Belgische Schüler nehmen bisher obligatorisch am Religionsunterricht teil oder am Unterricht im Fach "nichtkonfessionelle Sittenlehre", wie es in der Deutschsprachigen Gemeinschaft so schön heißt.
Nach einem Urteil des belgischen Verfassungsgerichtshofs gibt es ab dem neuen Schuljahr die Möglichkeit, sich von beidem befreien zu lassen. Fragt sich natürlich, was man in der Zeit mit den Schülern macht. Man kann sie ja schlecht auf der Straße oder auf dem Schulhof sich selbst überlassen.
Die Lösung heißt Encadrement Pédagogique Alternatif, abgekürzt EPA, zu Deutsch etwa Alternative Pädagogische Betreuung. Doch Medien und Volksmund waren schneller. Längst heißt es überall cours de rien - Schulfach Nichts.
Allein, wie soll das in der Praxis aussehen? Die Politker haben sich aus der Frage ganz elegant herausgestohlen. Es bleibt den Schulen im Rahmen ihrer "pädagogischen Gestaltungsfreiheit" überlassen.
Hinauslaufen wird es wohl auf eine Art Staatsbürgerkunde mit zwei Wochenstunden, abgehalten von... den Religionslehrern.
vor 5 Stunden
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