Nichts geht in Calais. DFDS fährt mit den 3 D's und der Calais Seaways nach Dünkirchen und gerade ist die Pride of Burgundy mit einer vollen Ladung LKW unterwegs nach... Boulogne!
Sie wird allerdings nur entladen und für die Rückfahrt keine Fahrzeuge mitnehmen. Wahrscheinlich wäre es vom Personal her nicht so einfach, das Terminal in Boulogne für abgehenden Verkehr mit Passkontrolle, Sicherheitscheck usw. zu besetzen.
P&O hat vor ein paar Jahren in Boulogne Anlegeversuche mit der LKW-Fähre European Seaway gemacht, die auch problemlos gelaufen sind. Die drei Kastenbrote (Pride of Burgundy, Kent und Canterbury) haben identische Abmessungen. Rein technisch wäre also ein Betrieb zwischen Dover und Boulogne mit drei Schiffen möglich. Vielleicht erleben wir in den nächsten Tagen noch eine Überraschung.
Das Foto zeigt das Terminal in Boulogne 2010 mit der seinerzeitigen Ostend Spirit (alias Norman Spirit, die jetzige Calais Seaways).
Update, 14.15 Uhr: P&O setzt tatsächlich alle drei Kastenbrote nach Boulogne ein. Offenbar aber nach wie vor nur in Richtung Kontinent.
Der Tunnel ist mittlerweile auch wieder blockiert. Die Eurostar-Züge fahren ebenfalls nicht. Dazu kommen weitere Aktionen wie eine action escargot auf der A16 zwischen Calais und Loon Plage, um den Verkehr zum Fährterminal in Dünkirchen zu behindern. Diese "Aktion Schnecke" ist sonst eine beliebte Protestform unzufriedener Landwirte oder Fernfahrer. Sie behindern einfach mit einem Pulk im Schritttempo fahrender Fahrzeuge den Verkehr.
La Voix du Nord berichtet von ersten Sabotagemaßnahmen auf den Schiffen Rodin und Berlioz. Angeblich haben Vercoutres Partisanen die Evakuierungsanlage mit den Notrutschen funktionsunfähig gemacht.
Update, 19.00 Uhr: Die Polizei in Kent hat erstmals Phase 3 von Operation Stack ausgerufen. Jetzt wird auch die Fahrbahn Richtung London der M20 zum LKW-Parkplatz umfunktioniert.
Derweil sind die Streikenden der SCOP aus dem Terminal des Kanaltunnels entfernt worden, haben aber schon die nächste Blockade angekündigt. Außerdem blockieren sie nun auch die Zufahrt zum Fährterminal in Dünkirchen.
Die französische Politik wird ebenfalls aktiv. Morgen soll es ein Treffen von Vertretern der SCOP mit Verkehrsstaatssekretär Vidalies geben und für Freitag wird ein Treffen von Tunnelchef Gounon mit dem französischen Wirtschaftsminister Macron in Aussicht gestellt, das Gounon allerdings davon abhängig macht, dass die Leute der SCOP bis dahin die Schiffe verlassen haben, was Vercoutre energisch zurückweist. Der hat bei einer Pressekonferenz erklärt, der Hafen in Calais werde bis auf weiteres blockiert.
vor 5 Stunden
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