Die Möwen schreien es seit Tagen von den Dächern, aber die Hauptbeteiligten zieren sich noch, wenn man sie fragt.
Offenbar wird P&O ab September eine tägliche Überfahrt von Calais nach Tilbury mit sog. unbegleiteter Fracht anbieten. Das ist die Bezeichung für den Transport von Sattelaufliegern ohne Zugmaschine und Fahrer. Die Auflieger werden dabei per Straße oder auch per Bahn im kombinierten Ladungsverkehr ('rollende Landstraße') angeliefert bzw. abgeholt. Die Anlagen zur Bahnver- und -entladung sind in Calais vor einiger Zeit gebaut worden, um einen Verkehr nach Südfrankreich zu organisieren und könnten auch für diese Relation genutzt werden.
Als Schiff würde wohl die European Seaway zum Einsatz kommen, die nicht von ungefähr seit einigen Wochen in Dünkirchen liegt.
Die Vorteile dieser Lösung wären enorm, vor allem dann, wenn es wegen eines ungeregelten Brexit in Dover zum befürchteten Chaos kommt. Damit wäre ein erheblicher Engpass elegant beseitigt.
Tilbury wird schon länger durch P&O von Zeebrugge aus bedient. Über Calais wäre ein Umschlag von rund 45.000 Einheiten pro Jahr möglich.
Angeblich hängt alles nur noch davon ab, dass P&O von der Betreibergesellschaft des Hafens in Calais gern die schriftliche Zusicherung hätte, dass diese Verbindung nicht von Streiks betroffen sein wird. Man fragt sich wirklich, in welchem Paralleluniversum die leben.
Eine Erklärung von P&O soll es dem Vernehmen nach Ende nächster Woche geben.
Das Foto zeigt die European Seaway 2018 vor Calais.
Quelle: Nord Littoral
vor 2 Tagen
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