Die Erfahrung, dass Internetprovider ihre eigene Vorstellung von Logik haben, ist nicht neu, aber manchmal staunt man doch.
Aldi bietet in Belgien recht günstige mobile Datentarife an, die wir auch ständig nutzen. Dabei werden aus einer normalen Telefonaufladung heraus per SMS oder Web Datenpakete gebucht, und zwar 400 MB für 4 Euro bzw. 1 GB für 8 Euro, jeweils für 30 Tage. Dazu gibt es die Möglichkeit der automatischen Neubuchung. Auf die weitere Option, auch automatisch Aufladungen zu kaufen, haben wir - nach allen Erfahrungen bei anderen Providern - wohlweißlich verzichtet.
Fein, dachten wir, wenn nun also das gebuchte Paket aufgebraucht ist, wird automatisch das nächste gebucht, wenn noch genügend Aufladung vorhanden ist. Wir müssen halt nur darauf achten, dass noch genügend Guthaben da ist. Damit ist erstens gesichert, dass wir jederzeit online gehen können und zweitens können die bei Fehlfunktionen nicht unser Bankkonto abräumen.
Doch weit gefehlt - denn die Sache hat einen mächtigen Haken. Das automatische Neubuchen erfolgt zwar, wenn die 30 Tage vorbei sind, nicht aber, wenn schon vorher das Datenpaket verbraucht ist. In dem Fall geht es stattdessen bis zum Ende des gebuchten Zeitraums mit dem normalen Datentarif von üppigen 24 Cent pro MByte weiter, bis die 30 Tage um sind oder das Guthaben alle ist - und das ohne jeden Hinweis auf diese hirnrissige Regelung.
Wenn man es weiß, kann man zwar auch das aus den Bedingungen herauslesen, aber das erfordert schon die verquere Logik eines studierten Juristen oder besser noch Theologen. Diese Erkenntnis hat uns letzten Freitag 13,48 Euro gekostet. Danach war unser Guthaben aufgebraucht und für den Rest des Tages Funkstille. Wäre das nur Minuten früher passiert, hätten wir außerdem böse im Regen gestanden, denn wir waren gerade dabei, einem Kunden aus der Klemme zu helfen.
Schade, denn diese Funktion wäre eigentlich sehr praktisch gewesen. So ist sie eine gemeine Falle.
vor 1 Tag
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