Mittwoch, 28. Juli 2010

Pentax: Firmware 1.10 zum Abgang der K-7

Heute hat es wieder ein Update für die Firmware der K-7 gegeben, mittlerweile das vierte seit Erscheinen der Kamera. Die aktuelle Version ist somit 1.10.

Achtung, Mac-User: auf der deutschen Website gibt es in der ZIP-Variante nur die alte 1.03. Die 1.10 gibt es als ZIP nur bei Pentax.com. Vielleicht merken sie es ja gelegentlich.

Neuerungen laut Hoya-Pentax:
  • Video-Bearbeitungsfunktion in der Wiedergabefunktion
  • Filme können geschnitten werden, um Szenen zu löschen und anschließend in verschiedene Dateien gespeichert zu werden.
  • Im Live-View-Betrieb kann der Autofokus durch Druck auf den Auslöser aktiviert werden.
  • Im Live-View-Betrieb und bei Aktivierung der Funktion „Elektronische Wasserwaage" zeigen der Kameramonitor und das LCD Display neben der Wasserwaage, in den Belichtungsfunktionen X und M, auch den Belichtungsmesser an. Die Abweichungen werden hier entsprechend in Plus- und Minuswerten angezeigt.
  • Neue Einstellung in der Custom-Image-Funktion. Hier steht jetzt zusätzlich die Option Umkehrfilm zur Verfügung.
Nach wie vor keine Lösung für die gröbsten Schoten im Bedienkonzept und auch diverse fette Bugs harren immer noch einer Korrektur. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
  • Wenn man bei Belichtungsreihen das Zeitenrad versehentlich in Richtung der langen Zeiten einige Rasten über 30 s hinausdreht, erhält man eine Belichtungsreihe mit entsprechend vielen Aufnahmen, die alle mit 30 s belichtet sind. Anschließend muß man das Rad um genauso viele Stufen zurückdrehen, bis wieder die 20 s erscheinen.
  • Wenn mit aktivierter Stabilisierung auf dem Stativ der Liveview aktiviert wird (ohne eingeschalteten Stabi wird bei manuellen Objektiven keine Brennweite in die EXIF-Daten geschrieben), gerät die Stabilisierung bei leichtester Erschütterung in wilde mechanische Schwingungen im Bereich um 10 Hz.
  • Die Darkframe-Subtraction wird bei B und Zeiten über 30 s trotz gegenteiliger Meldung im Menü-Display nach wie vor nicht abgeschaltet.
  • Der Weißabgleich ist mit M-Objektiven immer noch eine Katastrophe.
  • Der altbekannte Bug bei Auto-ISO im Programmodus ist auch noch da.
Diese Probleme bestehen allesamt von Anfang an oder seit mehreren Updates. Offenbar war das aber alles nicht so bedeutend. Wichtiger waren Hoya-Pentax seither solche Kindereien wie:
  • Die Verbesserung der Vorschaudarstellung beim digitalen Wasserfarben- und Wachsmalstifte-Filter (1.03) und
  • die digitale Simulation von Diafilm bei Speicherung als JPG (1.10).
  • Dazu jetzt noch das Schneiden von Videos in der Kamera (1.10).
Manchmal staunt man wirklich, auf was für Schnapsideen die Marketing-Heinis nicht alles kommen.

Auch die völlig unsinnige Aktivierung der Beleuchtung des oberen Display ist nie geändert worden. Das war bei allen Vorgängermodellen besser gelöst.

Grundsätzliche Mängel der Kamera, z.B. das nach heutigen Maßstäben indiskutable Rauschverhalten bei hohen Empfindlichkeiten, sind die Folge unglücklicher Entscheidungen und Allianzen im Zusammenhang mit der Hardware und ohnehin nicht mehr zu beheben. Spätestens seit das Einsteigermodell K-x ein um Klassen besseres Rauschverhalten als das nur wenige Wochen früher vorgestellte Spitzenmodell K-7 zeigt, ist klar, daß bei Hoya-Pentax einiges böse schiefgelaufen sein muß.

Angeblich soll es zur Fotokina ein neues APS-C-Modell "über der K-7" geben - de facto also den Nachfolger.

Etliche Anbieter haben den Preis der K-7 jetzt bereits unter 850 Euro gesenkt. Einige Premium-Händler sitzen dagegen immer noch auf Restbeständen der K20D und werden den Teufel tun, in Hamburg auch nur eine einzige K-7 zu ordern. Denn es ist absehbar, was es spätestens nach Weihnachten in Neuwied für 699 Euro geben wird. Das hatten wir bei der K20D ja alles schon und auch da waren die Premium-Händler die Dummen. Ob das eine auf Dauer tragfähige Strategie ist, mögen sie bei Hoya-Pentax selbst entscheiden.

Wer seine K-7 noch loswerden will, sollte sich jedenfalls beeilen. Aktuell gibt es bei ebay für eine Gebrauchte mit etwas Glück noch 700 Euro. Wenn erst einmal mehr zum Nachfolger bekannt ist, dürfte die 500-Euro-Grenze dort bald erreicht werden.

Keine Kommentare: