Die Region Nord-Pas-de-Calais leistet sich seit vielen Jahren ihr "Centre Régional de la Photographie" in Douchy-les-Mines mit mehreren fest angestellten Mitarbeitern im sehr schönen Gebäude eines ehemaligen Postamts.
Was, das kennen sie nicht? Na gut. Wahrscheinlich wußten Sie bis gerade nicht einmal, daß es Douchy-les-Mines überhaupt gibt.
Und die Website dieses bedeutendsten fotografischen Kulturinstituts zwischen Maubeuge und Bergues haben Sie auch noch nicht besucht? Naja, wie auch? Es gibt nämlich keine.
Jetzt sagen Sie nur, die vielen Bücher, die man dort verlegt, kennen Sie auch nicht, bloß weil es die nur dort zu kaufen gibt und keinerlei Werbung dafür gemacht wird. Also wirklich, lieber Leser, ein wenig bemühen könnten Sie sich ja auch.
Immerhin bin ich zweimal, als ich ohnehin in der Gegend war, dort vorbeigefahren, von der Neugier getrieben, nachdem wohl die Geheimhaltung nicht richtig funktioniert hatte und in der französischen Fotopresse deren recht gelungenes Bildbändchen Rivages von Jean-Pierre Gilson besprochen worden war.
Beim ersten Mal war zu. Beim zweiten Mal empfing mich, etwas widerwillig und ziemlich von oben herab, der Vorsitzende des Kuratoriums, um mir dann aber doch wortreich zu erklären, was der Laden für ein Glück habe, mit ihm - im Gegensatz zu seinem völlig unwürdigen Vorgänger - jetzt endlich einen ordentlichen Oberwichtigtuer zu haben. Daraufhin entschuldigte er sich. Er müsse gerade noch eines der vielen Einstellungsgespräche für eine neue Direktorin abhalten.
Wie ich jetzt auf all das komme? In der Voix du Nord von heute lesen wir, daß der Aufsichtsrat dieses Olymp der fotografischen Kultur geschlossen zurückgetreten ist. Grund: "die Armseligkeit der kulturellen Planung der Direktorin für die Jahre 2009 bis 2011".
Sie hätten den Leuten von Douchy-les-Mines ihr Postamt lassen sollen.
vor 6 Stunden
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