Samstag, 6. Juni 2009

Pentax: Der Hype um die K7

2003 wurde der Motorradhersteller Harley-Davidson 100 Jahre alt. Dazu gab es in den USA ein Riesenfest, zu dem Biker aus der ganzen Welt gekommen waren. Höhepunkt sollte ein Konzert sein, um das die Marketingleute von Harley einen großen Rummel machten: es gäbe einen richtig fetten Top-Act, aber wer das sei, werde nicht verraten. Jedenfalls jemand gaaanz großes. Tagelang nichts als wortreiche Geheimnistuerei, immer wieder mit dem Hinweis, es gebe etwas ganz besonderes.

Schon bald lief das Gerücht um, es kämen die Stones. Tags darauf schwappte das Gerücht in die Zeitungen. Nun glaubten es alle. Zwei lange Tage fieberten zigtausend Biker ihrem Stoneskonzert entgegen.

Der große Abend kam, der Vorhang ging auf, und auf der Bühne stand... Elton John. Ohne jede Frage ein internationaler Top-Act.

Die Leute haben sich auf dem Absatz herumgedreht und sind gegangen. Wohlgemerkt: niemand, der für die ganze Veranstaltung verantwortlich war, hatte ihnen auch nur eine Sekunde lang die Stones versprochen. Sie hatten aber einen Hype angeheizt, der sich irgendwann verselbständigt hatte und nicht mehr kontrollierbar war. Das Ergebnis war eine Riesenenttäuschung.

So ähnlich kommt mir, wenn man die Foren in den letzten Wochen verfolgt hat, der Rummel vor, den Pentax einen ganzen Monat lang um die K7 angezettelt hat. Was wurde dort für eine Sensation angekündigt. Was wurde in den Foren nicht alles spekuliert. Jeder hatte einen ganzen Monat Zeit, sich seine K7 zusammenzufantasieren.

Herausgekommen ist eine weitere APS-C-Kamera mit dem Sensor der K20D, die vom Bildergebnis her nichts kann, was die K20D nicht auch gekonnt hat. Von Video einmal abgesehen. OK, sie ist leichter, kompakter, hat eine bessere Haptik, einen 100%-Sucher usw. Es sagt ja auch niemand, daß die K7 eine schlechte Kamera ist.

Aber nach dem ganzen Zirkus, den Pentax wochenlang veranstaltet hatte, hätte ich etwas wirklich außergewöhnliches erwartet. Und viele andere Leute auch. Die einen die Stones, andere Elton John, wieder andere vielleicht etwas bislang nie gehörtes, völlig avantgardistisches. Gekommen ist Susan Boyle.

Die singt zwar
auch ganz ordentlich, aber sie wird trotz des Medienrummels nicht in die Musikgeschichte eingehen. Sie wird nie ein Stadion füllen und in ein paar Jahren wird niemand mehr von ihr reden. Ganz wie bei der K7.

3 Kommentare:

creezy hat gesagt…

Weiß ich nicht … also erst mal bin ich natürlich bei Dir, eigentlich hat das, was dann kam nicht die Erwartungen übertroffen. Aber jetzt, wo ich sie hier habe … verdammt, das Ding ist – auch wenn nur eine DSLR – eine extrem starke Nummer! Und sie hat mehr, als ich mir von einer DSLR gewünscht hätte. Und sie öffnet neue Möglichkeiten, wirklich!

fotoralf hat gesagt…

...wenn sie wenigstens nicht ausgerechnet die Funktionen, die ich am häufigsten brauche, aus dem "fn"-Fenster ins Menü verbannt hätten.

fotoralf hat gesagt…

Vielleicht brigest Du sie ja mal mit nach Köln. :-)