Sonntag, 13. Februar 2022

Heute ist Weltradiotag

Wieder ist ein Jahr vorbei und diesmal gibt es etwas von den nördlichen Nachbarn, ein Philips B7X63A von 1956 aus Eindhoven, aber für den belgischen Markt gebaut, denn die gesamte Beschriftung der Knöpfe und Tasten ist zweisprachig, also französisch und niederländisch.

Die 7 in der Typennummer lässt schon erahnen, dass es sich um etwas teureres handelt, und tatsächlich bietet dieses Radio eine Reihe von Besonderheiten. Zwei davon sind besonders erwähnenswert. 

Da sind zum einen die Stationstasten, drei für Mittelwelle, eine für Langwelle und zwei für UKW. Die können über den Abstimmknopf belegt werden und wenn danach eine der Tasten gedrückt wird, läuft der Skalenzeiger, von einem kleinen Motor angetrieben, zum gewünschten Sender. Der Speicher arbeitet elektromechanisch, der Aufwand ist enorm, aber das funktioniert nach all den Jahren noch absolut zuverlässig.

Zum anderen hat das Radio eine sogenannte eisenlose Endstufe, genau gesagt sogar deren zwei. Eisenlos, weil zwischen Verstärker und Lautsprechern nicht der übliche Ausgangsübertrager sitzt, und deren zwei, weil das Gerät getrennte Endstufen für den Tiefton- und den Mittel/Hochtonbereich hat. Bei Philips hieß das Bi-Ampli. Dazu gleich vier Endröhren, wo sonst nur eine einsame EL84 ihren Dienst tut, und insgesamt vier Lautsprecher.

Der Klang ist entsprechend und vor allem der Bass, der bei Röhrenradios dieser Epoche bisweilen zum Wummern neigt, ist hier nicht nur kräftig, sondern ausgesprochen trocken und präzise. Das kann man getrost schon als Hifi bezeichnen.

Alles in allem  ein Spitzengerät zum Spitzenpreis von damals rund 800 DM. Das war mächtig viel Geld.

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