Eine der beliebtesten belgischen Spezialitäten ist ohne Frage die Reistorte, die Tarte au Riz. Ursprünglich stammt sie aus Verviers, aber sie wird schon seit vielen Jahren in ganz Belgien angeboten.
Obwohl, so gut wie in Verviers ist sie nirgends. Eine richtige Reistorte ist ganz in der Mitte noch fast flüssig. Je weiter man sich von der Stadt an der Weser entfernt, desto mehr ist sie durchgebacken und in Ostende muss man schon dazu trinken.
In Verviers und Umgebung wird sie zudem aus Rohmilch direkt vom Bauern hergestellt und im Bäckerladen bis zum Verkauf nicht gekühlt. Nur so behält sie ihr unvergleichliches Aroma.
Das hat lange Zeit niemand gestört. Doch in den letzten Jahren hat sich die Föderale Agentur für die Sicherheit der Nahrungskette (AFSCA) dem Kampf gegen die Rohmilch verschrieben. Erstes Opfer ihrer Regulierungswut war der berühmte Fromage de Herve, bei uns auch als Limburger Käse bekannt. Mehrmals hat die AFSCA dem letzten Produzenten, der ihn noch nach dem originalen Rezept hergestellt hat, die gesamte Produktion beschlagnahmt.
Jetzt geht es der Reistorte an den Kragen. Die soll nach dem Willen der AFSCA künftig nur noch aus pasteurisierter Milch hergestellt und ordentlich gekühlt werden. Nun regt sich selbst in der Politik erster Widerstand gegen diese Maßnahme. Man darf gespannt sein. Und wer die Gelegenheit dazu hat, der sollte dringend noch eine richtige Tarte au Riz aus Verviers probieren, bevor auch sie zu Tode reguliert wird.
Foto: Wikimedia, Frinck51, CC BY-SA 3.0
vor 3 Stunden
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