Donnerstag, 20. Oktober 2011

Seafrance - die Lage der Dinge



Die Wettbewerbskommission der EU in Brüssel hat der Seafrance eine letzte Frist bis Montag eingeräumt, um eine Lösung zu finden, die von den Wettbewerbshütern genehmigt werden kann. Eine reine Rekapitalisierung durch die SCNF scheidet dabei aus, denn Brüssel verlangt einen Anteil privater Investoren von mindestens 50 Prozent als Beleg dafür, daß jemand Vertrauen in die Zukunft der Reederei hat.

Für den Fall, daß eine solche Lösung genehmigt wird, hat die Betreibergesellschaft des Kanaltunnels bereits eine Klage dagegen angekündigt. Außerdem soll eine weitere Klage von P&O vorliegen.

Am Dienstag nächster Woche entscheidet das Handelsgericht in Paris darüber, zu welchem Abschluß das laufende Sanierungsverfahren gebracht werden soll. Zur Debatte stehen eine Übernahme durch die Belegschaft in Form einer Genossenschaft (SCOP), ein gemeinsames Übernahmeangebot von DFDS Seaways und LD-Lines und ein weiteres Angebot der famosen Firma Being Bang. Sollte das Gericht keine dieser Lösungen für tragfähig befinden, kommt es unwiderruflich zur Liquidation.

Die beiden zwischenzeitlich verkauften Fähren Renoir und Cézanne sind auf dem Weg in den indischen Ozean. Die Cézanne passiert gerade mit Zielhafen Port Dubai die Meerenge zwischen Sizilien und Nordafrika, die Renoir ist am 12. 10. in den Suezkanal eingefahren und seither vom Bildschirm verschwunden.

Foto: die Seafrance Renoir im Hafen von Calais, 1998

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