Es war eher ruhig in Calais, in den letzten Wochen. Verkehrsstaatssekretär Alain Vidalies hat einen runden Tisch nach dem anderen veranstaltet, in dem offensichtlichen Bemühen, die Gewerkschaftler beschäftigt zu halten, aber herausgekommen ist so gut wie nichts.
DFDS will immer noch nicht mehr Seeleute der SCOP übernehmen. Die Rodin und die Berlioz sind von Vercoutre und seinen Kriegern immer noch besetzt. Die SCOP befindet sich unterdessen in der Liquidation. Selbst dagegen hat die Gewerkschaft nichts mehr unternommen, denn es war die Bedingung dafür, dass die staatliche Ausfallversicherung die Gehälter weiter zahlt, bis alle Beschäftigten entlassen sind.
Auch am Kanaltunnel ist es ruhiger geworden. Die Bewachung ist noch einmal verstärkt worden, und die Zahl der nächtlichen Eindringversuche der Migranten, die die europäische Presse einige Tage lang beschäftigt hatten, ist ebenfalls wieder zurückgegangen.
Dafür ist gestern etwas passiert, das deutlich macht, wie ungehindert und ungestraft man Vercoutre in Calais immer noch gewähren lässt. Er und 30 seiner Spielkameraden haben gestern Mittag dem Büro der MFL im Hafen einen Besuch abgestattet, um sich bei ex-Direktor Doutrebente zu beschweren. Offenbar waren die Herren Gewerkschaftler etwas verstimmt, weil Eurotunnel einige bereits entlassene Seeleute der SCOP für die in Dünkirchen aufgelegte Nord-Pas-de-Calais eingestellt hat, ohne Vercoutre und seinen Kumpanen eine Vorzugsbehandlung einzuräumen.
In Ermangelung des MFL-Direktors haben sie daraufhin einige Mitarbeiter der Buchhaltung angegriffen und ein paar Autos des Unternehmens demoliert. Bis hierhin schon fast nichts besonderes mehr, wenn man im Nord Littoral nicht folgendes lesen müsste: die mit mehreren Anrufen alarmierte Grenzpolizei PAF, die für den Hafen zuständig ist, erhielt keine Erlaubnis einzugreifen. Willkommen in Absurdistan.
vor 6 Stunden
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