Mittwoch, 24. November 2021

Foutieren?

Dass die germanophonen Belgier und die Luxemburger bisweilen etwas drollige sprachliche Anleihen bei ihren frankophonen Mitbürgern machen, ist nicht neu. So musste ich vor Jahren schon lachen, als die Bankangestellte in Eupen ihrem Kollegen bei einem Computerproblem erklärte, da müsse man etwas chipotieren. Von franz. chipoter = herumstochern. 

Die Deutschschweizer können es aber auch ganz gut. Dass bei denen der LKW ein Camion und der Reisebus ein Car ist, wissen wir schon länger. Heute Mittag bei der internationalen Presseschau im Deutschlandfunk habe ich bei einem Zitat aus dem  schweizerischen Tagesanzeiger aber doch gestutzt: „Es gibt Einzelgänger und Herdentiere, vorsichtige Menschen und unbekümmerte. Die einen halten sich an Empfehlungen, andere warten auf Verbote, einige foutieren sich um beides." Wie bitte? Foutieren? Jaja, s'en foutre de quelque chose = auf etwas pfeifen.

Keine Kommentare: