Dienstag, 25. Mai 2010

Ich würde mich schämen



...wenn sowas in meinem Vorgarten stände.
Aber es blamiert sich halt jeder so gut, wie er kann.

Belgien hat leider auch häßliche Seiten. Das hier ist eine. Der Vlaams Belang ist die Nachfolgeorganisation des berüchtigten Vlaams Blok, der sich 2004 aufgelöst und mit einem leicht entschärften Programm und Belang (=Interesse) statt Blok im Namen neu gegründet hatte, um einem Verbot als rassistische Organisation zuvorzukommen.

Sein Programm ist das übliche fremdenfeindliche und rassistische Sammelsurium aller rechtsextremen Parteien. Hinzu kommt noch die Forderung nach einer Abtrennung Flanderns vom belgischen Staat.

Umso trauriger, daß sowas in Flandern weiterhin die zweitstärkste Partei ist und in einigen Städten, z.B. Antwerpen, über 30 Prozent der Stimmen erhält.

Dazu muß man allerdings wissen, daß in Belgien Wahlpflicht herrscht. Wer nicht wählt, riskiert ein Bußgeld. Das gibt dann zwar eine tolle Wahlbeteiligung, führt leider aber auch dazu, daß viele, die bei uns aus lauter Politikverdrossenheit erst gar nicht wählen gingen, in Belgien zu Protestwählern mutieren und solche Knallköppe wählen.

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Stimmt, es ist traurig dass so eine Partei so viel Anklang findet. Jedoch hat es in dieser Partei interne Streitigkeiten gegeben. Ein Teil der Wählerschaft ist mittlerweile zu nicht-rassistischen Parteien übergelaufen. Laut neuester Sondierungen würden die Flamen am 13.6. wie folgt wählen:

N-VA: 26 procent
CD&V: 19,5 procent
SP.A: 16 procent
Open VLD: 12,4 procent
Vlaams Belang: 10,3 procent
Groen!: 7,8 procent
Lijst Dedecker: 5,4 procent

Quelle: http://www.standaard.be/artikel/detail.aspx?artikelid=DMF20100526_019&subsection=204

MfG,
Kees

fotoralf hat gesagt…

...was dann einen Anteil von 26 (NVA) + 10,3 (Vl. Belang) = 36,3 Prozent für die flämischen Parteien ergäbe, die eine Spaltung Belgiens herbeiführen wollen.

Dazu noch die Liste Dedecker, die sich unter anderem für die Abschaffung des "cordon sanitaire" um die Rechtsextremen ausspricht und auch einiges für die Rassisten im Angebot hat.

Wenn wir die hinzurechnen, sind wir schon über 40 Prozent, und das in ganz Flandern, also nicht nur in ein paar Großstädten.

Eigentlich also noch schlimmer als vorher.

Ralf