Die Frage, wie die Einwohner etlicher Städte und Gemeinden in Belgien heißen, ist ein Fall für die Endrunde eines Millionenquiz.
Bei den Tournaisiens, den Liégeois und den Namurois ist alles noch ganz einfach. Nun gut, bei liégeois wechselt immerhin der Akzent.
Häufig wird für die Bezeichnung der Einwohner eine latinisierte Form herangezogen. So hat es sich unterdessen herumgesprochen, daß die Einwohner von Charleroi die Carolorégiens sind. In Seraing wohnen die Sérésiens, in Chaudfontaine die Calidifontains, in Beaufays die Belfagétains und in Aywaille die Aqualiens.
Richtig kompliziert wird es bei den vielen zusammengesetzten Ortsnamen. Dazu kommt, daß die Bezeichnungen der Orte zwar per Gesetz festgeschrieben sind, die der Einwohner hingegen nicht. Wie nennt man also die Leute in Pont-de-Loup, Queue-du-Bois, Vaux-sous-Chèvremont oder Thy-le-Bauduin?
Hilfe bietet der "Guide des gentilés" von Jean Germain, einem Professor der Universität Louvain. Das sind nämlich die Lupipontains, die Caudisylvestriens, die Valcaprimontois und die Thyro... Thoryo... pardon... die Thyriobalduiniens. Gesundheit!
Sag noch mal einer was gegen die Ingoucho-Tchétchénie.
Und jetzt die erfreuliche Nachricht: das vollständige Verzeichnis gibt es zum kostenlosen Download als PDF.
Jetzt fehlt uns nur noch eine Aussprachehilfe. Wie spricht man Xhoffraix korrekt aus, Moresnet, Péruwelz oder Ben Ahin? Alle mir bekannten nationalen Rundfunkanstalten haben zu ihren Sprachen gedruckte Hilfen für die Sprecher und Moderatoren. Die Liste der ARD ist bekannt, die der BBC eine internationale Referenz und die der RTBF... gibt es nicht.
Da hat der gute Professor Germain doch gleich ein neues Projekt für die nächsten langen Winterabende.
vor 1 Tag
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