Dienstag, 15. Juni 2021

ARD-Hörfunk auf Astra - das gibt Ärger!

Die ARD stellt gegen Ende des Jahres die Verbreitung ihrer Hörfunkprogramme auf Astra in MP2 (MPEG-1 Layer II) bzw. AC-3 ein. Stattdessen gibt es einen Umzug auf andere Transponder und die Umstellung auf LC-AAC. Das ist für die Ausstrahlung von Audio per DVB-S ein völlig exotisches Format.

Die neuen Transponder gehen am 20. Juli in Betrieb und wer mag, kann dann schon nachsehen, ob er da was zu hören bekommt. Wer Hörfunk per Satellit bereits über seinen Fernseher hört, könnte Glück haben und muss nur einen neuen Suchlauf durchführen. Die meisten DVB-T2-fähigen Fernseher 'können' AAC.

Besitzer einer DVB-S-Settopbox oder eines Satellitentuners an der Hifi-Anlage werden wohl Pech haben. Die allerwenigsten davon decodieren AAC. Das gilt quasi für alle aktuell im Handel angebotenen Geräte.

Das ist aber noch nicht alles. All diejenigen, die einen Kabelanschluss nutzen und sich unterdessen einen DVB-C Radiotuner angeschafft haben, nachdem ihr Kabelnetzbetreiber den UKW aus dem Kabel verbannt hatte, werden ebenfalls in die Röhre gucken. Die können auch alle kein AAC, und Technisat hat schon durchblicken lassen, dass es für ihre beliebte Cablestar-Serie keine Updates geben wird. Ob die Kabelbetreiber - vor allem die kleineren - das alles umcodieren werden, ist unklar.

Völlig offen ist noch, wie die Tonqualität nach der Umstellung aussehen wird. Bisher wurde in MP2 mit 320 kbps gesendet. Das war quasi schon Leitungsqualität. Die wird es kaum noch geben.

Nur eins ist sicher: es wird wieder eine Menge Elektronikschrott geben.

Fast fühlt man sich in die Zeiten zurückversetzt, als die BBC vor ein paar Jahren ihre Hörfunkstreams im Internet quasi über Nacht auf HLS-AAC umgestellt hat.


Etwas ausführlicher gibt es die ganze Geschichte -> hier.

Stay tuned...

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