Montag, 22. Februar 2021

Der Knallfrosch

Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel Gestank die Gerätehersteller in einem Bauteil von kaum 2 x 1 cm unterbringen. Das gelbe Teil oben im Bild ist der Entstörkondensator in einem meiner Messgeräte.

Dieses kleine Mistding hat sich letzte Woche sprichwörtlich mit Schall und Rauch in den Ruhestand verabschiedet. Dem Gerät ist sonst nichts passiert, es funktioniert immer noch bestens, stinkt aber wie ein abgebranntes Reifenlager und steht erst einmal auf dem Balkon zum Auslüften.

Im Grunde alles völlig harmlos aber olfaktorisch höchst beeindruckend und im übrigen der Grund, warum jährlich Millionen von Geräten aller Art weggeworfen werden, was eigentlich überhaupt nicht nötig wäre. Aber wenn es knallt, aus allen Ritzen raucht und riecht, als sei der Leibhaftige durch die Bude geritten, dann geht der Laie natürlich davon aus, dass das Gerät jetzt hinüber ist, zieht mit spitzen Fingern den Stecker aus der Dose und sieht hoffentlich davon ab, das gute Stück dem Hausmüll beizugeben. 

Da sowas aber gewöhnlich erst nach vielen Jahren passiert, kann sich eigentlich niemand beklagen. Nach 20 Jahren von programmierter Obsoleszenz zu reden, erschiene mir etwas vermessen.

Unter Technikern ist diese Art von Entstörkondensator nicht von ungefähr als Knallfrosch bekannt. Ersatz ist heute eingetroffen, wird aber erst eingebaut, wenn der Gestank nachlässt. Am nächsten wärmeren Nachmittag werde ich erst einmal den öligen Niederschlag in der Umgebung des Tatorts beseitigen. Man sieht ihn rechts auf der schwarzen Fläche sehr deutlich.

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