In der Onlineausgabe der Voix du Nord steht heute ein Artikel mit der unheilschwangeren Überschrift: "Ein sechzehnter Seveso-Standort im Hafen bis 2015?"
Ein Seveso-Standort - benannt nach dem Schauplatz eines der schlimmsten Chemieunfälle, die es in Europa je gegeben hat - ist nach französischer Diktion ganz allgemein ein Betrieb, in dem mit Gefahrstoffen gearbeitet wird oder wo welche gelagert werden. Dazu reicht der Ammoniak in der Kühlanlage einer Molkerei.
Was also droht den Dünkirchenern dieses Mal? Die Eiffage-Gruppe, eines der größten Bauunternehmen Frankreichs, hat eine Genehmigung für einen Standort zur Lagerung von Gefahrstoffen beantragt. Welche Gefahrstoffe? Insbesondere Kohlenwasserstoffe, jedoch keine nukearen Abfälle. Naja, gerade schlimm genug, oder nicht...?
Illustriert ist das ganze dazu noch mit einer sehr bedrohlich wirkenden Aufnahme der seit Jahren stillgelegten
Total-Raffinerie.
In den nächsten drei Absätzen geht es um das Wann, das Wo und das Wie sowie die Anzahl der geschafffenen Arbeitsplätze.
Zum Schluss erfahren wir noch, welches Teufelszeug Eiffage dort wirklich lagern will. Heimwerkerprodukte (Kleber, Lacke, Lösungsmittel, Reinigungsmittel), Pflegeprodukte (Kosmetik, Parfüm, Pharmazeutika), Gartenbauprodukte (Dünger usw.), landwirtschaftliche Produkte und Lebensmittel (z.B. Getränke), dazu Tinten, Öle, Fensterputzmittel und Industrieprodukte (die bereits erwähnten Kohlenwasserstoffe, also z.B. Feuerzeugbenzin oder Verdünner), jedoch auf keine Fall nukleare Abfälle.
Sollte es etwa sein, liebe Voix du Nord, dass Eiffage dort ein stinknormales Logistikzentrum bauen will?
vor 5 Stunden
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen