Walzwerk an.
Das Werk ist übrigens die berüchtigte Usine des Dunes von seinerzeit noch Ascometal, die mit den Prozessen um die vielen Asbestopfer traurige Berühmtheit erlangt hat. Wie der Zustand heute ist, kann ich nach einem Durcheinander von teilweise gescheiterten Übernahmen nicht sagen.
Die Gleissperre vorn unter der Lok ist schon heruntergeklappt, es geht
noch einmal über die Straße und dann wird die ganze Fuhre durch das
Werkstor verschwunden sein.
Leffrinckoucke (59), 2.10.2017 - Pentax K-3, DA 18-135 mm
vor 23 Stunden
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