So leicht wie in Lüttich scheint man sich in Florange nicht mit der Stilllegung der Hochöfen abfinden zu wollen. Nun droht die französische Regierung Mittal mit einer Verstaatlichung.
Man wolle keinen Mittal mehr in Frankreich, hat Industrieminister Arnaud Montebourg in einem Interview erklärt, weil die Mittals Frankreich nicht respektierten. Das Problem in Florange seien nicht die Hochöfen, sondern Mittal. Seine Lügen seit 2006 seien unerträglich und er habe nie seine Versprechen gegenüber dem französischen Staat gehalten.
Am ersten Oktober hatte der Konzern die endgültige Stilllegung der letzten beiden Hochöfen in Lothringen bekanntgegeben, und seither läuft das Ringen um eine Erhaltung bzw. Übernahme des Werks, an der Arcelor naturgemäß nicht sonderlich interessiert ist.
Es gibt wohl zwei Interessenten, die aber nicht nur die Hochöfen, sondern das ganze Werk übernehmen wollen. Das wiederum will Arcelor nicht.
Nun droht der Minister offen mit einer vorübergehenden Verstaatlichung des Werks. In diesem Fall, schießt Arcelor zurück, sei das Überleben der übrigen Standorte - also vor allem Dünkirchen - mit rund 20.000 Beschäftigten gefährdet.
Am 1. Dezember läuft die Frist für eine gütliche Einigung ab.
Das Foto zeigt das Elektrostahlwerk im benachbarten Gandrange, seinerzeit von Mittal selbst - also noch vor der Übernahme von Arcelor - für einen symbolischen Euro mit großen Versprechungen erworben und unterdessen längst stillgelegt.
vor 16 Stunden
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