Das Handelsgericht hat heute die Liquidation der Seafrance mit vorläufiger Fortführung des Geschäftsbetriebs bis zum 28. Januar 2012 angeordnet.
Nun haben die Bieter nochmals bis zum 12. Dezember Gelegenheit, ihre Angebote aufzustocken. Das Gericht hat das Gebot des Konsortiums LDA/DFDS als nicht ausreichend erachtet. Außerdem sieht es die Gefahr eines schwerwiegenden sozialen Konflikts als zu hoch an. Weiterhin hält es den gebotenen Preis für die Übernahme der Schiffe für zu niedrig und aus wettbewerbsrechtlicher Sicht für problematisch.
LDA/DFDS hatten 5 Mio. Euro geboten und angekündigt, 460 Vollzeitstellen zu erhalten, die Reederei unter französischer Flagge fortzuführen und 50 Mio. in Reparaturen an den Schiffen zu investieren. Zurzeit sind bei Seafrance noch 880 Festangestellte und bis zu 200 Zeitarbeitskräfte tätig.
Den Vorschlag einer Übernahme der Gesellschaft durch die Mitarbeiter in Form einer Genossenschaft (SCOP) hat das Gericht abgelehnt. Es könne keinen Plan absegnen, zu dem es keinerlei Finanzierung gäbe.
Ende Oktober war ein ursprünglicher Sanierungsplan mit einer Rekapitalisierung durch die SNCF über einen Kredit in Höhe von 160 Mio. Euro von der EU-Wettbewerbskommission verboten worden. Dagegen will die französische Regierung nun klagen, wobei die Aussichten auf Erfolg gering sind.
Es bleibt also spannend.
vor 12 Stunden
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