Mittwoch, 26. Januar 2011

Hoya-Pentax: Ein Wunder!

Hoya hat sich tatsächlich dazu durchgerungen, auf der Pentax-Website offiziell zuzugeben, daß es bei der ersten Serie der K-5 ein massives Problem mit dem Sensor gibt.

Für diejenigen, die die Sache nicht verfolgt haben: bei der Produktion der Einheit aus Sensor und Filterscheibe hat sich eine Chemikalie nicht wie vorgesehen verflüchtigt. Dadurch entstehen zwischen Schutzglas und Sensor einzelne oder häufig auch in Reihen angeordnete runde Flecken - die sog. "Perlenketten". Die werden, obwohl sie in den Aufnahmen sichtbar sind, von der Stauberkennung nicht angezeigt und lassen sich auch durch die übliche Sensorreinigung nicht entfernen - schließlich sind sie unter den Glas. Das Problem kann gleich nach dem Auspacken sichtbar sein, aber auch erst nach Wochen oder Monaten auftreten.

Betroffen sind, soweit sich das bisher nachvollziehen läßt, Kameras, deren Seriennummer mit 38... beginnt. Angeblich ist die Ursache mittlerweile erkannt und abgestellt worden, sodaß die seit Mitte Dezember produzierten Kameras in Ordnung sind, jedenfalls was die Flecken angeht.

Zu den übrigen Macken der K-5 ist bislang von Hoya-Pentax noch nichts zu hören. Das sind z.B. ein ausgeprägter Fokussierfehler bei Glühlampenlicht, die auch schon bei den Vorgängermodellen üblichen Ausfälle des hinteren Einstellrads und der schwammige Taster des Auslösers, der irgendwann seinen Druckpunkt verliert oder nicht mehr richtig hochkommt. Letzteres gab es auch schon bei der K-7. Außerdem kommt es bei aktiviertem Liveview zu Ausrutschern bei der Stabilisierung. Kein Wort zu all dem von offizieller Seite.

Käufer, deren K-5 bereits Flecken aufweisen, dürfen ihre Kameras jetzt zum Pentax-Servicepartner einschicken. Der fordert daraufhin erst einmal eine Ersatzkamera an und sendet diese im Austausch an den Kunden. Dauer dieses Verfahrens, wie üblich: Wochen.

Eigentlich haben diejenigen, deren K-5 Flecken hat, noch Glück. Die bekommen eine neue mit 39er Seriennummer. Wer hingegen eine 38er ohne Flecken hat, wird spätestens dann das Nachsehen haben, wenn er sie bei Erscheinen des Nachfolgers wieder verkaufen will oder muß. Für eine 38er K-5 dürfte, wenn sich das alles erst einmal herumgesprochen hat, auf dem Gebrauchtmarkt nicht mehr viel zu bekommen sein.

Bei meiner 38er - unterdessen Nummer 4 - zeigt sich auch schon wieder der erste Fleck.

Im Grunde ist das alles jammerschade, denn die K-5 ist, wenn sie denn funktioniert, eine sagenhaft gute Kamera, und man möchte heulen, wenn man mit ansehen muß, wie die Profitmaximierer bei Hoya alles, was die Ingenieure bei Pentax mit viel Mühe und Geschick aufbauen, mit ihren Holzköpfen wieder umstoßen.

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