Zur Jahrtausendwende stand in Köln die Beschaffung neuer Stadtbahnwagen
an. Das Verhältnis zwischen KVB und Duewag war zu diesem Zeitpunkt
bereits getrübt, nachdem die ersten Niederflurzüge (K4000) bei
Bombardier-Eurorail bestellt worden waren. Den Kölnern waren die
Duewag-Bahnen einfach zu teuer geworden.
Offenbar wollte man den Düsseldorfern doch noch eine Chance geben und so
wurde Duewag - unterdessen Siemens - aufgefordert, zwei Prototypen für
die Nachfolge des Stadtbahnwagens B zu erstellen.
Was dann geliefert wurde, sehen wir hier im Bild - der Siemens City
Sprinter. Man hätte meinen mögen, die Herren Siemens-Ingenieure wollten
ein Anschauungsobjekt dafür liefern, dass man für so wenig Geld nichts
vernünftiges bauen kann.
Herausgekommen war eine Art Hochflur-Combino ohne Luftfederung, mit
einem Fahrkomfort, als seien die Achslager fest mit dem Wagenkasten
verschraubt. Die Leistungshalbleiter der Fahr/Brems-Steuerung erzeugten
Geräusche, als säßen tausend böse Nattern unter dem Wagenboden.
Die Demonstration ist spätestens da rundum gelungen, als der Prototyp
mit der Wagennunmmer 5001 am 23. 8. 1999 in der Kölner
U-Bahn-Haltestelle Christophstraße wegen Bremsversagen mit 50 km/h auf
einen dort stehenden Planzug prallte. Es gab mehrere Schwer- und
zahlreiche Leichtverletzte.
Auf die Lieferung des zweiten Prototypen und der weiteren Serie hat man in Köln daraufhin dankend verzichtet.
Stattdessen wurde bei Bombardier die erste Flexity Hochflurserie (K5000)
in Auftrag gegeben, wobei die Wagennummern erst ab 5101 vergeben
wurden. Eine Serie 5000 hat es in Köln nicht mehr gegeben.
Das Foto zeigt den 5001 beim Probebetrieb in der rechtsrheinischen Haltestelle Vischeringstraße.
Analogfoto, Scan vom Negativ
Köln (D), 16.7.1999 - Pentax P50, SMC-A 4/28-135 mm
vor 1 Tag
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