Heute ist Alexanderson-Tag. Ernst Fredrik Werner Alexanderson (1878 - 1975) war ein schwedisch/amerikanischer Ingenieur, der in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts den nach ihm benannten Generator erfunden hat. Zu dieser Zeit kam die Funktelegrafie gerade in Gang und die weltweite Ausbreitung der Kurzwellen war noch nicht entdeckt worden. Es hätte auch nichts geholfen, denn so hohe Frequenzen konnte man überhaupt noch nicht erzeugen. Alles spielte sich in dem Bereich ab, den wir heute als Längstwelle bezeichnen, zwischen 10 und rund 100 kHz.
Dazu wurden für damalige Verhältnisse enorme Leistungen benötigt, die man mit sog. Maschinensendern erzeugte - einfach gesagt einem gewöhnlichen Elektromotor, der über ein Getriebe einen Generator mit einer sehr hohen Drehzahl antrieb. So konnte man Frequenzen in diesem Bereich mit Leistungen bis zu mehreren 100 Kilowatt erreichen. Diese Frequenz wurde dann im Rhythmus der Morsezeichen getastet und auf die Antenne gegeben. So wurde interkontinentaler Funkverkehr möglich.
Die vermeintlich unbrauchbare Mittel- und Kurzwelle hatte man derweil den Funkamateuren zum Spielen überlassen.
Umso größer war die Überraschung, als die mit einfachen Funkensendern und den ersten Röhrensendern tausende von Kilometern mit sehr viel geringerer Leistung überbrücken konnten, darunter auch die erste direkte Funkverbindung auf den 'neuen' höheren Frequenzen von den USA nach Europa.
Die Entwicklung leistungsstarker Senderöhren für Kurzwelle schritt daraufhin rasch voran, und als die Maschinensender in den 20er Jahren - nicht zuletzt dank der Arbeit des Herrn Alexanderson - ihre höchste technische Reife erlangt hatten, gehörten sie fast von heute auf morgen zum alten Eisen.
Einer der letzten Maschinensender wurde 1924 im schwedischen Grimeton mit dem Rufzeichen SAQ in Betrieb genommen und er ist auch weltweit der letzte überlebende Vertreter seiner Art. Von einer Gruppe engagierter Leute erhalten, gehört er heute zum Weltkulturerbe der UNESCO und einige Male im Jahr wird er auch betrieben. So heute zu seinem 99jährigen Jubiläum.
So hat sich das hier angehört:
Zu Beginn wurde einige Minuten lang die übliche Warteschleife gesendet 'vvv de saq' und anschließend eine Nachricht zum heutigen Anlass. Die starken Prasselstörungen kommen daher dass der Störpegel hier in der Stadt allgemein hoch ist und sich auf diesen niedrigen Frequenzen die elektromagnetischen Wellen von Blitzentladungen quasi weltweit ausbreiten.
Wollen wir hoffen, dass uns dieses beeindruckende Denkmal noch lange erhalten bleibt.
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