Nachdem mehr zur Argumentation des Pariser Handelsgerichts bekannt wird, muß man sagen, das Gericht hat das alles wirklich salomonisch entschieden und begründet.
Ein Verkauf an LDA/DFDS wäre schon allein wegen der Gewerkschaften aussichtslos gewesen. Außerdem war diese Lösung wettbewerbsrechtlich nicht durchzusetzen.
Die Übernahme durch die Beschäftigten in Form einer Genossenschaft hat keine Finanzierung und kein vernünftiges Management. Selbst wenn sie von der örtlichen Politik die für den Start benötigten 20 Mio. bekämen, wäre sofort wieder die Wettbewerbskommission auf dem Plan, und damit ist auch diese Option aus dem Spiel, selbst wenn die Gewerkschaften so tun, als hätten sie noch den großen Trumpf in der Hand.
Hätte das Gericht gleich gestern die Liquidierung angeordnet, so hätte es in Calais einen Bürgerkrieg gegeben. Jetzt dürfen sich die Gewerkschaften bis zum 28. Januar in ihren Versuchen müde laufen, doch noch eine Finanzierung auf die Beine zu stellen, alle kommen noch in Ehren über die Weihnachtsfeiertage und das dürfte es dann für die Seafrance gewesen sein.
LDA/DFDS können sich derweil entspannt zurücklehnen und, wenn Seafrance erst einmal tot und begraben ist, in Calais etwas neues anfangen. Die Schiffe wird es dann günstig geben.
Alles in allem ein toller Sieg für die Mehrheitsgewerkschaft CFDT.
Es fährt übrigens immer noch nichts. Dafür liegt seit heute morgen die P&O European Seaway vor Calais. P&O kriegt wohl Kapazitätsprobleme.
vor 19 Stunden
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen